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Die Mohicaner von Paris. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Die Mohicaner von Paris
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Man hatte bei dieser Bemerkung des alten Müller gelächelt«, jedoch traurig.
Man mußte also einen neuen Erwerbszweig aufsuchen, und besonders mußte man sich beeilen, denn der Augenblick sollte kommen, wo er zu schlecht gekleidet wäre, um ihm nachzugehen.
Und warten bis er käme, hieß Gefahr laufen, zu lange zu warten.
Justin klopfte aufs Neue an alle Thüren.
Die Mehrzahl der Thüren blieb verschlossen, einige öffneten sich. um eine Abweisung passieren zu lassen.
Man ging am Abend spazieren, da man nicht mehr bei Tage spazieren zu gehen wagte.
Als sich Justin eines Abends bei der Barrière du Maine befand und auf seinen alten Professor wartete, mit dem er zu einer Dame gehen sollte, deren Sohn eine Repitition verlangte, hörte er über seinem Kopfe einen Streit zwischen dem Contrabassisten und dem zweiten Violinisten.
Woher kam dieser Streits aus welcher Quelle entsprang er? die Sache blieb Justin unbekannt, und dieser schenkte ihr auch nicht mehr Aufmerksamkeit als irgend einer Sache, die für ihn ohne Interesse, – als folgende Worte an sein Ohr trafen:
»Herr Duruflé,« sagte der Contrabassist, »nach dem, was vorgefallen, schwöre ich, daß ich nie mehr einen Fuß in dasselbe Haus mit Ihnen setze, und zum Beweise gehe ich auf der Stelle von hier weg!«
Der Contrabassist kam in der That mit raschen Schritten. seinen Contrabaß unter dem Arm und mit seinem Bogen wie mit einem Flamberg fechtend, heraus.
Es mußte etwas sehr Ernstes zwischen dem zweiten Violinisten und ihm vorgefallen sein.
»Oh!« machte plötzlich Justin, »oh! . . . «
Und er schlug sich vor die Stirne.
Es war ihm ein Gedanke gekommen«
Zu gleicher Zeit, da dieser Gedanke zu Justin durch das Fenster der Schenke kam, kam Herr Müller seinerseits vom Ende der Straße herbei.
XVI
Vom Musiker Spielmann
Justin erwartete seinen Professor, ohne einen Schritt zu thun. um ihm entgegen zu gehen; man hätte glauben sollen, seinen Platz verlassend, befürchte er seinen Gedanken zu verlieren.
Er erzählte dem Greise, was vorgefallen war.
»Ah! Ah!« sagte dieser, »eine erledigte Stelle!«
Und plötzlich kam ihm auch ein Gedanke: dieser Platz des Contrabassisten in einer Schenke, so widrig er wäre, hätte den Vortheil, daß er die Eintönigkeit des Lebens des jungen Mannes bräche.
Ueberdies wäre der Ertrag eine große Erleichterung für die arme Familie.
»Aber,« fügte er bei, »wird man ihn Dir geben wollen?«
»Ich hoffe es,« erwiderte bescheiden Justin.
»Ich glaube es,« sprach Müller, »aber sie müßten teufelsmäßig schwierig sein.«
»Nun, ich will hineingeben und mich erkundigen.«
»Ich gehe mit Dir hinein und erkundige mich mit Dir,« versetzte der gute Professor.
Justin hütete sich wohl, das Anerbieten auszuschlagen.«
Es läßt sich leicht begreifen, welche Wirkung in einer solchen Kneipe der Eintritt dieses ernsten jungen Mannes und dieses ruhigen Greises, – Beide schwarz gekleidet, – hervorbrachte.
Die Tänzer zeigten sie mit dem Finger ihren Tänzerinnen und schlugen ein Gelächter auf.
Die zwei Freunde bemerkten diese Heiterkeit nicht, so allgemein sie war, oder thaten nicht, als bemerkten sie dieselbe.
Sie fragten bei einem der Kellner nach dem Herrn der Anstalt.
Ein dicker Bursche von einem Schenkwirth, rund wie Silen, röther als der Wein, den er seinen Kunden vorsetzte, kam mit einer geschäftigen Miene herbei, ohne Zweifel im Glauben. es handle sich um eine bedeutende Bestellung.
Die zwei Freunde richteten schüchtern ihr Gesuch an ihn.
Und wenn man bedenkt, daß das Herz eines intelligenten Mannes, eines Künstlers, eines Sohnes, der seine Mutter ernährte, eines Bruders, der seine Schwester ernährte, eines nützlichen und kostbaren Bürgers heftig schlug aus Furcht, er könnte sich mit seiner Bitte,Spielmann in einer Schenke zu werden, abgewiesen sehen.
Ach! Alles ist relativ auf dieser Welt!
Die Bewilligung dieses Platzes übersetzte sich durch einen schwarzen Rock und Hosen für ihn, durch einen wattierten Rock für seine Mutter, durch ein Kleid für seine Schwester.
Oh! lacht, lacht, Ihr, die Ihr nie den Hunger und die Kälte für theure Wesen zu befürchten gehabt habt! doch für mich, der ich auch eine Mutter und eine Schwester mit hundert Franken monatlich zu ernähren hatte, ist das Lachen eine Ruchlosigkeit!«
Die zwei Freunde setzten also schüchtern ihr Gesuch auseinander.
Der Wirth erwiderte, das sei nicht seine Sache, das gebe den Orchesterchef an.
Er erbot sich übrigens, ihm die Bitte des jungen Mannes vorzulegen. was angenommen wurde, und nach fünf Minuten brachte er die befriedigende Antwort, Justin, wenn er die für das wichtige Geschäft eines Contrabassisten an den Barrière unerläßlichen wissenschaftlichen Bedingungen erfülle, könne sogleich gegen drei Franken für die Marke eintreten.
Es war dreimal in der Woche Ball, und er würde folglich sechsunddreißig Franken monatlich verdienen.
So viel hatten ihm ungefähr seine acht ersten Schüler eingetragen; es war also Peru, – im Jahre 1821 sagte man Peru, heute sagt man Californien, – es war also Peru für ihn, dieser Platz: er willigte auch ein und verlangte nur Zeit, um sein Violoncell im Faubourg Saint-Jacques zu holen.
Doch man antwortete ihn, das sei unnötig; man hatte die Desertion des Contrabassisten vorhergesehen und war für einen Contrabaß besorgt gewesen, der, am Ende der zweite Violinist gespielt hätte. Ein Contrabassist bot sich an der Stelle des Abgegangenen an; Alles stand also aufs Beste wie in der Welt von Pangloß.
Justin war entzückt in der Tiefe des Herzens, daß sein Violoncell, ein jungfräuliches Instrument, fromm und einsiedlerisch, der Profanation entging, mit der es bedroht gewesen.
Der junge Mann dankte Herrn Müller und wollte ihn wegschicken, doch der gute Professor erklärte, er werde den Debuts seines Zöglings beiwohnen und um ihn durch seine Gegenwart zu ermuthigen, die Anstalt erst nach Beendigung des Balles verlassen.
Justin dankte seinem Professor die Hand, ließ sich den Contrabaß bringen und nahen seinen Platz im Orchesters zum großen Erstaunen der Zuschauer, welche ganz bereit ihn bei seinem Eintritt auszupfeifen, nun fast versucht waren, ihm Beifall zu klatschen.
Es war ein eines Genremalers würdiges Gemälde, dieses Orchester, – wenn es erlaubt ist, den anspruchsvollen Namen dem Vereine der acht Tauben zu geben, welche die höllischen Quadrillen spielten, bei deren Tönen die drei bis vierhundert, die Stammgäste genannter Schenke bildendem Personen tanzten; – es war, sagen wir, ein eines Genremalers würdiges Gemälde, dieses Orchester, in dessen Mitte, mit ihm vermengt, ein junger Mann, still und ernst wie der arme Justin saß.
Er hatte das Aussehen eines Märtyrer-Musikers, der mit dem Stricke um den Hals zur Belustigung eines Volkes von Heiden spielen würde.
Beleuchtet durch die über seinem Kopfe hängenden Lampen, erschien sein Gesicht in seinem vollen Ausdruck.
Justin war durchaus nicht schön. der arme Junge! doch man fühlte. daß die dürftige Luft. die dieser ganzen Physiognomie den Ton gab, die wahre oder vielmehr die einzige Ursache war, die sein Gesicht häßlich machte: zöge die Erleuchtung der einfachsten Freuden über diese Stirnes glänzte ein reines Gefühl des Glückes oder des Vergnügens in diesen Augen, öffnete ein Lächeln diese Lippen, so würde dieses Gesicht gewiß, in Ermangelung der Schönheit, alsbald das Gepräge einer engelischen