Скачать книгу

Tipps, die nicht eindeutig verstanden werden. (Mehr dazu unter „Gestaltung und Beachtung von Schwierigkeitsgraden“)

      Erlebtes Aufarbeiten

      Schafft eine Gruppe es dann tatsächlich nicht in der Spielzeit, kann man dies mit der Gruppe auswerten. Meist reicht es, sich in den Raum oder eine bequeme Sofaecke zu setzten und schon erzählen die Teilnehmenden von ihren Erlebnissen während des Spiels. Gerade durch das Scheitern einer Gruppenaufgabe kann man manchmal viel mehr über sich und andere lernen. Die Erlebnispädagogik macht es uns vor, wie man mit einer angemessenen Auswertungsmethode das Geschehen versprachlichen und damit den ersten wichtigen Schritt für eine positive Verarbeitung vornehmen kann.

      Hier eine ganz einfache Auswertungsmethode:

      Jeder sagt je einen Satz zu drei Fingern:

      • Daumen: Das hat mir gefallen, gut getan ...

      • Zeigefinger: Da habe ich mich eingebracht ...

      • Mittelfinger: Das hat mich geärgert, das stinkt mir, damit bin ich unzufrieden ...

      Destruktive Personen

      Es kann innerhalb einer Gruppe natürlich auch Personen geben, die eine destruktive Rolle einnehmen und nörgeln, die Gruppe lahm legen und am Erfolg hindern. Zu allererst sind die Personen nicht als Störenfriede zu betrachten. Es sollte als Herausforderung gesehen werden, dieser Person eine möglichst schöne Zeit zu ermöglichen. Dafür kann man versuchen, sie auf einen positiven Weg zu führen und ihr zu helfen oder einen netten Satz zu sagen, sie aufzumuntern oder in einer verzweifelten Situation ernst zu nehmen. Manchmal muss eine Gruppe so eine destruktive Person einfach auch tragen und lernen, sich davon nicht abhängig zu machen. Wichtig ist vor allem, dass die Spielleitung sich davon abgrenzt und nicht zulässt, dass die destruktive Stimmung die Gruppe und die Spielleitung beeinflusst. Die Spielleitung sollte positiv und wertschätzend bleiben.

      Fehler der Spielleitung

      Es kann vorkommen, dass die Spielleitung etwas falsch gemacht hat. Zum Beispiel wurden zwei Schlösser vertauscht oder ein Hinweis vergessen, ein falscher Tipp gegeben oder man hat sich vertan und etwas Falsches gesagt. Man kann nur Erfolge einfahren, wo man etwas tut und ausprobiert. Das ein oder andere Scheitern gehört dazu und sorgt für eine Weiterentwicklung. Bei unseren ersten Testläufen ist uns oft ein Fehler passiert, der für eine Gruppe auch mal elementar war.

      Der beste Umgang damit ist meist ein ehrlicher. Fehler können jedem passieren. Wer seine Fehler bemerkt, eingesteht und versucht, etwas daran zu verändern und sich entschuldigt, dem ist man auch nicht böse. Oft ist es möglich, seinen Fehler wieder auszubessern und zu korrigieren und das Team bemerkt es evtl. noch nicht einmal. Oder man bittet die Teilnehmenden, gerade mal die Augen zu schließen, und bessert den Fehler aus. Grundsätzlich gilt: aus Fehlern lernt man. Also Kopf hoch und weitermachen!

      Niemals gleich

      Abschließend ist nur noch zu sagen, dass jede Gruppe sehr unterschiedlich ist und daher bleibt es immer sehr spannend, wie sich die Gruppe und wie man sich als Spielleitung verhält. Je nachdem aus welchen Personen sich die Gruppe zusammensetzt, wer auf welche Idee kommt oder eben auch nicht, läuft ein Spiel ganz anders ab.

      [bad img format]

      Raumanforderung

      Der Slogan dieses Buches verrät bereits, was die erste Voraussetzung für jedes Live Escape Game ist: ein Raum – ein Team – eine Aufgabe – eine Stunde. Für ein gelungenes Spielerlebnis braucht man also einen geeigneten Raum. Prinzipiell können Live Escape Games überall gespielt werden. Egal ob zu Hause, bei Freunden oder im Gemeindehaus, einen passenden Raum gibt es eigentlich an jedem Ort. Doch wie findet man einen geeigneten Platz zum Spielen? Auf der Suche nach dem richtigen Raum muss man zuerst ein paar generelle räumliche Anforderungen (z. B. Raumgröße, Ausstattung usw.) beachten. Diese allgemeinen Bedingungen sollen in den folgenden Abschnitten kurz beschrieben werden. Aber keine Angst! Ein geeigneter Platz zum Spielen ist sehr schnell gefunden.

      Raumgröße

      Da die meisten Live Escape Games mit bis zu acht Teilnehmenden gespielt werden können, sollte der Raum, in dem das Spiel stattfindet, mindestens 5 m x 6 m groß sein. Bei sehr wenigen Teilnehmenden ist natürlich auch ein kleinerer Raum möglich. Die Raumgröße allein ist aber nicht entscheidend. Es muss außerdem genug Platz vorhanden sein, damit sich sowohl die Teilnehmenden als auch die Spielleitung möglichst frei bewegen können. Ein Zimmer, das zwar die Maße 5 m x 6 m hat, aber so mit Möbeln vollgestellt ist, dass man sich kaum umdrehen kann, ohne irgendwo anzustoßen, ist nicht besonders gut zum Spielen geeignet.

      Tipp: Prüfe im Voraus, ob der Raum für die geplante Gruppengröße ausreicht und ob es genügend Platz zum Spielen gibt.

      Ausstattung

      Für ein Live Escape Game benötigt man keineswegs ein frisch renoviertes und vollständig möbliertes Zimmer. Ganz im Gegenteil: Es ist sogar von Vorteil, wenn der Raum möglichst leer ist oder wenn er ohne großen Aufwand leer geräumt werden kann. Schließlich braucht die Gruppe ausreichend Platz zum Spielen. Ganz ohne räumliche Ausstattung kommen die meisten Spiele allerdings nicht aus. Für einige Live Escape Games werden nämlich bestimmte Möbel (z. B. Schränke, Tische, Stühle usw.) benötigt. Außerdem kann es auch vorkommen, dass zusätzliche Räumlichkeiten (z. B. ein kleiner Nebenraum, ein Außenbereich usw.) erforderlich sind. Diese besonderen Raumbedingungen findet man in jeder Spielbeschreibung jeweils unter dem Punkt „Raumanforderungen“.

      Tipp: Lies aufmerksam die Raumanforderungen des Live Escape Game, das du spielen möchtest. Prüfe anschließend, ob der von dir ausgewählte Raum diese Bedingungen erfüllt und ob sich das Spiel dort durchführen lässt.

      Spielbarer Bereich

      Sicherlich ist mittlerweile bekannt, dass beim Spielen eines Live Escape Game ausreichend Platz benötigt wird. Schließlich müssen sich die Teilnehmenden frei bewegen und miteinander interagieren können. Wenn überall Möbelstücke herumstehen, ist dies nicht ohne Weiteres möglich. Aber auch wenn ausreichend Platz vorhanden ist, können Möbel unter Umständen von Nachteil sein. Schränke und Kisten laden nämlich regelrecht zum Entdecken ein. So kann es durchaus passieren, dass die Teilnehmenden auf der Suche nach Hinweisen ihre Finger in Dinge (z. B. Unterlagen) stecken, die sie eigentlich gar nichts angehen. Um das zu verhindern, ist es ratsam, möglichst wenige Möbelstücke in das Spiel zu integrieren. Allerdings bedeutet das jetzt nicht, dass man sämtliche Einrichtungsgegenstände, die nicht benötigt werden, abmontieren und aus dem Raum heraustragen muss. Es gibt eine sehr einfache und kraftsparende Alternative: Man kann einen Spielbereich definieren. Man legt also fest, wo im Raum gespielt wird und wo nicht, bzw. welche Möbelstücke durchsucht werden dürfen und welche nicht. Hierfür gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:

      1. Der Gruppe wird vor Spielbeginn erklärt, in welchem Bereich gespielt wird und welche Möbelstücke benutzt werden dürfen. Diese mündliche Variante bietet sich an, wenn nur sehr wenige Bereiche vom Spielverbot betroffen sind („Ihr dürft überall suchen außer im Vitrinenschrank“), oder wenn das Spielgebiet eindeutig innerhalb des Raumes abtrennbar ist („Ihr dürft überall suchen außer in den Schränken auf der linken Raumseite“).Die ausschließlich mündliche Variante hat jedoch den Nachteil, dass die Teilnehmenden während des Spiels eventuell vergessen, welche Bereiche nicht bespielt werden dürfen.Dies kann dazu führen, dass ständig nachgefragt wird oder dass unabsichtlich verbotene Schränke durchstöbert werden.

      In solchen Fällen bietet sich die zweite Variante an:

      2. Alle Bereiche und sämtliche Möbelstücke, die nicht genutzt werden dürfen, werden mit Absperrband oder Kreppklebeband

Скачать книгу