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La San Felice. Александр Дюма
Читать онлайн.Название La San Felice
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Championnet bat ihn inständig, ihn zur activen Armee zu berufen. Sein Wunsch ward ihm gewährt.
Von diesem Augenblick an schrieb Championnet seinen Namen neben die Namen eines Joubert, Marceau, Hoche, Kleber, Jourdan und Bernadotte.
Er diente abwechselnd unter diesen oder war vielmehr ihr Freund. Sie kannten den abenteuerlustigen Charakter des jungen Mannes so gut, daß, wenn es sich um irgend eine schwierige, beinahe unmöglich auszuführende Expedition handelte, es fast allemal hieß: »Wir wollen Championnet hinschicken.«
Und dieser rechtfertigte, indem er als Sieger zurückkehrte, allemal das Sprichwort, welches sagt: »Glücklich wie ein Bastard.«
Diese Reihe von Erfolgen ward durch den Titel eines Brigadegenerals, dann durch den eines Divisionsgenerals belohnt, welcher letztere an den Küsten der Nordsee von Dünkirchen bis Vließingen commandierte.
Der Frieden von Campo Formio rief ihn nach Paris zurück.
Er begab sich dorthin und behielt von seinem ganzen militärischen Haushalt blos einen jungen Adjutanten.
Bei den verschiedenen Treffen, die er mit den Engländern gehabt, hatte Championnet einen jungen Capitän bemerkt, welcher zu jener Zeit, wo alle Welt tapfer war, es dennoch möglich zu machen gewußt hatte, sich durch seine Tapferkeit auszuzeichnen. Kein Gefecht hatte stattgefunden, an welchem er theilgenommen, ohne daß man von ihm eine glänzende That erzählte.
Bei der Einnahme von Altenkirchen war er der Erste gewesen, der die Sturmleitern erstiegen.
Bei dem Uebergange über die Lahn hatte er unter dem Feuer des Feindes den Fluß sondiert und eine Furt gefunden.
In den Laufgräben von Laubach hatte er eine Fahne erobert.
In dem Gefecht bei den Dünen endlich hatte er an der Spitze von dreihundert Mann fünfzehnhundert Mann Engländer angegriffen. Durch eine verzweifelte Charge, welche das Regiment des Prinzen von Wales machte, wurden die Franzosen zurückgedrängt, der junge Capitän aber verschmähte es, auch nur einen Schritt zurückzuweichen.
Championnet, der ihm mit den Augen folgte, sah ihn von Weitem vom Feind umringt verschwinden. Bewunderer der Tapferkeit wie jeder Tapfere, stellte Championnet sich an die Spitze von etwa hundert Mann und griff die Engländer an, um den jungen Capitän zu befreien. An der Stelle angelangt, wo derselbe verschwunden war, fand er ihn mit dem einen Fuße auf der Brust des englischen Generals stehend, dem er mit einem Pistolenschuß den Schenkel zerschmettert, umthürmt von Leichen und selbst durch drei Bajonetstiche verwundet. Er zwang ihn, das Handgemenge zu verlassen, empfahl ihm seinen eigenen Wundarzt und als er wieder hergestellt war, erbot er sich, ihn zu einem Adjutanten zu machen.
Der junge Capitän nahm das Anerbieten an.
Es war Salvato Palmieri.
Als er seinen Namen nannte, war derselbe für Championnet ein neuer Gegenstand des Erstaunens. Es war augenscheinlich, daß er Italiener war.
Da er übrigens keinen Grund hatte, seine Herkunft zu läugnen, so bekannte er sie selbst.
Und dennoch hatte jedesmal, wenn es sich darum handelte, von englischen oder österreichischen Gefangenen irgend welche Auskunft zu erlangen, Salvato sie in ihrer Sprache mit derselben Leichtigkeit befragt, als ob er in Dresden oder in London geboren wäre.
Salvato hatte sich begnügt, Championnet zu antworten, er sei noch ganz jung nach Frankreich gekommen und habe dann später seine Erziehung in England und Deutschland vollendet. Es sei daher durchaus nicht zu verwundern, daß er das Deutsche, das Französische und das Englische eben so geläufig redete wie seine Muttersprache.
Championnet, welcher einsah wie nützlich ein gleichzeitig so tapferer und so unterrichteter junger Mann ihm werden könne, behielt, wie wir schon oben erwähnt, von seinem ganzen militärischen Haushalt nur ihn und brachte ihn mit nach Paris zurück.
Bei dem Abgange Bonapartes nach Egypten hatte, obschon man den Zweck der Expedition nicht kannte, Championnet verlangt, dem Glücke des Siegers von Arcole und Rivoli zu folgen; Barras aber, an dem er sich gewendet, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:
»Bleib lieber bei uns, Bürger General. Wir werden deiner auf dem Continent bedürfen.«
Und in der That, als Bonaparte fort war, verlangte Joubert, welcher das Commando der Armee von Italien übernahm, daß man ihm Championnet beigebe, damit derselbe die Armee von Rom commandiere, welche bestimmt war, Neapel zu überwachen und, wo nöthig, zu bedrohen.
Barras, der ganz besonderes Interesse an ihm nahm, hatte diesmal, indem er ihm seine Instruction ertheilt, zu ihm gesagt:
»Wenn der Krieg von Neuem ausbricht, so bist Du von den republikanischen Generalen der erste, welcher mit der Entthronung eines Königs beauftragt wird.«
»Die Absichten des Direktoriums werden ausgeführt werden, antwortete Championnet mit einer Einfachheit, die eines Spartaners würdig war.
Und seltsamerweise sollte dieses Versprechen sich auch in der That verwirklichen.
Championnet ging mit Salvato nach Italien ab. Er sprach das Italienische schon mit ziemlicher Geläufigkeit und es fehlte ihm nur noch die Uebung in der Sprache. Von diesem Augenblick an aber sprach er mit Salvato nur italienisch und im Hinblick auf das, was geschehen konnte, übte er sich mit ihm sogar in dem neapolitanischen Dialect, welchen Salvato im Scherz von seinem Vater erlernt hatte.
In Mailand, wo der General sich kaum einige Tage aufhielt, machte Salvato Bekanntschaft mit dem Grafen Ruvo und stellte ihn dem General Championnet als einen der edelsten Cavaliere und feurigsten Patrioten von Neapel vor.
Er erzählte ihm, wie Hector Caraffa, von den Spionen der Königin Caroline verrathen, von der Staatsjunta verfolgt und eingekerkert, aus dem Castel San Elmo entsprungen sei, und erbat für ihn die Gunst, dem Generalstabe folgen zu dürfen, ohne demselben durch irgend einen Grad anzugehören.
Beide begleiteten ihn nach Rom.
Das dem General Championnet erheilte Programm war folgendes:
»Mit den Waffen jeden feindlichen Angriff auf die Unabhängigkeit der römischen Republik zurückzuschlagen und den Krieg auf das neapolitanische Gebiet überzutragen, wenn der König von Neapel die Invasionsprojecte, die er so oft angekündigt, in Ausführung brächte.«
Einmal in Rom hatte Graf Ruvo, wie wir schon oben erzählt, nicht dem Wunsch zu widerstehen vermocht, thätigen Antheil an der revolutionären Bewegung zu nehmen, welche, wie man sagte, auf dem Punkte stand, in Neapel zum Ausbruch zu kommen.
Verkleidet hatte er sich in diese Stadt eingeschlichen und durch Salvatos Vermittlung die italienischen Patrioten mit den französischen Republikanern in Verbindung gesetzt, indem er zugleich den General dringend ersuchte, ihnen Salvato zu senden, zu welchem Championnet das größte Vertrauen hatte und welcher nicht verfehlen konnte, seinen Landsleuten ein ähnliches Vertrauen einzuflößen. Der Zweck dieser Mission war, den jungen Mann mit eigenen Augen sehen zu lernen, auf welchem Punkte die Sachen stünden, damit er, zu dem General zurückgekehrt, ihm Auskunft über die Mittel geben könnte, welche die Patrioten zu ihrer Verfügung hatten.
Wir haben gesehen, welche Gefahren Salvato zu bestehen hatte, um bis an den Ort der Versammlung zu gelangen und wie er, da die Verschworenen kein Geheimniß vor ihm hatten, er auch seinerseits kein solches vor diesen haben wollte, damit die seinen Patriotismus nach der Stellung berechnen könnten, welche die Ereignisse ihm bereitet hatten.
Unglücklicherweise aber waren die Mittel, welche Championnet bei dem Commando, welches er empfangen, zur Verfügung standen und welche den Schutz der römischen Republik zum Zweck hatten, weil entfernt, seinen Bedürfnissen zu entsprechen.
Er kam in der ewigen Stadt ein Jahr an, nachdem die Ermordung des General Duphot, welche Pius der Sechste, wenn auch nicht veranlaßt, doch wenigstens ungestraft gelassen, zur Besetzung Roms und Proclamation der römischen Republik geführt hatte.
Berthier war es, der die Ehre hatte, die Welt von dieser Auferstehung in Kenntniß zu setzen.
Er