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Sie ist Eu'r Kleinod, sie muß man vermählen,

       Ich muß auf ihrer Hochzeit barfuß tanzen,

       Weil Ihr sie liebt, Affen zur Hölle führen!Weibliche Hagestolze, die keine Kinder bekommen wollten, mußten nach mittelalterlichem Glauben in der Hölle Affen pflegen. Sprecht nicht mit mir, denn ich will gehn und weinen, Bis mir Gelegenheit zur Rache wird. (Ab).

      Baptista.

       Hat je ein Hausherr den Verdruß empfunden? Doch wer kommt hier?

      Gremio mit Lucentio in geringer Kleidung; Petruchio mit Hortensio als Musiklehrer; und Tranio mit Biondello, der eine Laute und Bücher trägt, treten auf.

      Gremio.

       Guten Morgen, Freund Baptista.

      Baptista.

       Freund Gremio, guten Morgen! Ihr Herrn, Gott grüß euch.

      Petruchio.

       Euch gleichfalls, Herr. Habt Ihr nicht eine Tochter,

       Genannt Kathrina, schön und tugendhaft?

      Baptista.

       Ich hab 'ne Tochter, genannt Kathrina.

      Gremio.

       Ihr seid zu derb, beginnt den Spruch nach Ordnung.

      Petruchio.

       Mischt Euch nicht drein, Herr Gremio, laßt mich machen.

       Ich bin ein Edler aus Verona, der

       Durch ihrer Schönheit Ruf und ihres Geistes,

       Leutseligkeit und höchst sittsamer Demut,

       Des wundersamen Werts, sanften Betragens,

       Gelockt, als Gast sich einzudrängen wagt

       In Euer Haus, damit mein Aug' erfahre

       Die Wahrheit des, was ich so oft gehört.

       Und als das Angeld der Bewillkommnung

       Bring ich Euch diesen meinen Diener hier,

       (stellt den Hortensio vor)

       Erfahren in Musik und Mathematik,

       Um dieses Wissen gründlich sie zu lehren,

       In dem sie, wie ich weiß, nicht unerfahren.

       Schlagt mir's nicht ab, Ihr würdet sonst mich kränken;

       Sein Nam' ist Licio, und er stammt aus Mantua.

      Baptista.

       Ihr seid willkommen, er um Euretwillen.

       Doch meine Tochter Katharin', ich weiß es,

       Paßt nicht für Euch, zu meinem großen Kummer.

      Petruchio.

       Ich seh', Ihr wollt Euch ungern von ihr trennen;

       Vielleicht ist Euch mein Wesen auch zuwider?

      Baptista.

       Versteht mich recht, ich sprach so, wie ich denke.

       Von woher kommt Ihr, Herr? Wie nenn' ich Euch?

      Petruchio.

       Petruchio ist mein Nam', Antonios Sohn.

       In ganz Italien war der wohlbekannt.

      Baptista.

       Ich kannt' ihn wohl, drum seinethalb willkommen!

      Gremio.

       Eu'r Recht in Ehren, Herr Petruchio, laßt

       Uns arme Freier auch zu Worte kommen,

       Cospetto!Ital. = Wahrhaftig! (Eigentlich con aspetto di dio = Beim

       Angesicht Gottes.) Ihr seid hurtig bei der Hand!

      Petruchio.

       Laßt, Herr, ich muß es zu beenden suchen.

      Gremio.

       So scheint's, doch mögt Ihr einst dem Werben fluchen! Nachbar, diese Aufmerksamkeit ist Euch sehr angenehm, davon bin ich überzeugt. Um Euch meinerseits die gleiche Höflichkeit zu erweisen, (der ich von Euch höflicher behandelt worden bin als irgend jemand), so nehme ich mir die Freiheit, Euch diesen jungen Gelehrten zu übergeben (stellt Lucentio vor), welcher lange Zeit in Reims studiert hat, und ebenso erfahren ist im Griechischen, Lateinischen und andern Sprachen, als jener in Musik und Mathematik. Sein Name ist Cambio, ich bitte, genehmigt seine Dienste.

      Baptista.

       Tausend Dank, Signor Gremio. Willkommen, lieber Cambio. (Zu Tranio.) Aber, werter Herr, Ihr geht wie ein Fremder; darf ich so kühn sein, nach der Ursach' Eures Hierseins zu fragen?

      Tranio.

       Verzeiht, Signor, denn Kühnheit ist's von mir,

       Daß ich, ein Fremder noch in dieser Stadt,

       Mich gleich als Freier Eurer Tochter nenne,

       Der tugendhaft gesinnten schönen Bianka.

       Auch ist Eu'r fester Vorsatz mir bekannt,

       Der Vorzug ihrer ältern Schwester gibt.

       Das einz'ge, was ich bitt', ist die Erlaubnis,

       Seid Ihr von meiner Herkunft unterrichtet,

       Daß mit den andern Freiern Zutritt mir,

       Aufnahm' und Gunst gleich allen sei gestattet.

       Und zur Erziehung Eurer Töchter bracht' ich

       Dies schlichte Instrument. Ich bitte, nehmt's,

       Und ein'ge Bücher, Griechisch und Latein.

       Groß ist ihr Wert, wenn Ihr sie nicht verschmäht.

       Lucentio heiß' ich!

      Baptista.

       Und von wannen kommt Ihr?

      Tranio.

       Aus Pisa, edler Herr, Vincentios Sohn.

      Baptista.

       Ein sehr geehrter Mann, ich kenn' ihn wohl

       Nach seinem Ruf, und heiß' Euch sehr willkommen.

       (Zum Hortensio.)

       Nehmt Ihr die Laute – Ihr (zum Lucentio) dies Pack von Büchern;

       Gleich sollt ihr eure Schülerinnen sehn.

       He! Holla, drinnen!

      Ein Diener kommt.

      Baptista.

       Bursche, führ sofort

       Die Herrn zu meinen Töchtern, sage beiden,

       Sie sollen höflich ihren Lehrern sein.

       (Diener, Hortensio, Lucentio und Biondello ab.)

       Ich bitt' Euch, in den Garten mir zu folgen,

       Und dann zum Essen. Ihr seid sehr willkommen,

       Davon ist jeder, hoff' ich, überzeugt.

      Petruchio.

       Signor Baptista, mein Geschäft hat Eil',

       Ich kann nicht jeden Tag als Freier kommen.

       Wohl kennt Ihr meinen Vater, mich in ihm,

       Den einz'gen Erben seines Gelds und Guts,

       Das ich vermehrt eh' als vermindert habe.

       So sagt mir nun: erwürb' ich ihre Gunst,

       Welch eine Mitgift bringt sie mir ins Haus?

      Baptista.

       Nach meinem Tod die Hälfte meines Guts

       Und gleich zur Stelle zwanzigtausend Kronen.

      Petruchio.

       Und für erwähnte Mitgift sichr' ich ihr

       Als Wittum, falls sie länger lebt als ich,

       Was nur an Länderein und Höfen mein.

       Laßt

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