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Vogel). Er sagte zu Sansanga: "Leih mir deinen Kopfputz!" Kansobere gab sein Kleid. Sansanga gab seinen Kopfputz. Der Mann kleidete sich dahinein. Nun konnte man nicht mehr sehen, daß er nur einseitig war. Er machte sich auf den Weg nach dem Dorf, in dem die Frau mit den drei Töchtern wohnte. Als der Mann mit dem Kopfputz des Sansanga und im Kleide des Kansobere erschien, sagte Jamma jopoī sogleich: "Diesen Mann will ich heiraten." Sie ging auf den Mann zu und sagte: "Dich will ich zum Mann haben." Der Mann sagte: "Es ist gut, komm mit!" Sie wollten sich beide auf den Weg machen. Jamma wai nahm aber ihre jüngere Schwester Jamma jopoī beiseite und sagte zu ihr: "Geh nicht allein. Wenn du dem unbekannten Mann folgen willst, nimm ja einen kleinen Jungen mit dir. Zwei Menschen können immer weit mehr als einer allein." Jamma jopoī sagte: "Ich habe meine sieben Überlegungen." Jamma wai sagte: "Mit allen sieben Überlegungen bleibst du doch nur allein. Nimm noch einen Jungen mit." Jamma jopoī war einverstanden. Sie nahm einen kleinen Jungen mit.

      Der Mann trat nun mit Jamma jopoī und dem kleinen Jungen den Heimweg an. Die drei gingen sehr, sehr weit. Sie kamen an den Busch, in dem der Mann bei Sansanga den Kopfputz und bei Kansobere das Kleid geliehen hatte. Er sagte zu seiner Frau: "Warte mit deinem Jungen hier einen Augenblick, ich will nur einmal in den Busch treten." Er ging in den Busch und gab das Kleid und den Kopfputz zurück Dann kam er wieder auf die Straße. Nun sah man, daß er nur ein Auge, einen brauchbaren Arm, ein brauchbares Bein hatte. Er kam an den Weg zurück und sagte: "Nun kommt weiter mit." Jamma jopoī sagte: "Ich gehe nicht mir dir. Ich warte auf meinen Mann, der hier in den Busch getreten ist." Der einseitige Mensch sagte: "Ich bin dein Mann." Jamma jopoī sagte: "Das ist nicht wahr. Ich folge dir nicht." Der Mann sagte: "Es ist doch wahr, und wenn du mir nicht mit deinem Jungen folgst, töte ich dich" Jamma jopoī sagte: "Wohin bringst du mich?" Der Mann sagte: "Das wirst du sehen. Wenn du nicht sogleich mitgehst, töte ich dich."

      Jamma jopoī folgte dem hinkenden Mann mit ihrem Jungen. Er brachte sie in sein Haus; das war tief in einer Höhle gelegen. Der hinkende Mann schloß Jamma jopoī in dieses Höhlenhaus ein. Nun quälte er alle Tage Jamma jopoī, weil er sie essen wollte. Er war auch ein Schoīja (Vampir) aber doch mehr Menschenfresser, denn er hatte die Angewohnheit, auch bei Tage Menschen zu essen. Jamma jopoī wußte nicht, was sie machen sollte. Jamma wai hatte aber vor der Abreise ihrer Schwester dem kleinen Jungen den Rat gegeben: "Wenn es meiner Schwester Jamma jopoī einmal sehr schlecht gehen sollte, soll sie sich tot stellen. Sie soll sich in einen Sarg legen lassen. Du mußt dann aber sagen, daß alle Leute unserer Art auch in unserem Land begraben werden müssen, weil sonst ein großes Unglück in dem fremden Land eintritt, in dem Leute unserer Art begraben werden. Darum muß man die Leichen auf jeden Fall zu uns zurücktragen."

      Als es nun Jamma jopoī so schlecht ging, dachte der Junge daran, welchen Rat ihm Jamma wai gegeben hatte, und er sagte zu Jamma jopoī heimlich: "Stell dich tot; ich werde dafür sorgen, daß der Mann dich dann sogleich heimschafft." Jamma jopoī sagte: "Es ist gut." Dann legte sie sich in dem Höhlenhaus hin und blieb liegen, als ob sie tot sei. Der Junge lief zu dem einseitigen Mann und sagte: "Jamma jopoī ist soeben gestorben." Der einseitige Mann ging sogleich in das Höhlenhaus. Er sah Jamma jopoī an. Er nahm ihren Arm hoch und ließ ihn fallen. Er sagte: "Es ist wahr, sie ist gestorben. Ich will sie sogleich begraben." Der Junge sagte: "Man darf die Leute unseres Landes nicht an einem fremden Ort begraben. Tut man das, so widerfährt dem Ort großes Unglück, Wassernot, Krankheit, Kindersterben oder so. Du mußt schon wohl oder übel eine große Kiste machen. Du mußt Jamma jopoī hineinlegen. Du mußt einen Topf mit gekochten Bohnen hineinstellen. Du mußt die Kiste schließen und auf deinem Kopf bis vor unser Dorf tragen. Tust du das nicht so, so wird es euch hier sehr schlecht ergehen."

      Der einseitige Mann bekam Angst vor der toten Jamma jopoī. Er tat so, wie der Junge es ihm gesagt hatte. Er machte schnell eine große Kiste, legte Jamma jopoī hinein, stellte einen Topf mit Bohnen daneben und trug die Kiste mit der Frau und dem Bohnentopf auf dem Weg zurück, auf dem er gekommen war. Mittlerweile aß Jamma jopoī in ihrer Kiste von den Bohnen. Als sie in der Nähe des Heimatdorfes Jamma jopoīs und ihrer Mutter angekommen waren, sagte der Junge zu dem Mann: "Nun kannst du die Kiste hinstellen. Geh heim. Ich hole Leute aus dem Dorf, die das Weitere besorgen."

      Der Mann ging. Als er fort war, stieg Jamma jopoī aus der Kiste und ging mit dem Jungen nach Hause. Als sie daheim ankam, sagte Jamma wai: "Du siehst, daß ich recht gehabt habe, meine jüngere Schwester; zwei vermögen immer mehr als einer allein. Ohne den Jungen wäre es dir schwer geworden, so leicht davonzukommen!"

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      Die dritte Schwester Jamma je verheiratete sich ebenfalls. Der Mann schlug aber Jamma je alle Tage, so daß sie sehr unglücklich war. Eines Tages glaubte sie es nicht mehr ertragen zu können. Sie lief ihrem Mann heimlich fort und wieder zu ihren Schwestern. Sie sagte: "Mein Mann ist sehr schlecht. Er schlägt mich alle Tage. Ich halte es nicht mehr aus." Die ältere Schwester Jamma wai sagte: "Meine kleine Schwester Jamma je; du bist sehr töricht. Man merkt dir sehr wohl an, daß du nur einen Gedanken hast. Wenn du so fortläufst, können wir dich nicht schützen vor deinem Mann. Wenn er fragt, ob du hier wärst, müssen wir sagen, daß du hier seist. Aber ich will dir einen Rat geben. Verwandle dich in eine Katze und komm wieder zu uns." Jamma je sagte: "Es ist gut, meine ältere Schwester; so will ich es machen." Sie ging wieder zu ihrem Mann zurück.

      Der Mann schlug wieder die kleine Jamma je. Jamma je lief aus dem Haus und verwandelte sich draußen sogleich in eine Katze. Sie lief als Katze bis zu dem Haus ihrer Mutter und Schwestern zurück. Im Hause ihrer Schwestern versteckte sie sich. Nach einiger Zeit kam auch ihr Mann an und sagte: "Jamma je, meine Frau, ist mir fortgelaufen. Ist sie hier angekommen?" Jamma wai sagte: "Hier ist heute niemand anders angekommen als eine Katze (Njugua). Dort liegt die Katze. Ist das vielleicht deine Frau?" Der Mann sagte: "Nein, das ist meine Frau nicht, das ist eine Njugua!" Jamma wai sagte: "Etwas anderes als die Katze können wir dir nicht zurückgeben." Der Mann ging wieder nach Hause.

      Seitdem ist die Katze ein eigenartiges Wesen geblieben. Wenn man sie schlägt oder ihr nichts zu essen gibt, läuft sie weg. (Damit ist ihre Untreue gemeint.)

      Der starke Bursche

      Kassa Kena Gananina (ein lustiger Junge) sagte: "Ich bin vielleicht stark. Es gibt unter den Lebenden keinen Menschen, der mir gleichkommt." Er hatte zwei Kameraden: Iri Ba Farra und Kongo Li Ba Jelema. Kassa Kena Gananina hatte eine Eisenstange. Eines Tages ging er mit der Eisenstange in den Busch und schlug zwanzig große Antilopen mit einem Streich tot. Er sagte zu seinen beiden Kameraden: "Wer geht nun in den Wald, um Feuerholz zu holen." Sie fürchteten sich beide, allein zu gehen. Darauf sagte er: "Iri Ba Farra mag hier zurückbleiben und das Fleisch bewachen. Ich werde mit Kongo Li Ba Jelema hingehen und Feuerholz holen." Er ging mit dem Kameraden fort.

      Als die anderen beiden weggegangen waren und Iri Ba Farra allein war, kam ein großer Vogel, ein großer Konoba (Weihe), herangeflogen und sagte: "Was soll ich nehmen, dich oder das Fleisch?" Iri Ba Farra sagte: "Dann nimm lieber das Fleisch!" Der Konoba nahm das Fleisch und flog damit von dannen. – Die beiden Kameraden kamen zurück. Iri Ba Farra sagte: "Als ihr gegangen wart, kam ein großer Konoba und fragte: "Was soll ich nehmen, dich oder das Fleisch?" Ich sagte: "Dann nimm lieber das Fleisch." Der Konoba nahm das Fleisch und flog damit von dannen." Kassa Kena Gananina sagte: "Da hättest du sagen müssen: Nimm lieber mich."

      Am anderen Tage ging Kassa Kena Gananina mit Iri Ba Farra in den Wald, um Feuerholz zu holen, und Kongo Li Ba Jelema blieb allein zurück, um das Fleisch zu beaufsichtigen. Als die anderen beiden fortgegangen waren, kam ein großer Vogel, ein Konoba, herabgeflogen und sagte: "Was soll ich nehmen, dich oder das Fleisch?" Kongo Li Ba Jelema sagte: "Dann nimm lieber das Fleisch." Der Konoba nahm das Fleisch und flog fort.

      Die beiden Kameraden kamen zurück. Kongo Li Ba Jelema sagte: "Als ihr gegangen wart, kam ein großer Konoba und fragte: "Was soll ich nehmen, dich oder das Fleisch?" Ich sagte: "Dann nimm lieber das Fleisch." Der Konoba nahm das Fleisch und flog damit von dannen." Kassa Kena Gananina sagte: "Da hättest du wenigstens sagen sollen: Dann nimm lieber mich! Nun, morgen werde ich das Fleisch beaufsichtigen."

      Am anderen Tag gingen Iri Ba Farra und Kongo Li Ba Jelema in den Wald, um Feuerholz zu holen, und Kassa Kena Gananina blieb allein zurück, um das Fleisch zu bewachen. Als die anderen beiden fortgegangen waren, kam ein großer Konoba herangeflogen und sagte: "Was soll ich nehmen, dich oder das Fleisch?"

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