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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther Kabel
Читать онлайн.Название Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch
Год выпуска 0
isbn 9788075835246
Автор произведения Walther Kabel
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
» … Meine Sorge!! — Wir müssen es nur geschickt machen …«— Ich blickte mich scheinbar scheu um und fuhr noch leiser fort: »Geben Sie mir Gelegenheit, noch in dieser Nacht auch Wera zu befreien … Alles zum Schein … Tun Sie nachher vor meinen Begleitern so, als ob wir nicht einig geworden … Fangen Sie jetzt an zu fluchen, werden Sie grob … stoßen Sie mich in das Zelt zurück … Meine Begleiter würden Wera warnen, — Sie verstehen!!«
»Oh — ein schlauer Hund sind Sie!!«
Und er … fluchte, brüllte, drohte, jagte mich mit der Pistole in der Hand in das Zelt, fesselte mich von neuem … » … Sie Idiot!! Sie Idiot!! Rücksicht auf Ihre Freunde …!! Für so dumm hätte ich Sie nicht gehalten …!!«
Dann ließ er uns allein, schickte jedoch den Neger als Wächter und vollführte im Nebenzelt bei Wera einen ähnlichen wilden Tanz: Ein betrogener Betrüger, der sich selbst betrog. — Tübbicke blinzelte mir verständnisvoll zu, Gupa betrachtete den Neger, der sich in dem Stuhl rekelte und dem eine Zigarre zwischen den Wulstlippen hing, etwa mit dem Interesse eines Henkers für den Deliquenten, und Sussik schielte zum Zeltdach hoch, wo eine Ganseidechse am Rande des Lichtscheins der Lampe auf fliegendes Gewürm lauerte.
Tübbickes zufriedenes Blinzeln war verfrüht. Mir selbst erschien die Zukunft durchaus nicht so rosig. Meine Spiegelfechterei gegen Cordy mochte Erfolg gehabt haben, aber Cordy würde es schon so einrichten, daß die Vorteile kurzer Freiheit und kurzen Beisammenseins mit Wera gering blieben, wir würden unausgesetzt umlauert werden und, selbst im günstigsten Falle, würde es mir kaum gelingen, die Freunde und Wrangel oder gar die Dromedare mit uns zu nehmen. Wenn dies wegfiel, durfte ich mit Wera nicht fliehen. Die Wüste draußen barg zweifellos noch mehr Gegner mit noch stärkeren Hilfskräften. Den angeblichen Howard Houston aus Hollywood mit seinem Riesentroß! Dieser Houston war ein Bruder zweier Toten. Der eine lag am Amur verscharrt, des anderen zerstreute Gebeine hatten wir im Tale der Stadt der Toten der Erde wieder übergeben.
Ich sann vor mich hin … Mir ward dabei nicht eben leichter ums Herz. Es mußte schnell gehandelt werden, Lady Jane und die Bischarin durften nicht in den Grabhütten verhungern. Ich mußte hart und erbarmungslos sein wie ein Felsblock, der im Absturz alles zermalmt. Diesem Ungeheuer von Cordy gegenüber wäre Menschlichkeit Schwäche gewesen.
In dem Augenblick fiel mir etwas ein …
Mein Gesicht überzog sich mit tiefer Röte, mein Herz hämmerte, beruhigte sich wieder.
Cordys Urteil war gesprochen.
12. Kapitel
Der unvergleichliche Mac
Cordys lärmende Stimme nebenan verebbte, und durch die Stille drang laut und klar Wera Zubanoffs helles Organ.
»Niemals!! — Mehr habe ich Ihnen nicht zu sagen, Sie Elender!«
Dann wurde es ganz still.
Als ich vorhin aus der Betäubung erwacht war, hatte ich Wera nur flüchtig gesehen. Sie durfte sich frei bewegen, aber sie wurde ständig bewacht, sie allein hätte nichts für uns tun können, — für Wrangel war sie freilich Lebensretterin geworden, und das dankte ich ihr von Herzen als guter Freund.
Nun lebten in der Oase neue Geräusche auf, Cordy beobachtete wohl das Nahen seiner Leute mit den Tieren, seine Befehle waren kurz und nervös, seine Stimme ertönte stets in der Nähe, er behielt Wera im Auge.
» … Kettet den Elefant weiter weg an … Die Dromedare sollen ungehindert weiden …«
» … Abu Tirr, du bewachst unseren Harem!«
Dann Schritte, — Abu Tirr kam, und Cordy entfernte sich. Er würde nun sein Gelichter einweihen, er würde Wachen verteilen … Ich durfte ihn nicht unterschätzen! — Ich war gespannt, wie er uns für die Nacht unterbringen würde, wie er die Komödie vorbereitete, von der er ein zärtliches Schäferspiel zwischen Wera und mir und die Enthüllung des letzten Geheimnisses erhoffte, von der ich ganz anderes erwartete, das mit Gold und Liebe nichts zu tun hatte, weit eher mit Chemie.
Gupa sagte plötzlich halblaut zu dem schwarzen Herkules, der in einem schmierigen Beduinenmantel steckte, denn für die Figur paßte kein normaler Anzug:
»Warst du es, der den …Spion lebendig begrub? Ich glaube ja …«
Der Neger fletschte das prachtvolle Gebiß. Er war ein Vollblutneger irgendwo aus der Gegend der großen Seen wohl, wo der Nil entspringt.
»Halts Maul!« grinste der Schwarze. — Er war sicherlich in Kairo oder Alexandria Lastträger gewesen — oder weit Schlimmeres, denn er trug am kleinen Finger einen dicken silbernen Ring mit einem Skarabäus und in den Ohren rote Korallen.
Gupa sagte etwas lauter: »Ich sah dich in Bir Schikr, schwarzes Schwein, — du wartetest dort auf deinen Herrn und … — auf die Hölle. Deinen Herrn hast du schon, in die Hölle kommst du noch!«
Der Neger warf ihm den zerkauten Zigarrenstummel ins Gesicht. »Wenn ich dich in eine der Grabkammer lege, werde ich dir die Hölle in deinem Bauche bereiten, Chinesenhund!!« Und er zog sein Messer und fuhr mit der Schneide über den Daumennagel hin.
Gupa lachte — sein Lachen. Sussik aber hüstelte, — und das war jetzt nötig, denn sobald der Schwarze Sussik wiedererkannt hätte, würde des Bischarin Leben geliefert gewesen sein. — Nur die entsetzliche Hungerkur mochte Sussiks Züge so verändert haben, daß der Neger bisher ahnungslos geblieben.
Draußen wiederum Schritte, der Zeltvorhang wurde gehoben und Cordys wildes Gesicht erschien im Lichtschein. Er winkte den Schwarzen …
»Erst den da!« — und er deutete auf Gupa. »Wir werden sie einzeln an die Palmen fesseln, weit auseinander, — verbinde ihnen auch die Augen.«
Gupa besaß schon Kräfte, — der Schwarze die dreifachen.
Er warf sich Gupa wie einen Strohsack über die Schulter, schritt davon, und James Cordy blieb im Eingang stehen. Am Ledergürtel trug er drei Pistolen, die vierte hielt er in der Hand.
Ich mußte sehr vorsichtig sein. —
Tübbicke und der Bischarin wurden weggetragen, — als letzter ich … der Neger, begleitet von Cordy, stellte mich an der Nordseite des Teiches an eine Palme. Er hatte sich einen langen Strick um den Hals gehängt, dazu einen leeren Sack.
Cordy schickte ihn weg. »Schneide Zweige für den Elefant … Ich werde diesen Kerl festbinden — selbst, er ist der gefährlichste …«
Als wir allein waren, flüsterte er triumphierend: »Sind Sie zufrieden? Ich denke, so ist es am besten. — Meine Leute schicke ich als Wachen oben auf die Dünentreppe … Ich bleibe in Ihrem Zelt. Da Sie den Stollen nicht kennen und da auch Wera ihn bestimmt nicht kennt — wir haben sie mit einer Decke überm Kopf hereingeführt —, seid ihr beide mir sicher …«
Er funkelte mich bösartig an …
»Sie sind mir ein zu gerissener Kunde, um Ihnen blindlings zu vertrauen! Sie können mir das nicht verdenken … Wir sind bis auf die Zähne bewaffnet, Ihnen haben wir selbst das Messerchen abgenommen, Abelsen! Machen Sie keine Dummheiten! Ehrlich Spiel!!«
»Ehrlich Spiel! Nur mein Feuerzeug und zwei Zigarren spenden Sie mir, Cordy. Ich bin Kettenraucher … und ich brauche das Nikotin … Es wetzt den Verstand, Cordy … Wera wird nicht so leicht zu überlisten sein …Auch Küsse unter Palmen nützen nicht viel,wenn man nicht seine fünf Sinne beisammen hat …Oder betrachten Sie Zigarren als Wurfkeulen?! Haben Sie Angst?!«
Er hielt mir seine Pistole vor die Stirn …
»Angst?! Ich?! Aber Sie warne ich!! — Ich werde Sie ganz lose festbinden … Wir pflegen das Weib für die Nacht zu fesseln. Sie werden die Knoten unschwer lösen