ТОП просматриваемых книг сайта:
Geschichte der Ilchane, das ist der Mongolen in Persien. Freiherr von Joseph Hammer-Purgstall
Читать онлайн.Название Geschichte der Ilchane, das ist der Mongolen in Persien
Год выпуска 0
isbn 4064066117467
Автор произведения Freiherr von Joseph Hammer-Purgstall
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
Chinesische Ehrentitel, der chinesische und persische Krieg.
Stark durch Verbindung und Verschwägerung mit den mächtigsten Stämmen und Fürsten, vernichtete er so leichter den Fürsten der Naimanen, Kutschluk, in dem siebenten und letzten wider denselben geführten Krieg in der Schlacht am Kem, und wagte nun den Krieg wider den Herrscher von China selbst, wider Altan Chan, d. i. den goldenen, welcher ihm gleich Anfangs seines Auftritts für die dem Tschingsang (chinesischen Staatsminister) wider empörte Tataren geleistete Hilfe den Ehrentitel eines Grossfürsten[60], sowie damals der Herrscher der Kerait dem Owangchan[61] und dem Fürsten der Naiman den Ehrentitel Tajang verliehen hatte. Die Seele dieses siebenjährigen chinesischen Krieges, welcher mit der Besiegung Altanchan's, des vormaligen Oberherrn der Tataren und Mongolen, endete, war der Dschelaire Mokli, welcher zur Belohnung seiner Dienste den auszeichnenden chinesischen Titel Kojang[62], das ist Herrscher Eines Distrikts, erhielt. Der Kaiser von China war der mächtigste Feind des mongolischen Reichs im Osten, sowie Chuaresmschah, dessen Herrschaft sich über ganz Mittel- und Vorderasien erstreckte, der mächtigste und gefährlichste Nachbar im Westen. Nach dem glücklich vollendeten siebenjährigen chinesischen Feldzuge und der Einschüchterung des Ostens wandte Tschengischan seine ganze Macht wider den Herrscher des Westens, wider Mohammed Tekesch, zur Blutrache einer Karawane mongolischer Kaufleute, welche Ghairchan, der Statthalter von Otrar, hatte ermorden lassen. In diesem siebenjährigen Kriege befehligten die zur Eroberung des Westens bestimmten Heere theils Tschengischan in Person, theils seine vier Söhne, theils seine beiden grossen Feldherren Dschebe Nujan und Subutai Behadir; sie eroberten eben so viele Länder: Transoxana, Chuaresm, Chorasan, das persische Irak, Masenderan, Ghasna und Kipdschak, und die mongolischen Heere verheerten die Länder von den Ufern des Indus bis an die der Wolga. Ogotai und Dschaghatai belagerten Otrar, worin sich Ghairchan, dessen Gewaltthat der Anlass und die Rechtfertigung des Kriegs, sich zwei Jahre lang tapfer vertheidigte. Dschudschi, welcher gegen Chodschend befehligt war, kehrte nach einiger Uneinigkeit mit seinen Brüdern wieder nach Kipdschak zurück. Tschengischan befehligte in eigener Person die Verheerung von Samarkand und Bochara, der beiden grössten und bevölkertsten Städte Transoxana's, in deren jeder dreissigtausend Schlachtopfer bluteten, was nicht unglaublich, wie die Zahl derer, welche in den Städten Chorasan's bluteten, mit dessen Eroberung der vierte Sohn, Tuli, betraut war. Zu Nischabur soll eine Million, zu Sebsewar siebzigtausend gemetzelt worden sein. Glaublicher ist die Entvölkerung Chuaresm's, aus dessen Hauptstadt allein einmalhunderttausend Künstler und Handwerker in die östlichen Länder geschleppt worden. Bamian, vor dessen Mauern ein Enkel Tschengischan's, aus seinem Sohne Dschaghatai, fiel, erhielt den Namen Mobaligh, d. i. verfluchte Ballei, und musste den Mord mit dem Blute seiner Einwohner sühnen. Die beiden Feldherren Dschebe Nujan und Subutai Behadir durchstäupten Persien bis an die Ufer des Sees von Urmia, drangen dann durch die Pässe des Kaukasus nach Russland und Kipdschak vor und wurden durch die Niederlage der Russen Herrscher an der Kalka, die sich in den Donesch ergiesst, wie sie Herrscher an der Kalka, die in den Bujursee mündet. Tschengischan selbst verfolgte am Indus den Sultan Dschelaleddin Mankburni, den Sohn des Mohammed Tekesch, der in einer Insel des kaspischen Meeres sein Leben geendet, und konnte dem Sohne seine Bewunderung nicht versagen, als derselbe, bis an das Ufer des Indus verfolgt, vom steilen Ufer sich ganz bewaffnet mit dem Pferde in den Indus stürzte und denselben durchschwamm: Ein Sohn, würdig seines Vaters, rief Tschengischan, ihm mit Bewunderung nachsehend, aus. Beim Kurultai, welches Tschengischan am Karagöl (Schwarzsee) zur grossen Jagd an alle Uluse ausgeschrieben hatte, erschien der älteste, Dschudschi, nicht, doch sandte er seinerstatt kostbare Geschenke an Pferden. Tschengischan unternahm von da den vierten Feldzug wider das empörte Tanghut und starb auf demselben, nachdem er durch letztwillige Anordnung zu seinem Nachfolger im Reiche weder den ältesten Dschudschi, noch den zweiten Dschagatai, sondern den dritten Ogotai ernannt hatte.
Die Jasa.
Tschengischan's Politik, deren Hauptaugenmerk die Versöhnung feindlicher Stämme und die engere Verbindung mit freundlichen mittels Verschwägerung, erhellt schon aus dem Erzählten; aber seine bürgerliche Gesetzgebung und seine Staatseinrichtungen erfordern noch besondere Beleuchtung. Er ist der Gesetzgeber seines Volkes. Aus den bisherigen europäischen Geschichtschreibern mongolischer Geschichte ist nur die bürgerliche Gesetzgebung desselben, d. i. die Jasa, bekannt, aber in Wassaf, dem Livius der persischen Geschichtschreibung, welcher, berühmt unter dem Namen des Lobredners der Majestät[63], schon anderthalb Jahrhunderte nach Tschengischan, zu Ende des dreizehnten Jahrhunderts der christlichen Zeitrechnung und zu Anfang des vierzehnten, schrieb, und aus der grossen Sammlung von Staatsschreiben, welche ein halbes Jahrhundert später der Staatssekretär Mohammed Hinduschah, beigenannt die Sonne des Stylisten[64], für Schah Oweis Behadirchan, den zweiten Herrscher der zweiten Dynastie der Ilchane (deren Gründer sein Vater, der grosse Hasan), aus den Archiven zusammentrug, lernen wir auch die besonderen Namen der Gerichtsordnung und des Militärcodex kennen. Die erste, nach welcher den Oberrichtern das Recht zu sprechen in ihren Bestallungsdiplomen eingeschärft ward, hiess Kutatgu bilik Tschengischani, d. i. das Kutadische Tschengischanische überlieferte Wort; denn unter dem Titel von Bilik