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auf der Osterinsel teilnehmen und im Frankenland einem steinernen Riesen begegnen.

      Nach wie vor gilt: Es gibt so viel Geheimnisvolles und Rätselhaftes auf unserem Planeten! Übersehen wir nicht das Unverstandene, versuchen wir nach Antworten zu suchen. Keine Angst vor kühnen Gedanken! Nur Mut!

      Fußnoten:

      (1) Farkas, Viktor: »Unerklärliche Phänomene jenseits des Begreifens«, Frankfurt 1988, S. 11

      (2) Farkas, Viktor: »Rätselhafte Wirklichkeiten/ Aus den Archiven des Unerklärlichen«, München 1998, Seite 11

      (3) Wilde, Oscar: »Das Bildnis des Dorian Gray«, Hamburg 2017, eBook-Ausgabe, Pos. 384 (Originalzitat: »The true mystery of the world is the visible, not the invisible.«

      (4) Clarke, Arthur C.: »Profiles of the Future/ An Inquiry into the Limits of the Possible«, Gateway 2013, eBook, Pos. 350/ Seite 350

      Originalzitat: »When a distinguished but elderly scientist states that something is possible, he is almost certainly right. When he states that something is impossible, he is very probably wrong.«

      »Pohnpei«, auch als »Ponape« bekannt, gehört zur Inselgruppe der Karolinen. Touristen verirren sich nur selten in diese weit abgelegene Region der Südsee. Manche kommen, um im glasklaren Wasser zu tauchen. Erstaunt stellen sie dann fest, dass es eine echte archäologische Sensation gibt. Freilich haben sie ihre Tage in Pohnpei schon längst verplant, so dass für die mysteriösen Geheimnisse keine Zeit bleibt.

      Keine Frage: Dem Taucher erschließt sich eine atemberaubend schöne Unterwasserwelt in faszinierenden, fast schon grellbunten Farben. Es gibt aber auch über den Wellen der Südsee wirklich Phantastisches zu entdecken, nämlich so etwas wie das »achte Weltwunder«. Auf künstlichen Inseln wurden gigantische Bauten errichtet, aus gewaltigen Steinsäulen, mit meterdicken Mauern. Warum wurde in der fernen Südsee so gigantisch gebaut? Warum setzte man unvorstellbare Mengen an massivem Stein ein und nicht Holz, das so üppig wächst? Warum schichtete man kolossale Steinsäulen im »Blockhüttenstil« aufeinander. Warum machte man sich unendliche Mühen mit tonnenschwerem Stein, statt das viel einfacher zu bearbeitende, leichter zu transportierende und im Übermaß vorhandene Holz zu nutzen? Es mussten offensichtlich die tonnenschweren »Steinsäulen« sein! Warum? Welchem Zweck dienten einst die Monstermauern von Nan Madol im idyllischen Südseeparadies?

      Das »Weltwunder Nan Madol« findet sich nicht auf dem geheimnisvollen Eiland »Pohnpei«, sondern im Pazifik, im Osten von der noch lange nicht erforschten Hauptinsel. Der mysteriöse Komplex im Meer, »Temwen« (frühere Schreibweise: »Temuen«) genannt, besteht aus 82 künstlich angelegten Inseln. Auf diesen kleinen und kleinsten Eilanden finden sich Ruinen. Von den meisten sind nur noch Fundamente zu erkennen, andere wurden fast vollständig abgetragen, um wieder andere Gebäude zu errichten. Einst soll es eine stolze Stadt gegeben haben. Wie sie einst hieß, wir wissen es nicht mehr. »Nan Madol« wird sie heute genannt.

      Zyklopenbau Nan Madol

      Die 82 Inseln in der Südsee bei »Pohnpei« sind eindeutig künstlich geschaffen worden. Warum? Warum holzte man nicht auf Pohnpei selbst ein Areal ab, um Bauten auf sicherem Boden zu errichten? Es kann nicht bestritten werden, Forscher haben das tatsächlich herausgefunden: dass »Temwen« kein Produkt von »Mutter Natur« ist. »Temwen« ist, ich muss mich wiederholen, ein Komplex von 82 künstlich angelegten Inseln. Und zum Meer hin wurde eine wahre Monstermauer errichtet, deren Ausmaße auch heute noch beeindrucken. Wie lang und wie hoch das einst stolze Bauwerk war, konnte bis heute nicht eindeutig festgestellt werden.

      Vor wem oder vor was sollte dieser mächtige Wall einst schützen? Sehr viel einfacher wäre es gewesen, die steinerne Stadt auf der Hauptinsel zu bauen. Da wäre auch die Schutzmauer leichter zu bauen gewesen. Aber: Es mussten künstliche Inseln geschaffen werden, um darauf steinerne Gebäude zu errichten. Vom »Schutzwall« ist nur noch ein Teil erhalten. Und der ist aus der Luft nur noch als »Grünstreifen« zu erkennen. Das einst mächtige Mauerwerk ist weitestgehend von schnell wachsenden Pflanzen überwuchert. Man wundert sich: Woher beziehen sie wohl ihr Wasser? Die steinerne Wand steht im Meer, umtost von Salzwasser. Salzwasser freilich kommt als Kost für das üppige Gestrüpp nicht infrage.

      Einige der künstlichen Inseln aus der Luft

      Als ich meine erste Reise nach »Pohnpei« vorbereitete, hatte ich noch völlig falsche Vorstellungen. Ich erwartete ein Südseeeiland mit spärlich bekleideten Südseeschönheiten und bunten Blumen in wallendem Haar. Ich stellte mir endlose Sandstrände mit Palmen vor. Ich dachte an liebliche Musik und herrliche Aussichten über endlose Meeresweiten auf fernen Horizont. Nie und nimmer hätte ich erwartet, dass gerade »Pohnpei« krasseste Kontraste bieten würde: Eine Welt des strahlenden Sonnenscheins auf der einen Seite und beängstigende Unwetter auf der anderen Seite. Immer wieder wichen bei meinen Fahrten per Motorboot zu den Monstermauern von Nan Madol babyblauer Himmel mit intensivem Sonnen einer düsteren Welt. Die Wirklichkeit schien dann dem Hirn von H.P. Lovecraft entsprungen zu sein.

      Der »Strand« von »Pohnpei« verwandelte sich in ein fast schwarzes undurchdringbares Etwas. Pechschwarze Steinriesen tauchten auf, ein Etwas wie ein Berg wurde sichtbar. Das Szenario hätte von einer Werkstatt von Hollywood ersonnen und gebaut worden sein können. Oder es ist das Werk von Spezialisten, mit modernster Computertechnik erschaffen. Geeignet wäre das freilich reale Szenario für eine Verfilmung eines Werks von Lovecraft, vielleicht für einen Horrorschocker im Geiste von Lovecraft (*1890; †1937).

      Es kam mir so vor, als würde eine riesige Maschinerie extrem schnelle Wechsel herbeiführen. Oder: Die einander schnell abwechselnden Extreme sind so radikal, als seien sie per Computer künstlich kreiert. Sie waren aber real: Der eben noch stechende Sonnenschein und die bedrückende Düsterkeit im Regenschauer, der die Grenze zwischen Meer und Luft verschwimmen ließ. Eben noch brannte die Sonne vom Firmament und schon wollten anscheinend sintflutartige Wasserströme vom Himmel alles Leben austilgen, so wie einst als Noah seine Arche baute.

      Für Augenblicke sah es so aus, als ob im Urwalddickicht von »Pohnpei« fahle Lichtpunkte auf bösartige Beobachter schließen lassen, die mit Abscheu und Aggression verfolgten, wie unser Motorboot an ihnen vorüberzog. Mehr als skurril wirkt mein Foto. Man könnte meinen, es sei aus dutzenden von Einzelaufnahmen zusammengesetzt. Man könnte vermuten, dass Straßenlaternen und beleuchtete Fenster im Dunkeln zum merkwürdigen Foto geführt hätten. Aber da war nur Urwaldgestrüpp, da gab es keine Laternen und schon keine Gebäude mit elektrischem Licht.

      Mysteriöse Lichter am Ufer

      Die rapiden Wechsel hielten mehr als einen Vormittag an und wurden krasser, als wir uns dem Ruinenkomplex von Nan Madol näherten. Da schienen eben erst gigantische Mauern aus steinernen Säulen noch gestanden zu haben. Aber jetzt lagen sie zerbrochen und zerborsten am Boden, bildeten Haufen aus Steingewirr. Und im Regen wurden die Steine dunkel, ja schwarz, getränkt von den Himmelsfluten. Bizarre Landschaften signalisierten Bilder von Tod, nicht von Leben. Es war, als sei die Natur hier schon vor Ewigkeiten abgestorben, als habe ein Pesthauch alles abgetötet. Wie skelettöse Finger ragten dürre Baumleichen in den pechschwarzen Himmel. Abgestorbene Bäume trotzen noch den Naturgewalten. Es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie stürzen und im Meer des »Pazifik« verschwinden würden.

      So manch‘ schauriges Szenario habe ich gesehen, das höchst real war und doch viel mehr zu düsteren Gedanken Lovecrafts passte als zu den Vorstellungen friedlich idyllischer Südseestrände. Menschenfressende Monster passten hier viel besser ins Bild als üppige Südseeschönheiten. Opfer gab es freilich zum Glück keine zu beklagen, wenn man einmal von meinen beiden Kameras absieht. Eine hatte ich stets mit

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