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bei jeder Figur, ob das womöglich Leni ist …!«

      »Eldina: Mithras, wo bist du?«

      »Mithras: Ich wandere durch die Schweigenden Sümpfe.«

      »Eldina: Hast du eine Fackel?«

      »Mithras: Ja, aber es ist doch noch gar nicht Nacht!«

      »Eldina: Zünde sie an, damit ich dich finde!«

      »Mithras: Wie willst du bitte zu mir kommen?«

      »Eldina: Mach’s einfach!«

      Mithras zündete die Fackel an und schwenkte sie. Sekunden später wehte ihm ein Mini-Tornado trockene Blätter um die Ohren und blies das Feuer aus – und dann stand Eldina plötzlich neben ihm.

      »Wie hast du das gemacht?«, tippte Daria erstaunt in ihre Tastatur, und sofort erschien eine Sprechblase mit dieser Frage über Mithras’ Kopf.

      »Windsbraut«, antwortete Eldinas Sprechblase. »Neue Freundin Zefira!«

      Was Mithras für einen mannshohen, rasch dahinwirbelnden Tornado hielt, der Eldina herbeigeweht hatte, nahm plötzlich Gestalt an und verwandelte sich in ein dünnes Mädchen mit zerzausten Haaren und einem grauen Mantel.

      Grau, also eine junge Figur – Level 2!

      »Hallo, ich bin Zefira!«, sagte die Sprechblase über der Zerzausten.

      »Ich wusste gar nicht, dass es so was gibt«, sagte Mithras. »Bist du ein Spieler oder ein Non-Player-Character?«

      »Player«, antwortete Zefira.

      »Du bist noch nicht lang dabei«, stellte Mithras fest.

      »Stimmt! Deswegen hab ich Eldingsda einen Gefallen erwiesen – weil ich mir dafür ein paar Tipps erhoffe!«

      »Eldina«, verbesserte Eldina.

      »Was für Tipps?«

      »Wie man Monster besiegt und so.«

      »Gleich alle auf einmal?«, empörte sich Eldina. »Dafür müsstest du mir mit deinen besonderen Fähigkeiten noch länger dienen!«

      »Jaja, gut … Also: Wie besiegt man zum Beispiel eine Seeschlange?«, fragte Zefira. »So einer bin ich letztens nur knapp entkommen!«

      »Na, das ist einfach!«, rief Eldina. »Man fängt sie in einem Netz aus Spinnwebfäden!«

      »Ah – und wo bekommt man so was her?«

      »Man kauft es von einem Spinnenmeister oder einem Fischer«, erklärte Mithras.

      »Kaufen?«

      »Hast du kein Geld?«, fragte Mithras. »Du kannst in die Stadt Lagindra gehen, dort gibt König Trypsos Aufgaben bekannt, für die man eine Belohnung erhält.«

      »Du meinst arbeiten??«, staunte Zefira.

      »Na ja, schon … Irgendwelche Monster erlegen, Städte beschützen, Verletzte retten und so was. Hast du irgendwelche speziellen Fähigkeiten?«

      »Ich bin eine Windsbraut!«, erklärte Zefira. »Ich bin sehr schnell, und man kann mich kaum einfangen – außer wenn ich unachtsam werde.«

      »Botschaften überbringen«, schlug Mithras vor.

      »Oder Leute transportieren«, ergänzte Eldina.

      »Okay … Eine Frage noch: Was muss ich tun, wenn ich sterbe?«

      »Komische Frage«, bemerkte Eldina. »Dann bist du tot!«

      »Na, es gibt doch sicher irgendeine Möglichkeit, wieder Lebensenergie zu bekommen.«

      »Nein. Hier im Miracle Forest ist man tot, wenn man stirbt. Du kannst natürlich einfach neu einsteigen – mit einer neuen Figur, oder auch mit derselben.«

      »Aber du beginnst auf jeden Fall wieder als schwarzer Neuling«, fügte Mithras hinzu. »Alle Levels, die du bereits erreicht hast, sind dann weg.«

      »Du bist eh erst grau«, stellte Eldina fest. »Da ist nicht viel verloren. Wenn du erst einmal braun, grün, blau, violett und rot geworden bist, so wie ich« – sie breitete stolz ihren roten Umhang aus – »dann überlegst du’s dir zweimal, ob du das riskieren willst!«

      »Oder sogar orange wie ich«, brüstete sich Mithras. »Von gelb und weiß ganz zu schweigen!«

      »Das waren aber jetzt genug Tipps fürs Mitnehmen«, fand Eldina. »Mach’s gut!«

      Gehorsam wirbelte Zefira davon und ließ die beiden alten Freunde allein im nebeligen Sumpf stehen, auf den sich die Dämmerung herabsenkte.

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      Miris Blog

      Ti amo – That’s amore – All you need is love

      Was ist Liebe? – Teil III

      Ich war ziemlich fleißig mit meiner Umfrage über die Liebe und habe mittlerweile eine Fülle von Antworten bekommen:

      »Liebe ist ein Gefühl«, das sagen viele – vor allem in der Altersklasse 14-25.

      »Liebe hat mit Verantwortung zu tun« (Altersklasse 40+). Man übernimmt Verantwortung für das Wohl einer anderen Person. Man bringt sie zum Lachen, hört sich ihre Sorgen an und kocht Tee, wenn sie krank ist. Man teilt sein Geld, seine Wohnung und seine innersten Gedanken.

      »Liebe ist eine Entscheidung« (7 Antworten, die meisten in der Altersklasse 50+). (Kann es sein, dass die Ansichten über Liebe sich mit dem Alter ändern???)

      »Liebe ist harte Arbeit« (2 Antworten, einmal weiblich, 22 Jahre, in Beziehung, einmal männlich, 44, verheiratet).

      »Liebe ist das Schönste, was es gibt« (weiblich, 19, frisch verliebt).

      »Liebe ist scheiße« (männlich, 21, frisch getrennt).

      »Liebe bedeutet, sich abhängig zu machen« (mein Papa).

      »Um zu lieben, muss man bereit sein, verletzlich zu werden« (meine Uroma).

      Habt ihr das jetzt aufmerksam gelesen, ja?!

      Abhängig? Verletzlich?

      Es wird immer schlimmer! Will ich das wirklich wissen?!

      Für mich ist »Unabhängigkeit« assoziiert mit Begriffen wie Freiheit, Selbstbestimmtheit, Selbstverwirklichung und Stärke. Lauter gute Sachen, oder? Und »Abhängigkeit« ist dann ja wohl das Gegenteil von all dem?! Was soll daran gut sein? Wie kann man so ein Wort überhaupt in einem positiven Zusammenhang nennen???

      Aber Papa meint, dass Freiheit total überbewertet wird: »Freiheit ist bloß ein anderes Wort dafür, dass man nichts mehr zu verlieren hat.« Na toll. Wenn das mein Exfreund hört!!!

      Andererseits … Der große Drang nach Freiheit ist schließlich der Grund, warum mein Freund jetzt mein Ex ist …

      Dann kam meine Mutter auch noch dazu und erklärte, dass sie ja schließlich in vielem von Papa abhängig wäre – finanziell, emotional und wenn ihr Computer abstürzt – und dass sie das gar nicht furchtbar, sondern eigentlich schön findet. In anderen Dingen hängt wiederum er von ihr ab, so brauchen sie einander gegenseitig. Die Menschen brauchen das, gebraucht zu werden, sagt sie. Denn keiner ist gern überflüssig.

      Und Uroma sagt, man muss bereit sein, sein Innerstes preiszugeben, auch auf die Gefahr hin, dass der andere einen dann verletzt. Und das stimmt ja echt: Niemand kann einem so sehr wehtun wie die Person, die man liebt. Ich spreche aus Erfahrung!!!

      Aber dieses Risiko muss man eingehen! Wenn man sich aus Vorsicht oder Angst nicht öffnet,

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