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Und in der Keuschheit Roms Lukretia;

       Und kurz und gut, wir stimmen so zusammen,

       Daß nächsten Sonntag unsre Hochzeit ist.

      Katharina.

       Eh' will ich nächsten Sonntag dich gehängt sehn.

      Gremio.

       Petruchio, hört, sie will Euch eh' gehängt sehn!

      Tranio.

       Nennt Ihr das gut gehn? Dann steht's schön mit uns!

      Petruchio.

       Seid ruhig, Herrn, ich wählte sie für mich, Wenn wir nur einig sind, was kümmert's euch? Wir machten's aus, hier unter uns allein, Daß in Gesellschaft sie sich böse stellt. Ich sag euch, ganz unglaublich ist's fürwahr, Wie sie mich liebt. O du holdsel'ges Käthchen! Sie hing an meinem Hals, und Kuß auf Kuß Ward aufgetrumpft, und Schwur auf Liebesschwur So rasch, daß sie im Nu mein Herz gewann. O ihr seid Schüler und das ist das Wunder, Wie zahm, wenn Mann und Frau allein gelassen, Der lahmste Wicht die tollste Spröde stimmt. Käthchen, die Hand. Ich reise nach Venedig, Zum Hochzeitstage Kleider mir zu kaufen, Besorgt das Mahl, Herr Vater, ladet Gäste, Ich weiß gewiß, mein Käthchen zeigt sich schmuck.

      Baptista.

       Was soll ich dazu sagen? Gebt die Hand mir,

       Gott schenk' Euch Glück, mein Sohn, ihr seid ein Paar!

      Gremio und Tranio.

       Amen von ganzem Herzen! Wir sind Zeugen!

      Petruchio.

       Vater und Braut und Freunde, lebt denn wohl,

       Jetzt nach Venedig! Sonntag ist bald da,

       Da braucht man Ring' und Ding' und bunte Schau.

       Nun küß' mich, Sonntag bist du meine Frau.

      (Petruchio und Katharina zu verschiedenen Seiten ab.)

      Gremio.

       Ward je ein Paar so schnell zusammgekuppelt?

      Baptista.

       Jetzt bin ich, Freund, in eines Kaufmanns Lage,

       Da ich auf zweifelnd Glück verzweifelt wage.

      Tranio.

       Doch lag die War' Euch lästig auf dem Hals,

       Nun trägt sie Zinsen oder geht zugrund.

      Baptista.

       Als Zins ist mir nur ihre Ruhe teuer.

      Gremio.

       Gewiß, er kaufte sich 'nen ruh'gen Geier!

       Doch nun, Baptista, denkt der jüngern Tochter;

       Dies ist der Tag, den wir so lang ersehnt;

       Ich bin Eu'r Nachbar, war der erste Freier.

      Tranio.

       Und ich bin einer, der Bianka liebt,

       Mehr als Gedanken raten, Worte zeugen.

      Gremio.

       Mein Lieben ist dem Herzen ganz verschwistert.

      Tranio.

       Graubart, dein Lieben friert.

      Gremio.

       Und deines knistert.

       Fort, Springinsfeld! das Alter ist gedeihlich!

      Tranio.

       Doch Jugend nur dem Mädchensinn erfreulich.

      Baptista.

       Zankt nicht, ihr Herrn. Ich will den Streit entscheiden;

       Die Tat gewinnt den Preis. Wer von euch zwein

       Das größte Wittum meiner Tochter sichert,

       Soll Biankas Lieb' erhalten. –

       Sagt, Signor Gremio, was könnt Ihr verschreiben?

      Gremio.

       Vor allem, wißt Ihr, ist mein Haus in Padua

       Reichlich versehn mit Gold und Silberzeug,

       Becken und Kannen, die Händchen ihr zu waschen.

       Alle Tapeten Tyrisches Gewirk;

       Koffer von Elfenbein, gepackt voll Kronen;

       In Zedernkisten Tepp'che, bunte Decken,

       Köstliche Stoffe, Zelt' und Baldachine,

       Batiste, türk'sche perlgestickte Polster,

       Umhänge von Venedig, golddurchnäht,

       Kupfer und Zinngeschirr und was gehört

       Zum Haus und Hausrat. Dann im Pachthof hab' ich

       Einhundert Stück Milchkühe, für den Eimer,

       In Ställen hundertzwanzig fette Ochsen,

       Nebst allem Zubehör und Inventar.

       Ich selbst, ich bin bejahrt, ich kann's nicht leugnen,-

       Und wenn ich morgen sterb', ist alles ihr,

       Gehört sie einzig mir, solang ich lebe.

      Tranio.

       Das Einzig war gut angebracht! – Hört mich!

       Ich bin des Vaters Erb' und einz'ger Sohn.

       Wenn Ihr die Tochter mir zum Weibe gebt,

       Verschreib' ich ihr drei, vier so schöne Häuser

       Im reichen Pisa, als nur irgendeins,

       Das Signor Gremio hier in Padua hat.

       Zudem zweitausend Goldzechinen jährlich

       Aus reichen Ländereien, allein für sie.

       Nun, Signor Gremio, womit stecht Ihr das?

      Gremio.

       Zweitausend Goldzechinen Landertrag?

       Mein Landgut trägt in allem nicht so viel,

       Doch ihr verschreib' ich es. Zudem ein Frachtschiff,

       Das jetzt im Hafen von Marseille liegt. –

       Nun, Herr, seid Ihr am Frachtschiff nicht erstickt?

      Tranio.

       Gremio! Man weiß, mein Vater hat drei große

       Kauffahrerschiffe, zwei Galeeren und

       Zwölf tücht'ge Ruderbarken, die verschreib' ich,

       Und zweimal mehr als du noch bieten kannst.

      Gremio.

       Nein, alles bot ich nun, mehr hab' ich nicht!

       All meine Habe, mehr kann sie nicht haben:

       Und wählt Ihr mich, hat sie mein Gut und mich.

      Tranio.

       Dann ist vor aller Welt das Mädchen mein,

       Nach Eurem Wort. Gremio ward abgetrumpft.

      Baptista.

       Ich muß gestehn, Eu'r Bieten war das höchste,-

       Und stellt Eu'r Vater die Versichrung aus,

       Ist sie die Eurige. Wo nicht, verzeiht,

       Wo bleibt ihr Wittum, sterbt Ihr vor dem Vater?

      Tranio.

       Schikane das! Er ist bejahrt, ich jung.

      Gremio.

       Und sterben Junge nicht so gut als Alte?

      Baptista.

       Wohlan, ihr Herrn,

       Dies ist mein Wort. Auf nächsten Sonntag, wißt ihr,

       Ist meiner Tochter Katharine Trauung.

       Nun, einen Sonntag später will ich Bianka

       Mit Euch verloben, schafft Ihr den Revers,

      

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