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Geschichte der Ilchane, das ist der Mongolen in Persien. Freiherr von Joseph Hammer-Purgstall
Читать онлайн.Название Geschichte der Ilchane, das ist der Mongolen in Persien
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isbn 4064066117467
Автор произведения Freiherr von Joseph Hammer-Purgstall
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
Die Stämme Dschelair, Sunit, Torghod, Uirat.
Der zehngetheilte mächtigste Stamm der Dschelairen, welche in dem Stammgebiete des Hauses Tschengischan's am Onon, in siebzig Ringen, wie die Avaren, jeder Ring tausend Familien stark, sassen, ist einer von der ältesten bis in die neueste Zeit durch historische Namen und Begebenheiten merkwürdigsten. Die Nachkommen des Brüderpaars Dschudschi Tumle und Dschudschi Dschawerkai, welche der Anlass des Kriegs Tschengischan's mit den Taidschuten, haben unter den persischen Ilchanen zahlreiche und wichtige Aemter des Staats und Hofs bekleidet; Kadan, der Dschelaire vom Gefolge Tschengischan's, hatte zwei Söhne, Iluk und Ildschikitai, wovon jener Atabeg, d. i. Obersthofmeister, des Sohnes und zweiten Nachfolgers Tschengischan's, Ogotai's; dieser schätzte ihn sehr hoch, erlaubte ihm aber nicht, den Bruder Ildschikitai zu tödten, der sich vor ihm ebenfalls zu Ogotai geflüchtet. Auf dem Landtage der Wahl Mengkukaan's spielte Ildschikitai eine höchst wichtige Rolle, indem er die Rechte des Uluses Ogotai's auf den Thron wider die Ansprüche des Uluses Kubilai's vertheidigte; im Gegentheile leistete der Dschelaire Mingkasar Nujan, aus dem Zweige der Dschat, Grossfürst und Oberrichter Miafarakain's, dem Kubilai bei dem nach dessen Thronbesteigung über Majestätsverbrechen gehaltenen Gerichte die grössten Dienste, indem er über die widerspenstigen Prinzen der Uluse, Dschaghatai und Ogotai, das Todesurtheil aussprach. Der Dschelaire Dauldu war Vogt der vier grossen Lager Tschengischan's und befehligte eine Ssade, d. i. Centurie, in jedem Hesare, d. i. Regiment von tausend Mann; endlich das Brüderpaar Olai Kalschu und Karadschai, die Schafhirten Jisukai's, des Vaters Tschengischan's, denen er sich immer sehr dankbar bewies, weil sie seine in die Gefangenschaft der Merkit gerathene Gemahlin sicher zu Owangchan, dem Fürsten der Kerait, geleiteten; auf dem Rückzuge genas sie vom Erstgebornen Tschengischan's, welchen dieser, weil die (von Verläumdern sogar als zu spät verdächtigte) Geburt des Sohnes unerwartet kam, Dschudschi, d. i. den unverhofften Gast, nannte. Tschengischan wollte in der Folge das Brüderpaar mit Aemtern belohnen; sie zogen aber vor, in ihrem Stande zu bleiben und als Hirten seines Vertrauens zu geniessen; aus ihren Nachkommen ist Sertak, der Fürst des Lagers zur Zeit Arghunchan's, des fünften der persischen Ilchane, und von Katschar, dem Sohne Sertak's, leiten die heutigen Schache Persiens ihre Dynastie als eine zweite des Stammes der Dschelaire ab; denn eine frühere hatte nach Zertrümmerung des persischen Reichs der Ilchane der Dschelaire Hasan (beigenannt der Grosse, zum Unterschiede von Hasan Dschoban, aus dem Stamme Suldu's, welcher Stifter der Dynastie Dschoban der Kleine beigenannt ward) in Persien gestiftet, welche von der geschwächten Macht der Ilchane Nichts als den verstärkten Titel als Ilkaane führten. Aus dem Stamme der Sunit, welcher noch heute unter diesem Namen an der chinesischen Gränze sitzt,[10] war Dschurmaghun, welchen Ogotai, nachdem Dschebe und Subetai von ihrem persischen Feldzuge über Russland nach Hause gekehrt waren, als Befehlshaber Statthalter nach Persien gesandt. Nicht minder mächtig, als der Stamm der Dschelairen, war der der Uirat, deren Sitz zwischen den acht Flüssen, die sich in die untere Ankara ergiessen[11], wo noch heute ihre Nachkommen unter dem verwandten Namen der Buirat, von allen Stämmen der mit dem Hause Tschengischan's am meisten verschwägerte, indem acht Uiratinnen in das Haus Tschengischan's verheirathet, und sieben Prinzen desselben an Uiratinnen vermählet waren. Die Grossmutter Tschengischan's, die Frau Sunigil Futschin, war aus dem Stamme der Torghut oder Torghod, welcher noch heute ein Zweig der Kalmuken oder Oeluet (das nur die chinesische Aussprache für Uirat) und deren Andenken in Kleinasien (wohin sie mit Timur's Heere kamen) im Namen des Sandschaks Torghud Ili fortlebt.
Der Stamm der Kerait, Bekrin, Naiman, Tonghut und Uighur.
Drittens die Stämme der Mogholmanen, d. i. der Völker, welche weder Tataren noch Mongolen, mit den letzten verbunden, auf den Namen derselben Anspruch machten. Die mächtigste dieser Völkerschaften, die von nestorianischen Priestern zum Christenthum bekehrte[12] der Kerait; ihres Fürsten chinesischer Ehrentitel Owang Chan erhielt durch die Missionarien des Mittelalters als Priester Joannes keine mindere Berühmtheit, als in früherer mythologischer Zeit der Fisch Oannes als Gesetzgeber an der Küste des rothen Meeres; die Hauptstadt derselben war die Stadt Thianto am Flusse Hoangho, d. i. am gelben Flusse, das Land Tendum[13] Marco Polo's; die Geschichte Owang Chan's und seines Bruders Hakembo[14] ist auf das engste mit der Geschichte Tschengischan's verbunden, welcher erst der Verbündete Owang Chan's, in der Folge denselben, weil er den Feinden Tschengischan's Gehör gegeben, bekriegte und vom Throne stürzte. Vergebens hatte Tschengischan früher die beiden Nichten[15] Owang Chan's für sich und seinen ältesten Sohn Dschudschi als Gemahlinnen begehrt; sie waren ihm verweigert worden, sowie die Hand der Enkelin Owang Chan's aus dem Sohne Sinkun; aber die beiden Töchter Ettiku's, des Bruders Sinkun's, die Frauen Tokus und Tukini, wurden beide die Gemahlinnen Hulagu's, und die dritte Nichte Owang Chan's, die Schwester der dem Tschengischan und seinem ältesten Sohne verweigerten beiden Prinzessinnen, war die berühmte Sijurkukteni[16], unstreitig die grösste aller mongolischen Frauen, welche durch ihre Staatsklugheit dem Uluse Kubilai's den Thron verschaffte; Mutter vier der grössten Fürsten der mongolischen Geschichte, nämlich der Kaane Mengku und Kubilai, des Ilchan's Hulagu, Gründers der mongolischen Dynastie in Persien, und Arikbuka's, der als Nebenbuhler den Brüdern den Thron streitig machte. Auch But Tengri, der Stiefvater Tschengischan's, welcher um die Hand der Keraitin Kadan geworben, erhielt einen Korb, wie Tschengischan und Dschudchi, von der Nichte Owang Chan's. Die nächsten südlichen Nachbarn der Kerait waren die Unkut, d. i. die Wächter der grossen chinesischen Mauer; ihr Fürst Alakusch, Verräther an seinem Herrn, dem chinesischen Kaiser Altun Chan, öffnete dem Heere Tschengischan's den Durchgang, und erhielt dafür die Hand Olakai Begi's, der Tochter Tschengischan's, deren Sohn später mit der Tochter Tuli's vermählet ward;