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Potz Sapperment, seid still! Ich höre meinen Herrn.

      Petruchio und Katharina kommen.

      Petruchio.

       Wo sind die Schurken? Was? – Kein Mensch am Tor

       Hielt mir den Bügel, nahm das Pferd mir ab! –

       Wo sind Nathanael, Philipp und Gregor?

      Alle.

       Hier, Herr!

      Petruchio.

       Hier, Herr! hier, Herr! hier, Herr! hier, Herr!

       Ihr tölpelhaften, schlecht gezognen Flegel!

       Was! keine Ordnung? kein Respekt? kein Dienst?

       Wo ist der dumme Kerl, den ich geschickt?

      Grumio.

       Hier, Herr, noch ganz so dumm und doch geschickt.

      Petruchio.

       Du Bauernlümmel! Du verdammter Karr'ngaul!

       Sollt'st du im Park uns nicht entgegenkommen

       Und all die faulen Schlingel mit dir bringen?

      Grumio.

       Nathanaels Rock, Herr, war noch nicht ganz fertig,

       An Philipps Korduanschuh'n war noch kein Eisen,

       Kein Fackelruß, um Peters Hut zu schwärzen,

       An Walters Dolch die Scheide noch in Arbeit,

       Niemand in Staat, als Ralph, Gregor und Adam,

       Die andern lumpig, alt und bettelhaft –

       Doch wie sind sie, hab' ich sie hergeholt.

      Petruchio.

       Geht, Schlingel! Geht, besorgt das Abendessen!

       (Einige von den Dienern ab.)

       (Singt.)

       »Wo ist mein vor'ges Leben hin? –

       Wo sind die – –«Bruchstück aus einer verlorenen Ballade der Zeit Shakespeares.

       – Setz dich, Käthchen, sei willkommen!

       Hum, hum, hum, hum!

       Wird's bald? he? – Nun, lieb Käthchen, sei vergnügt! –

       Die Stiefel ab, ihr Schlingel, Schufte! Wird's? –

       (Singt.)

       »Ein Bruder Graurock lobesan

       Kam seines Wegs getrost heran – –«

       Spitzbube! du verrenkst mir ja das Bein!

       Nimm das! (Schlägt ihn.) Und zieh den andern besser aus! –

       Sei lustig, Käthchen. – Wasser her! Geschwind! –

       Wo ist mein Windspiel Troilus? Kerl, gleich hin,

       Mein Vetter Ferdinand soll zu uns kommen!

       (Ein Diener ab.)

       Den mußt du küssen, Kind, ihm freundlich sein.

       Her die Pantoffeln! Krieg' ich denn kein Wasser?

       (Es wird ihm ein Becken gebracht.)

       Komm, Käthchen, wasch dich! Und nochmals willkommen! –

       (Der Bediente wirft die Kanne hin.)

       Verdammter Hundsfott! Mußt du's fallen lassen?

       (Schlägt ihn.)

      Katharina.

       Geduld, ich bitt', er tat es unversehens!

      Petruchio.

       Ein Hurensohn! Ein Eselsohr von Dickkopf!

       Komm, Käthchen, setz dich, hungrig mußt du sein;

       Sprichst du das Gratias, Liebchen, oder ich? –

       Was ist das? Schöps?

      Erster Diener.

       Ja.

      Petruchio.

       Und wer bracht' es?

      Erster Diener.

       Ich.

      Petruchio.

       Es ist verbrannt, und so ist alles Essen!

       Welch Hundevolk! Wo ist der Koch, die Bestie?

       Wie wagt ihr, Schurken, das mir anzurichten,

       Mir vorzusetzen, was ich doch nicht mag?

       Da! Fort damit! Fort Teller, Becher! Alles!

       (Wirft Essen und Tischzeug auf die Erde.)

       Einfält'ge Lümmel! Ungeschliffnes Volk!

       Was? brummt ihr noch? Gleich werd' ich bei euch sein.

      Katharina.

       Ich bitt' dich, lieber Mann, sei nicht so unwirsch,

       Gut war das Essen, hätt'st du's nur gemocht!

      Petruchio.

       Nein, Käthchen, 's war vertrocknet und verbrannt

       Und grade das hat man mir streng verboten,

       Denn auf die Galle wirkts, erzeugt den Ärger,

       Drum ist es besser, wenn wir beide fasten,

       (Denn beide sind wir von Natur cholerisch)

       Als durch zu stark Gebratnes uns verderben.

       Geduld, mein Kind, wir holen's morgen ein,

       Doch diese Nacht woll'n wir gemeinsam fasten,

       Komm nun, ich führ' dich in dein Brautgemach.

      (Katharina, Petruchio und Curtis ab.)

      Nathanael.

       Peter, sag, hast du so was je gesehn?

      Peter.

       Die macht er tot in ihrer eignen Manier.

      Curtis kommt zurück.

      Grumio.

       Wo ist er?

      Curtis.

       Drinn' mit ihr,

       Hält ihr 'ne Predigt von Enthaltsamkeit.

       Zankt, flucht und schilt, und sie, das arme Ding,

       Wagt kaum noch aufzusehn, zu stehn, zu reden,

       Und sitzt, wie eben aus 'nem Traum erwacht.

       Fort! fort! da kommt er wieder her! (Sie laufen fort.)

      Petruchio kommt zurück.

      Petruchio.

       So hab' ich klugerweis' mein Reich begonnen

       Und hoffe, ferner glücklich zu regieren.

       Mein Falk ist nun geschärft und tüchtig hungrig,

       Und bis er zahm ist, kriegt er auch kein Futter,

       Sonst wird er nie auf meinen Wink gehorchen.

       Noch kirr' ich anders meinen wilden Sperber,

       So daß er kommt und kennt des Wächters Ruf;

       Wach bleibt er, wie man wohl den Habicht wach hält,

       Der schlägt und stößt und nicht gehorchen will.

       Heut aß sie nichts, und soll auch nichts bekommen,

       Schlief nicht die Nacht, und soll's auch diese nicht.

       Wie bei dem Essen stell' ich mich, als wär'

       Das Bett ganz unrecht und verkehrt gemacht,

       Dahin werf' ich den Pfühl, dorthin das Kissen,

       Die Deck' auf jene Seit', auf die das Laken;

       Ja, bei dem Wirrwarr schwör' ich noch, ich tu'

       Das alles nur aus zarter Sorg' um sie.

       Kurz, sie soll wachen diese ganze Nacht;

      

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