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5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019. Cedric Balmore
Читать онлайн.Название 5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019
Год выпуска 0
isbn 9783745210286
Автор произведения Cedric Balmore
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Readbox publishing GmbH
"Ja, kann sein, dass es eine Falle ist. Aber vielleicht auch nicht."
Wenig später kamen sie an die Abfahrt, die der Landrover genommen hatte. Schon bald befanden sie sich auf einer schmalen Nebenstraße, deren Zustand von Meile zu Meile schlechter zu werden schien. Das Gelände wurde bergiger.
Der Abstand zum Landrover wurde größer und das war durchaus Bounts Absicht. Es hatte keinen Sinn, den Fahrer verrückt zu machen.
"Glaubst du, dass hier in dieser Einöde irgendwo dieses ZENTRUM FÜR ESOTERISCHE STUDIEN zu finden ist?"
"...UND PERSÖNLICHKEITSBILDUNG!", ergänzte Bount. Er grinste. "Ist doch ein idealer Ort! Ich weiß nicht, was das für Dinge sind, die dort geschehen und wodurch die Persönlichkeit gebildet werden soll - aber jedenfalls kann die 'Kundschaft' schlecht davonlaufen, wenn die... Nach der Gehirnwäsche bleiben sie dann ohnehin freiwillig."
June seufzte.
"Auch wieder war. Du hältst dieses ZENTRUM für die Tarnung von etwas anderem, nicht wahr?"
"Keine Ahnung. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, könnte Morris Clansing dort einen Besuch abgestattet haben. Und wenn Clansing dort war..."
"Dann vielleicht auch Kimberley Morgan!"
"So ist es!"
Aus der Straße wurde jetzt eine rutschige Geröllpiste. Der Chevy humpelte durch tiefe Schlaglöcher, die die Federung auf ihre Belastbarkeit durchtesteten. Staub wirbelte auf. Der Boden war trocken, aber wenn es hier einmal regnete - was selten genug vorkam - dann gab es vermutlich überhaupt kein weiterkommen mehr.
Auf so einem Gelände war der Landrover natürlich gegenüber einem für den Asphalt gedachten Chevrolet im haushohen Vorteil.
Er verschwand hinter einem Hügel und nachdem sich schließlich auch Bounts Chevy den Hang hinaufgequält hatte, war er verschwunden.
"Wir haben ihn verloren!"
Das war June und sie klang ziemlich ärgerlich.
15
Einige Minuten später hatte Bount den Chevy gestoppt und war ausgestiegen. Er stand an einer Art Gabelung. Der breitere Weg ging geradeaus weiter, ein schmalerer zweigte in Richtung Osten ab und führte in ein felsiges, unübersichtliches Gebiet.
Bount blickte auf den Boden und sah die Spuren, die die Reifen des Landrovers hinterlassen hatten. Die Sache war klar. Der Landrover war ostwärts gefahren.
"Wenn ich gewusst hätte, wohin die Reise geht, hätte ich einen Jeep ausgeliehen!", sagte Bount, als er wieder am Steuer saß und den Chevy über die Piste ruckeln ließ.
"Ich hoffe, du findest den Weg auch wieder zurück in die Zivilisation, Bount!"
"Du wirst doch daran nicht etwa zweifeln?", lachte Bount. June strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht.
"Wie käme ich dazu! Ich hoffe nur, dass wir keine Panne haben! Der Fußmarsch zur nächsten Tankstelle dürfte kein Vergnügen sein!"
Bount lächelte dünn.
"...und wenn man in die falsche Richtung läuft kann man laufen, bis man schwarz wird!"
Sie passierten ein Schild mit der Aufschrift: PRIVATGELÄNDE. BETRETEN VERBOTEN.
Bount pfiff durch die Zähne.
"Jetzt wird es interessant!"
Die Piste führte dann an schroffen Felsen vorbei durch ein enges Tal, das sich schlauchartig hinzog.
Und dann krachte ein Schuss, der in diesem Tal wie eine ganze Salve klang und mehrfach widerhallte.
Der Chevrolet brach zur Seite aus und Bount wusste sofort, dass es einen Reifen erwischt hatte.
"Runter!", zischte June zu, obwohl das gar nicht mehr nötig war, denn das blonde Minnesota-Girl hatte sich längst niedergekauert.
Ein weiter Schuss wurde abgefeuert, schien aber ins Nichts zu gehen. Mit einem Ruck kam Bount der seitwärts über den steinigen Boden rutschende Chevy zum Stehen. Bount ließ die Tür aufspringen. Sein Griff ging zur Automatic. Er riss die Waffe heraus, ließ sich aus dem Wagen fallen und rollte sich auf dem Boden herum, feuerte einmal und war dann eine Sekunde später hinter einem Felsen in Deckung gegangen.
Er hatte nicht genau erkennen können, woher die Schüsse gekommen waren, aber wenn ihn nicht alles täuschte, dann waren es verschiedene Richtungen gewesen.
Er fluchte innerlich.
Eine schöne Falle war das, in die er da zusammen mit June getappt war. Andererseits bestärkten die Schüsse nur sein Gefühl, auf der richtigen Fährte zu sein.
Bount wollte aus seiner Deckung heraustauchen, aber ein paar Schüsse wurden in seine Richtung geschickt und pfiffen ihm um die Ohren. Manche kamen gegen den harten Fels und wurden als gefährliche Querschläger weitergeschickt. Es blieb ihm nichts anderes, als erst einmal den Kopf einzuziehen.
Und er konnte nur hoffen, dass June dasselbe tat... Er hörte Schritte. Und jetzt war auch klar, dass es mehrere sein mussten, die sich da durch Bounts und Junes Anwesenheit gestört fühlten.
Dann hörte Bount die Stimme seiner Assistentin.
"Bount!"
Er kam etwas höher und sah sie in den Armen eines kräftigen Mannes, der ganz so aussah, als ginge er mindestens zweimal die Woche in ein Fitness-Center. Bount ließ seine Automatic herumwirbeln, blickte aber im nächsten Augenblick in mindestens drei verschiedene Gewehr-und Pistolenmündungen.
"Waffe fallen lassen!", sagte einer von ihnen. Es war der blasse, schwarzbärtige Mann aus dem Landrover.
Bount hielt es für besser, dem Befehl des Schwarzbarts erst einmal Folge zu leisten. Er konnte versuchen, was er wollte - es hätte keinen Sinn gehabt. Die Automatic fiel also in den Staub.
Bount fragte: "Zufrieden?"
Aber das reichte ihnen keineswegs.
Der Schwarzbart bewegte die Beretta in seiner Rechten hin und her. Ein Zeichen, dass die anderen sofort begriffen. Drei Mann stürzten sich von vorne, von hinten und von der Seite auf den Privatdetektiv und packten ihn ziemlich roh. Bount Reiniger war klug genug, sich nicht dagegen zu sperren. Die anderen hatten einfach die überzeugenderen Argumente in Form der auf ihn gerichteten Waffen. Und außerdem hatte einer von ihnen sich June gegriffen. Bount hörte ihren unterdrückten Schrei.
Sie zappelte zwar ziemlich herum, aber sie hatte natürlich nicht die geringste Chance. Sie konnte nicht einmal schreien. Eine große, behaarte Pranke hielt ihr grob den Mund zu.
"Wer sind Sie?", fragte der Schwarzbart.
"Mein Name ist Reiniger."
"Und was machen Sie hier?"
"Ein bisschen herumfahren. Ist das verboten?"
"Haben Sie das Schild nicht gelesen?"
"Muss ich übersehen haben."
Der Schwarzbart trat jetzt nahe an Bount heran, der sich unter den Griffen der Kerle kaum rühren konnte. Bount sah auf. Sein Blick traf sich mit den kühlen, blassblauen Augen des anderen.
Ein Gesichtsmuskel zuckte bei dem Schwarzbart.
Für zwei, drei volle Sekunden geschah überhaupt nichts. Dann bekam Bount einen furchtbaren Schlag in die Magengrube. Durch das Anspannen der Bauchmuskeln konnte er das Schlimmste verhindern, aber es blieb trotzdem ein hundsgemeiner Hieb.
Der Schwarzbart grinste.
Bount biss die Zähne zusammen. Dann blickte er auf und fragte: "Wofür war das denn?"
"Dafür, dass Sie mich anlügen!", kam es zurück. "Und das mag ich eben nicht