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       Freiherr von Joseph Hammer-Purgstall

      Geschichte der Ilchane, das ist der Mongolen in Persien

      Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2020

       [email protected]

      EAN 4064066117467

       Vorrede.

       Erstes Buch.

       Zweites Buch.

       Drittes Buch.

       Viertes Buch.

       Fünftes Buch.

       I. Beilage.

       II. Beilage.

       III. Beilage.

       IV. Beilage.

       Inhaltsverzeichnis

      Diese Geschichte der Mongolen in Persien ist das Seitenstück zu der im vorigen Jahre erschienenen des mongolischen Reiches in Kiptschak; jene ist durch die Preisfrage der Petersburger Akademie veranlasst worden, die Schreibung dieser ist aus eigenem Antriebe hervorgegangen. Bei der zum Behufe der ersten nöthig gewordenen Sichtung der aufgeschichteten Massen historischen Materials, ward es klar, dass zur zweiten, in den orientalischen selbst durch Herrn von d'Ohssons sehr schätzbare Geschichte nicht erschöpften Quellen, weit mehr dankbarer historischer Stoff vorhanden.

      Die Geschichte der Mongolen in Kiptschak liegt dem Europäer zwar näher wegen der verheerenden Raubzüge durch Polen und Ungarn bis ins Herz von Deutschland, und wegen der tatarischen Herrschaft in Russland; aber die Geschichte der Mongolen in Iran hat das grössere Interesse wichtigerer asiatischer Weltereignisse, wie der Ruin der Assassinen und des Chalifates, der Sturz alter Dynastien und die Gründung neuer, bisher selbst den Orientalisten kaum dem Namen nach bekannter, die Feldzüge wider Aegypten und das dschagatai'sche Reich, die diplomatischen Verhältnisse zwischen den Kreuzfahrern und dem Papste. Der Ulus Dschudschi's beherrschte mit dem europäischen das asiatische Russland, welches damals noch, wie von allem Anfang der Geschichte her, in Asien das Land der Finsterniss und der Barbarei, während Persien von der ältesten Zeit an das Land geregelter Herrschaft und Religion, der Sitz von Wissenschaft und Künsten, der Schauplatz grosser Bauten und Gelehrten, und der Mittelpunkt mittelasiatischer Cultur.

      Zudem beut diese Geschichte keine Lücken, wie jene von Kiptschak, und selbst über das zerrissene Ende derselben, wo die Thronanmasser über einander stürzen, schwebt kein solches Dunkel, wie über die letzten Herrscher des Uluses Dschudschi. Der Strom geschichtlicher Erzählung fliesst also in geregeltem Flussbette reich und ruhig. Der in der Geschichte von Kiptschak zur Rechtfertigung vor überstrengen akademischen Richtern nothwendig gewordene Reichthum erläuternder Noten enthebt hier von der Anhäufung derselben zur Beglaubigung vor sachkundigen Gelehrten und billigen Lesern. Die Sparsamkeit an Citaten wird also hier nicht bedauert werden, und noch weniger der Mangel an aller Polemik, welche in der Geschichte von Kiptschak Nothwehr zur literarischen Ehrenrettung. Dafür ist in dem Texte keine Nachricht von Dynastien oder Oertern übergangen worden, wodurch das Gebiet der Geschichte und Erdbeschreibung erweitert, keine Kunde von Sitten und Literatur, wodurch der Charakter der Völker und ihrer geistigen Kultur beleuchtet wird.

      Schloss Hainfeld, den 24. October 1841.

       Inhaltsverzeichnis

      Uebersicht der mongolischen Stämme, der Familie und Geschichte Tschengischans; sein Gesetzbuch und sein Testament; Charakter und Sitte, Aberglauben und Gebräuche der Mongolen. Die Regierung Ogotai's, Gujuk's, Mengku's; die der gleichzeitigen Dynastien in Asien und Aegypten.

      Mongolische Geschichte.

      Tschengischans und seiner Nachkommen Thaten, die von ihnen zerstörten und gegründeten Reiche, ihre Raubzüge und Gesetzgebung, der Namen der Tartaren oder Tocharen, d. i. Tataren, und der der Moalen oder Mogholen, d. i. Mongholen, haben Europa durch zwei Jahrhunderte mit Erstaunen und Schrecken gefüllt, von der chinesischen Mauer bis an die von Wienerischneustadt und Olmütz, und fürchterlich hallte der Donner ihrer Heere von den Ufern des gelben Flusses bis an die des rothen Meeres, vom Altai bis an den Libanon zurück. Naturrevolutionen, mit denen Gibbon das Erscheinen der Mongolen so treffend verglichen hat, lassen nicht tiefere Spuren ihrer verheerenden Kräfte auf der Oberfläche der Erde zurück, als die verheerenden Hufen mongolischer Heere, unter denen Reiche und Cultur zertreten wurden; sie fuhren daher wie die entfesselten Elemente, wie Orkane und grosse Fluthen und das Erdbeben und der Wetterstrahl; sie durchackerten die Erde mit dem Schwerte und düngten sie mit Blut. Das Jahrhundert ihrer so fürchterlichen und verderblichen Grösse und Macht fällt zusammen mit dem zweiten der Kreuzzüge, das ist mit dem dreizehnten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, dem durch grosse Begebenheiten vor anderen historisch wichtigen, durch die Umgestaltung so vieler asiatischen Reiche und durch den regsten Verkehr des Abendlandes mit dem Morgenlande. Einen so namhaften Platz die Kreuzzüge auch in der europäischen Geschichte einnehmen, so erscheinen sie in der asiatischen doch bei weitem nicht so bedeutend, indem dieselben nur den Westrand von Asien bestreifen. Die Ringe dieses Steinwurfs der Eroberung der Levante verebben schon an den Ufern des Nils und des Tigris, während die hochaufschäumende Woge mongolischer Eroberungsfluth über ganz Asien bis nach Europa, vom Baikalsee bis an den Platensee, und vom Kokonor bis an den Ladoga sich verheerend fortwälzt. Die Wichtigkeit der Geschichte der Mongolen und die Grösse des Stoffes springt also von selbst in die Augen. Sie zerfällt in viererlei Geschichten, deren jede, bei dem Reichthume der Quellen, Stoff für mehrere Bände. Erstens die Geschichte Tschengischans; zweitens die der vier Uluse, d. i. der durch die Nachkommen seiner vier Söhne beherrschten Reiche; dann nach der Theilung der Herrschaft des vierten Uluses in das östliche chinesische und in das westliche persische Reich, drittens in die Geschichte der Juan oder der chinesischen Kaiser aus den Nachkommen Kubilai's; und viertens in die der Ilchane oder persischen Herrscher, Nachkommen Hulagu's, des Bruders Kubilai's. Eine vollständige Geschichte dieser Reiche könnte sich keine engeren Gränzen des Umfangs stecken, als die des osmanischen; die vorliegende beschränkt sich nur auf den vierten und letzten Zeitraum, als ein Seitenstück zu der Geschichte der goldenen Horde in Kipdschak, aber von weit grösserem Interesse, als jene, in Bezug auf Asien.

      Die der persischen Ilchane.

      Die Geschichte des von Hulagu gegründeten Reichs der persischen Ilchane, d. i. Landes- und Volksfürsten [denn Il heisst sowohl das eine als das andere[1]], füllt nur Ein Jahrhundert, von der Hälfte des dreizehnten

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