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dachten wir eben zu prassen.

      Und wenn du vergönnest und wenn dir nicht graut,

      So schmausen die Zwerge, behaglich und laut,

      Zu Ehren der reichen, der niedlichen Braut.

      Der Graf im Behagen des Traumes:

      Bedienet euch immer des Raumes!

      Da kommen drei Reiter, sie reiten hervor,

      Die unter dem Bette gehalten;

      Dann folget ein singendes, klingendes Chor

      Possierlicher, kleiner Gestalten;

      Und Wagen auf Wagen mit allem Gerät,

      Daß einem so Hören als Sehen vergeht,

      Wie’s nur in den Schlössern der Könige steht;

      Zuletzt auf vergoldetem Wagen

      Die Braut und die Gäste getragen.

      So rennet nun alles in vollem Galopp

      Und kürt sich im Saale sein Plätzchen;

      Zum Drehen und Walzen und lustigen Hopp

      Erkieset sich jeder ein Schätzchen.

      Da pfeift es und geigt es und klinget und klirrt,

      Da ringelts und schleift es und rauschet und wirrt,

      Da pisperts und knisterts und flisterts und schwirrt;

      Das Gräflein, es blicket hinüber,

      Es dünkt ihn, als läg er im Fieber.

      Nun dappelts und rappelts und klapperts im Saal

      Von Bänken und Stühlen und Tischen,

      Da will nun ein jeder am festlichen Mahl

      Sich neben dem Liebchen erfrischen;

      Sie tragen die Würste, die Schinken so klein

      Und Braten und Fisch und Geflügel herein,

      Es kreiset beständig der köstliche Wein;

      Das toset und koset so lange,

      Verschwindet zuletzt mit Gesange. –

      Und sollen wir singen, was weiter geschehn,

      So schweige das Toben und Tosen.

      Denn was er, so artig, im Kleinen gesehn,

      Erfuhr er, genoß er im Großen.

      Trompeten und klingender, singender Schall

      Und Wagen und Reiter und bräutlicher Schwall,

      Sie kommen und zeigen und neigen sich all,

      Unzählige, selige Leute.

      So ging es und geht es noch heute.

Der Schatzgräber

      Arm am Beutel, krank am Herzen,

      Schleppt ich meine langen Tage.

      Armut ist die größte Plage,

      Reichtum ist das höchste Gut!

      Und, zu enden meine Schmerzen,

      Ging ich, einen Schatz zu graben.

      Meine Seele sollst du haben!

      Schrieb ich hin mit eignem Blut.

      Und so zog ich Kreis’ um Kreise,

      Stellte wunderbare Flammen,

      Kraut und Knochenwerk zusammen:

      Die Beschwörung war vollbracht.

      Und auf die gelernte Weise

      Grub ich nach dem alten Schatze

      Auf dem angezeigten Platze;

      Schwarz und stürmisch war die Nacht.

      Und ich sah ein Licht von weiten,

      Und es kam gleich einem Sterne

      Hinten aus der fernsten Ferne,

      Eben als es Zwölfe schlug.

      Und da galt kein Vorbereiten:

      Heller wards mit einem Male

      Von dem Glanz der vollen Schale,

      Die ein schöner Knabe trug.

      Holde Augen sah ich blinken

      Unter dichtem Blumenkranze;

      In des Trankes Himmelsglanze

      Trat er in den Kreis herein.

      Und er hieß mich freundlich trinken;

      Und ich dacht: es kann der Knabe

      Mit der schönen lichten Gabe

      Wahrlich nicht der Böse sein.

      Trinke Mut des reinen Lebens!

      Dann verstehst du die Belehrung,

      Kommst, mit ängstlicher Beschwörung,

      Nicht zurück an diesen Ort.

      Grabe hier nicht mehr vergebens:

      Tages Arbeit! Abends Gäste!

      Saure Wochen! Frohe Feste!

      Sei dein künftig Zauberwort.

Der Rattenfänger

      Ich bin der wohlbekannte Sänger,

      Der vielgereiste Rattenfänger,

      Den diese altberühmte Stadt

      Gewiß besonders nötig hat.

      Und wärens Ratten noch so viele,

      Und wären Wiesel mit im Spiele,

      Von allen säubr ich diesen Ort,

      Sie müssen miteinander fort.

      Dann ist der gut gelaunte Sänger

      Mitunter auch ein Kinderfänger,

      Der selbst die wildesten bezwingt,

      Wenn er die goldnen Märchen singt.

      Und wären Knaben noch so trutzig,

      Und wären Mädchen noch so stutzig,

      In meine Saiten greif ich ein,

      Sie müssen alle hinterdrein.

      Dann ist der vielgewandte Sänger

      Gelegentlich ein Mädchenfänger;

      In keinem Städtchen langt er an,

      Wo ers nicht mancher angetan.

      Und wären Mädchen noch so blöde,

      Und wären Weiber noch so spröde,

      Doch allen wird so liebebang

      Bei Zaubersaiten und Gesang.

      Von Anfang

Die Spinnerin

      Als ich still und ruhig spann,

      Ohne nur zu stocken,

      Trat ein schöner junger Mann

      Nahe mir zum Rocken.

      Lobte, was zu loben war,

      Sollte das was schaden?

      Mein dem Flachse gleiches Haar,

      Und den gleichen Faden.

      Ruhig war er nicht dabei,

      Ließ es nicht beim alten;

      Und der Faden riß entzwei,

      Den ich lang erhalten.

      Und des Flachses Stein-Gewicht

      Gab noch viele Zahlen;

      Aber, ach, ich konnte nicht

      Mehr mit ihnen prahlen.

      Als ich sie zum Weber trug,

      Fühlt ich was sich regen,

      Und mein armes Herze schlug

      Mit

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