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beim heißen Sonnenstich,

      Bring ichs auf die Bleiche,

      Und mit Mühe bück ich mich

      Nach dem nächsten Teiche.

      Was ich in dem Kämmerlein

      Still und fein gesponnen,

      Kommt – wie kann es anders sein? –

      Endlich an die Sonnen.

Vor Gericht

      Von wem ich es habe, das sag ich euch nicht,

      Das Kind in meinem Leib. –

      Pfui! speit ihr aus: die Hure da! –

      Bin doch ein ehrlich Weib.

      Mit wem ich mich traute, das sag ich euch nicht.

      Mein Schatz ist lieb und gut,

      Trägt er eine goldene Kett am Hals,

      Trägt er einen strohernen Hut.

      Soll Spott und Hohn getragen sein,

      Trag ich allein den Hohn.

      Ich kenn ihn wohl, er kennt mich wohl,

      Und Gott weiß auch davon.

      Herr Pfarrer und Herr Amtmann ihr,

      Ich bitte, laßt mich in Ruh!

      Es ist mein Kind, es bleibt mein Kind,

      Ihr gebt mir ja nichts dazu.

Der Edelknabe und die MüllerinEdelknabe

      Wohin? Wohin?

      Schöne Müllerin!

      Wie heißt du?

Müllerin

      Liese.

Edelknabe

      Wohin denn? Wohin,

      Mit dem Rechen in der Hand?

Müllerin

      Auf des Vaters Land,

      Auf des Vaters Wiese.

Edelknabe

      Und gehst so allein?

Müllerin

      Das Heu soll herein,

      Das bedeutet der Rechen.

      Und im Garten daran

      Fangen die Birnen zu reifen an,

      Die will ich brechen.

Edelknabe

      Ist nicht eine stille Laube dabei

Müllerin

      Sogar ihrer zwei,

      An beiden Ecken.

Edelknabe

      Ich komme dir nach,

      Und am heißen Mittag

      Wollen wir uns drein verstecken.

      Nicht wahr, im grünen vertraulichen Haus –

Müllerin

      Das gäbe Geschichten.

Edelknabe

      Ruhst du in meinen Armen aus?

Müllerin

      Mitnichten!

      Denn wer die artige Müllerin küßt,

      Auf der Stelle verraten ist.

      Euer schönes dunkles Kleid

      Tat mir leid

      So weiß zu färben.

      Gleich und gleich! so allein ists recht!

      Darauf will ich leben und sterben.

      Ich liebe mir den Müllerknecht;

      An dem ist nichts zu verderben.

Der Junggesell und der MühlbachGesell

      Wo willst du, klares Bächlein, hin

      So munter?

      Du eilst mit frohem, leichtem Sinn

      Hinunter.

      Was suchst du eilig in dem Tal?

      So höre doch und sprich einmal!

Bach

      Ich war ein Bächlein, Junggesell;

      Sie haben

      Mich so gefaßt, damit ich schnell

      Im Graben

      Zur Mühle dort hinunter soll,

      Und immer bin ich rasch und voll.

Gesell

      Du eilest mit gelaßnem Mut

      Zur Mühle,

      Und weißt nicht, was ich junges Blut

      Hier fühle.

      Es blickt die schöne Müllerin

      wohl freundlich manchmal nach dir hin?

Bach

      Sie öffnet früh beim Morgenlicht

      Den Laden

      Und kommt, ihr liebes Angesicht

      Zu baden.

      Ihr Busen ist so voll und weiß;

      Es wird mir gleich zum Dampfen heiß.

Gesell

      Kann sie im Wasser Liebesglut

      Entzünden,

      Wie soll man Ruh mit Fleisch und Blut

      Wohl finden?

      Wenn man sie einmal nur gesehn,

      Ach! immer muß man nach ihr gehn.

Bach

      Dann stürz ich auf die Räder mich

      Mit Brausen,

      Und alle Schaufeln drehen sich

      Im Sausen.

      Seitdem das schöne Mädchen schafft,

      Hat auch das Wasser beßre Kraft.

Gesell

      Du Armer, fühlst du nicht den Schmerz,

      Wie andre?

      Sie lacht dich an und sagt im Scherz:

      Nun wandre!

      Sie hielte dich wohl selbst zurück

      Mit einem süßen Liebesblick?

Bach

      Mir wird so schwer, so schwer, vom Ort

      Zu fließen:

      Ich krümme mich nur sachte fort

      Durch Wiesen;

      Und kam es erst auf mich nur an,

      Der Weg war bald zurückgetan.

Gesell

      Geselle meiner Liebesqual,

      Ich scheide;

      Du murmelst mir vielleicht einmal

      Zur Freude.

      Geh, sag ihr gleich und sag ihr oft,

      Was still der Knabe wünscht und hofft.

Der Müllerin Verrat

      Woher der Freund so früh und schnelle,

      Da kaum der Tag im Osten graut?

      Hat er sich in der Waldkapelle,

      So kalt und frisch es ist, erbaut?

      Es starret ihm der Bach entgegen;

      Mag er mit Willen barfuß gehn?

      Was flucht er seinen Morgensegen

      Durch die beschneiten wilden Höhn?

      Ach, wohl! Er kommt vom warmen Bette,

      Wo er sich andern Spaß versprach;

      Und wenn er nicht den

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