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Menschen den Kult um kleine Götzenbilder, welche die Großen Alten ihnen gezeigt hatten, Götzenbilder, die in finstrer Zeit von den dunklen Sternen gekommen seien.«

      Vor vielen Jahren hörte ich staunend im nordöstlichen Arizona, wie ein altehrwürdiger Greis das Geheimnis der kleinen »Kachina«-Puppen erklärte. NASA-Ingenieur Josef Blumrich (10) bestätigte mir im Interview: Die geheimnisvollen »Kachina« wurden einst von den »Himmlischen« in Auftrag gegeben. Sie sollten immer wieder angefertigt werden, bis zur Rückkehr der »Himmlischen«. Dann würden die Menschen auch in ferner Zukunft die kosmischen Besucher wiedererkennen. Wen wundert es da noch, dass auch die mächtigen »Götter« bei Lovecraft irgendwann wieder zu erwarten sind. Und muss man nicht an Erich von Dänikens »Erinnerungen an die Zukunft« denken, wenn Lovecraft fabuliert, einst würden die Menschen wie die Götter werden?

Abbild_der_Himmlischen

      Abbild der Himmlischen

      Nach präastronautischem Weltbild kamen einst »Astronautengötter« aus den Tiefen des Alls, so wie der Mensch einst in die Tiefen des Alls vordringen wird. Lovecraft: »Dann sei die Menschheit wie die Großen Alten geworden; frei und ungezähmt.«

      Fußnoten:

      (1) *1884 in Beverly, New Jersey, USA, †1943 in Indian Trocks Beach, Florida, USA

      (2) Fischer-Verlag

      (3) Lovecraft, H.P.: »Chronik des Cthulu-Mythos I«, Leipzig 2011, S. 82 Mitte. Anmerkung: Marco Frenschkowskis Erläuterungen zu den Texten von Lovecraft sind für das bessere Verständnis von Lovecraft unverzichtbar. Der Fest-Verlag ist sein vielen Jahren der führende Lovecraft-Verlag.

      (4) Ebenda, S. 105

      (5) Im Original: »The Call of Cthulhu«

      (6) Lovecraft, H.P.: »Chronik des Cthulu-Mythos I«, Leipzig 2011, Seite 91 unten. In der eBook-Version: Seite 91, Position 1240

      (7) Ebenda, S. 104 oben. eBook-Version S. 104, Position 1451

      (8) Ebenda, S. 105. eBook-Version S. 105, Position 1475 und Position 1479

      (9) Ebenda, S. 106. eBook-Version Seite 105, Positionen 1482 und 1483

      (10) Blumrich, Josef F.: »Kasskara und die sieben Welten/ Weißer Bär erzählt den Erdmythos der Hopi-Indianer«, Düsseldorf Wien 1979

      (11) Lovecraft, H.P.: »Chronik des Cthulu-Mythos I«, Leipzig 2011, Seite 106. eBook-Version S. 106, Position 1487

      Die geographischen Fakten: Pohnpei ist die größte der Karolinen-Inseln und gehört zu Mikronesien. Pohnpei übersieht man auf den Karten des Südseeraums leicht. Betrachtet man den kleinen Klecks auf der Karte genauer, so erkennt man: Es handelt sich bei Pohnpei wiederum um eine eigene Inselgruppe. Vom Flugzeug aus gesehen sticht zunächst das gebirgige, grüne Zentrum von Pohnpei ins Auge. Beim Landeanflug fallen weitere Details auf. Schützend umgeben ein schmales steiniges, trostloses Riff und winzig wirkende, oft kaum die schaumigen Meereswogen überragende Felsbrocken das Haupteiland. Die »Felsbrocken« erweisen sich als einzelne kleine Inseln oder Ansammlungen kleiner Eilande, gegen die mächtige Wellenberge anstürmen.

      Den Namen Pohnpei, so haben Sprachforscher herausgefunden, kann man übersetzen: »Auf einem steinernen Altar«. In Erinnerung an die alten Götter, die hier einst verehrt wurden, wurden 1984 diverse Schreibweisen wie »Ponape« und »Ponape To« offiziell abgeschafft. In der neuen Verfassung wurde offiziell »Pohnpei« als amtlicher Name festgeschrieben. Welchen Göttern zu Ehren wurde da ein Inselkomplex als »steinerner Altar« bezeichnet? Welchen Göttern wurde hier gehuldigt?

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      Ein riesiger „steinerner Altar“

      Je gründlicher man sich mit der Geschichte von »Pohnpei« beschäftigt, desto deutlicher wird, dass man wenig wirklich gesicherte Informationen zur Vorgeschichte der steinernen Anlage hat. Schriftliche Quellen aus der Zeit vor der »Entdeckung« gibt es keine. Legenden und Mythen wurden mündlich bis in unsere Tage überliefert. Freilich sind die Einheimisch heute recht vorsichtig, wenn es darum geht, Fremde in die Geheimnisse der Vorfahren einzuweihen. Das Wissen der Altvorderen wird nach wie vor von Generation zu Generation weitergereicht. Eingeweiht wurden und werden offenbar immer die jüngsten männlichen Nachkommen. Die älteren erben Landbesitz, der Jüngsten das »geheime Wissen«, etwa über naturheilkundliche Methoden (1). Mündlich überliefert wurde auch der eigentliche, der ursprüngliche Name von Nan Madol. Demnach bezieht sich die neuere Bezeichnung »Nan Madol« auf die Wasserstraßen zwischen den künstlichen Inseln. »Nan Madol« soll so viel wie »Räume dazwischen« bedeuten (2). Der ursprüngliche Name, so lautet die Überlieferung, war »Soun Nan-Leng« (3), zu Deutsch »Das himmlische Riff«.

      In Kolonia, der Hauptstadt von »Pohnpei«, kam ich mit einem Geistlichen ins Gespräch. Der Priester hatte gerade einen Gottesdienst in der »Kirche der United Church of Christ in Pohnpei« abgehalten. Eigentlich wollte der geschäftige Mann rasch enteilen, er blieb aber stehen, als ich auf mein Studium der evangelischen Theologie verwies. »Immerhin sind Sie kein Katholik!«, lachte er. Als ich mich nach »seinem« Gotteshaus erkundigte, war er zunächst sehr erfreut. Als ich dann aber auf die Ruinen von Nan Madol zu sprechen kam, wurde er zusehends reservierter. Als ich nach der Bedeutung des Namens »Soun Nan-Leng« fragte, wandte er sich abrupt ab, kam dann aber doch zurück. »Der Name ›Das himmlische Riff‹ führte zu einem weiteren Namen von Nan Madol: ›Ascension Island‹.« Und was das heiße, müsse ich ja wissen. »Ascension« kann man mit »Aufstieg«, »Aufsteigen« und »Himmelfahrt« übersetzen.

      Der Geistliche pflichtete mir bei, lächelte und nickte jovial. Als ich freilich wissen wollte, wer denn seiner Meinung nach von Nan Madol zum Himmel aufgestiegen ist, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. Wütend stapfte er wortlos davon. Mich stimmen diese Namen nachdenklich. Künstliche Inseln im Pazifik auf massivem steinernem Fundament, auf dem massive Bauten errichtet wurden, deren Zweck niemand mehr wirklich kennt, werden als »Das himmlische Riff« bezeichnet, als »Himmelfahrts-Insel«? Mir kommen da jedenfalls unsere alten »Astronautengötter« in den Sinn!

      Anno 1828, so steht es in den Geschichtsbüchern, entdeckte der russische Kapitän Fedor Lütke die Inselwelt. Viele Einheimische hören das nicht so gern. »Was heißt hier, unsere Heimat wurde 1828 von einem Russen entdeckt? Das ist doch Unsinn! Entdeckt wurde unsere Heimat von unseren Vorvätern vor Jahrtausenden!«

      Örtliche Forscher freilich haben herausgefunden, dass Temuen kein Produkt von »Mutter Natur« ist. Temuen alias Nan Madol besteht nämlich aus einem dichten Komplex von künstlich geschaffenen Inseln! Wie viele künstliche Eilande einst mit riesigem Aufwand geschaffen wurden, scheint nicht ganz klar zu sein. Ende der 1990er Jahre sprach man vor Ort von 82 künstlichen Inseln. Allerdings hieß es schon damals, dass es deutlich mehr gewesen sein könnten. So scheint es außerhalb des eigentlichen Nan Madol-Komplexes weitere Inseln zu geben, die von Menschenhand gebaut wurden. In den 2000er Jahren wusste man in Kolonia von »mindestens 92 künstlichen Inseln«. Ich bin davon überzeugt, dass man so manch' weitere Insel in der Art von Nan Madol entdecken wird.

      Wie gingen die Baumeister vor? Geniale Konstrukteure haben zunächst ein Fundament aus tonnenschweren Steinbalken gelegt – unter Wasser! Das wird wohl bei Ebbe geschehen sein. Dann ist das Meer an manchen Stellen extrem seicht. Trotzdem kann man ob der enormen bautechnischen Leistung nur staunen! Die 92 Inseln sind – ich wiederhole mich – tatsächlich künstlich, von Menschenhand angelegt: Hatte man erst einmal eine Grundmauer errichtet, so wurde sie hauptsächlich mit Steinmaterial, Korallenstaub und Erde aufgefüllt. Auf dieser Basis wiederum wurden riesige Gebäude im Blockhüttenstil aufgetürmt, wobei bis zu neun Meter lange sechs- und achteckige Säulen verwendet wurden. Die künstlichen Inseln, die seit unzähligen Jahrhunderten den Gewalten des tosenden Meeres trotzen, stellen zusammen mit den steinernen Riesenbauten das achte Weltwunder dar: Nan Madol!

      Nan

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