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kam die lakonische Antwort. »Und unterwegs keine Mätzchen, sonst werde ich unangenehm!«

      »Wie sich die Redewendungen doch gleichen«, sagte Parker aufseufzend.

      »Was ist los?« fragte der junge Mann kalt zurück.

      »Ich muß immer wieder feststellen, wie schlecht erzogen doch die Angehörigen Ihrer Branche sind«, antwortete der Butler ein wenig vorwurfsvoll. »Und wie gedankenarm...!«

      »Schnauze, sonst knallt’s...!«

      »Was ich gesagt habe«, meinte der Butler kopfschüttelnd. Dann konzentrierte er sich jedoch auf die Straße und auf den Verkehr. Sicher steuerte er den Wagen nach Burbank und war gespannt, wo die Reise enden würde. Noch hatte er keine Vorstellung.

      Dann aber ging ihm schnell und sicher das auf, was man ein Licht oder eine Stallaterne nennt.

      Die Gegend kam ihm trotz der Dunkelheit bekannt vor. Und richtig, nach etwa zehn weiteren Minuten war das Privatgelände der Tierhandlung von Randy Orwell erreicht.

      »Wollen Sie mich den Tigern zum Fraß vorwerfen?« erkundigte sich Parker in seiner humorvollen und so plastischen Art, die er manchmal bevorzugte.

      »Vielleicht noch schlimmer«, erwiderte der junge Mann auflachend. »Sie werden’s noch früh genug merkten. Hab’ ich mich jetzt gedankenvoller ausgedrückt...?«

      *

      Es handelte sich um ein Troparicum, in das der Butler geführt wurde.

      In einem langgestreckten und vollklimatisierten Bau wurden die kälteempfindlichen Tiere der Tropen gehalten. Hinter dicken Glasscheiben und in Terrarien verdauten Schlangen aller Art. Da gab es die hochgiftigen Kobras, die muskelstarken Anacondas, Buschnattern und Ochsenfrösche. Hier waren Skorpione, Klapperschlangen, Rieseneidechsen und Spinnen zu finden.

      Spinnen aller Gattungen!

      Unter anderem waren in diesem Troparicum auch Vogelspinnen anzutreffen, die im Volksmund wegen ihrer Giftigkeit im engen und übertragenen Sinn auch ›Schwarze Witwern genannt werden.

      Parker sah das alles, als der junge Mann ihn durch den schmalen Gang führte, der kaum beleuchtet war. Im langgestreckten Gebäude herrschte eine schwer atembare, schwülfeuchte Atmosphäre, die sich auf die Lungen legte.

      Der Gang endete vor einer Schwingtür, hinter der es vielleicht noch schwüler und noch feuchter war. In einem riesigen, zementierten Becken wurden Alligatoren und Krokodile gehalten. Sehr sachlich übrigens, da es hier normalerweise keine Besucher gab. Es handelte sich wirklich um eine Tierhandlung, in der kein überflüssiger Luxus geboten wurde.

      Parker blieb unwillkürlich stehen und schaute auf die trägen Krokodile und Alligatoren, die sich kaum rührten. Und jetzt bemerkte er den infernalischen Aasgeruch, der aus diesem Zementbecken aufstieg.

      »Nette Tierchen, wie...?« Der junge Mann drückte dem Butler den Lauf der Waffe in den Rücken und trieb ihn an. »Können Sie sich später alles aus der Nähe ansehen.«

      »Und wem, wenn man fragen darf, verdanke ich diese Einladung?« erkundigte sich der Butler.

      »Abwarten«, sagte der junge Mann. »Soll eine Überraschung für Sie werden, Alter!«

      Und es wurde eine ehrliche Überraschung, die dazu noch gelungen war.

      Parker wurde von seinem Begleiter in eine Art Futterküche hineingedrängt. Und Sekunden später stand der Butler dann seinem Gastgeber gegenüber.

      »Wie klein ist doch die Welt«, stellte der Butler fest. »Mr. Tony Mulligan, wenn ich nicht sehr irre, oder?«

      »Schön fleißig gewesen, wie? Immer rumgeschnüffelt, wie?« Der Mann neben einem Futterkessel grinste höhnisch. Es war der Fahrer des Jeep, der seinen Freund und Partner Jeff Fortner nach dem Biß der Vogelspinne absichtlich hatte verunglücken lassen. Parker dachte noch sehr deutlich an die Szene, als die beiden Männer ihn hatten zwingen wollen, in die Papiertüte zu langen, in der eine heißhungrige und gereizte Vogelspinne wartete.

      »Sie wollten mich sehen?« erkundigte sich der Butler höflich.

      »Das auch. In der Hauptsache will ich sehen, wie Sie drauf gehen! Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«

      »Ausgesprochen plastisch sogar!« Parker nickte höflich. »Und was haben Sie sich so vorgestellt? Ich wette, Sie ließen sich wieder einmal etwas einfallen!«

      »Stimmt, Parker...! Für Schnüffler hab ich nichts übrig. Und die lasse ich spurlos verschwinden!«

      »Was nicht sehr einfach sein dürfte«, erwiderte der Butler, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. »Ich spreche da aus Erfahrung.«

      »Seit wann hast du die Krokos nicht mehr gefüttert?« fragte Tony Mulligan, sich an den jungen Mann hinter Parker wendend.

      »Seit gut zwei Wochen nicht mehr!«

      »Sind die jetzt scharf auf einen frischen Happen? Was meinst du, Andy?«

      »Und ob, Tony! Die reißen sich um einen Bissen, dafür garantiere ich!«

      Tony Mulligan grinste den Butler an und sagte nichts. Es war auch nicht mehr nötig, denn Parker hatte sehr gut verstanden und wußte, was ihn erwartete...!

      *

      Mike Rander ließ den Chrysler nicht aus den Augen.

      Der Wagen fuhr auf direktem Weg hinüber nach Beverly Hills und verschwand dann in der Auffahrt zu einem recht ansehnlich aussehenden Bungalow, der in einem kleinen, parkähnlichen Garten lag.

      Rander stellte den Leihwagen seines Butlers am Straßenrand ab und ging zu Fuß weiter. Er ging die Auffahrt hinauf und baute sich hinter einem dichten Gesträuch auf. Von hier aus konnte er den Bungalows genau beobachten.

      Die attraktive Frau, die er ja noch nicht namentlich kannte, stieg gerade aus dem Wagen und wartete an der Haustür, bis ihr männlicher Begleiter aufgeschlossen hatte. Dann verschwanden beide im Haus. Wenige Sekunden später wurden die Lichter im Haus angezündet. Rander sah die Frau und den Mann, die einen großen Salon betraten und offensichtlich heftig miteinander redeten, wenn nicht sogar miteinander stritten.

      Mehr war leider nicht zu erfahren, denn der Mann ließ die Jalousie vor den breiten Fenstern herunter und versperrte damit jede Sicht.

      Rander war selbstverständlich neugierig. Er wollte ja mit Tatsachen zurückkommen. Er wollte herausfinden, wer das Pärchen war.

      Langsam, vorsichtig und auf durchaus leisen Sohlen pirschte er sich an die Haustür heran. Zuerst riskierte er einen Blick auf das Namensschild des Bungalows.

      Er hatte sich wirklich nicht viel vorgenommen, doch selbst das klappte nicht. Mike Rander war und blieb, was diese Dinge anbetraf, stets ein ausgesprochener Unglücksrabe.

      Er beugte sich gerade nach dem Bronzeschild herunter, auf dem er den Namen des Bungalowbesitzers zu finden hoffte, als er plötzlich hinter sich jenes feine, scharrende Geräusch wahrnahm, das solche Dinge immer vorankündigt. Bevor er sich aufrichten konnte, erhielt er Bruchteile von Sekunden später einen äußerst derben und schmerzhaften Schlag auf den Hinterkopf.

      Da er sich im Gegensatz zu Parkers Ratschlägen bisher nicht hatte entschließen können, eine stahlblechgefütterte Kopfbedeckung zu tragen, genügte dieser Schlag, ihn in das Land der Träume zu schicken. Mike Rander sank wie nach einem einschlagenden Blitz in sich zusammen und verlor das Bewußtsein.

      Als er wieder zu sich kam, hörte er zuerst nur leise Stimmen, die wie durch dicke, schalldämpfende Watte an seine Ohren drangen. Dann sah er bunte Kreise, hörte sich leise stöhnen und riß die Augen ohne Übergang weit auf, um sie sofort wieder geblendet zu schließen.

      »Stellen Sie sich nicht an«, sagte eine Männerstimme, die noch nicht einmal übel oder bösartig klang. »So fest habe ich schließlich nicht zugehauen!«

      »Wirklich nicht?« hörte sich Mike Rander sagen. Dann versuchte er es noch einmal. Diesmal blinzelte

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