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haben Recht, wenn Sie sich wundern, Signora, daß dem Sohne eines Bankiers eine solche Ehre widerfährt,« entgegnete der junge Mann, der sich durch die Art und Weise, auf welche Luisa ihm Glück wünschte, ein wenig verletzt fühlte. »Sie haben wahrscheinlich noch nicht gehört, daß Ludwig der Vierzehnte von Frankreich, ein so großer Aristokrat er auch war, eines Tags den Bankier S. Bernard, welchem er fünfundzwanzig Millionen abborgen wollte, einlud, bei ihm in Versailles zu speisen. Wie es scheint, bedarf jetzt der König Ferdinand eben so nothwendig Geld als sein Ahn, Ludwig der Vierzehnte, und da mein Vater der Samuel Bernard von Neapel ist, so ladet der König seinen Sohn Andreas Backer ein, mit ihm in Caserta zu speisen, was das Versailles Sr. Majestät des Königs ist. Um sicher zu sein, daß die fünfundzwanzig Millionen ihm nicht entgehen, hat er dem Lump, den er zu seiner Tafel einladet, diese Halfter über den Hals geworfen, mit deren Hilfe er ihn dann zur Geldkasse zu führen hofft.«

      »Sie sind ein Mann von Geist, Signor Andreas. Ich bemerke dies nicht erst heute und wenn der Geist genügte, um die Thore der königlichen Schlösser zu öffnen, so könnten Sie zur Tafel aller Könige eingeladen werden. Sie verglichen Ihren Vater mit Samuel Bernard und ich, die ich seine unverbrüchliche Rechtschaffenheit und coulante Geschäftsführung kenne, nehme für meine Person den Vergleich an. Samuel Bernard besaß ein edles Herz und leistete nicht blos unter Ludwig dem Vierzehnten, sondern auch unter Ludwig dem Fünfzehnten Frankreich wichtige und hohe Dienste. Nun, was sehen Sie mich so an?«

      »Ich sehe Sie nicht an, Signora, ich bewundere Sie.«

      »Und warum?«

      »Weil ich glaube, daß Sie wahrscheinlich in Neapel die einzige Frau sind, die etwas von Samuel Bernard weiß, und welche das Talent besitzt, einem Manne, der recht wohl fühlt, daß er, da es sich um einen einfachen Besuch handelt, sich Ihnen in einem lächerlichen Aufzuge präsentiert, ein Compliment zu machen.«

      »Soll ich mich deswegen bei Ihnen entschuldigen, Signor Andreas? Ich bin dazu bereit.«

      »O nein, Signora, nein. Selbst der Spott würde in Ihrem Munde eine reizende Plauderei, welche der eitelste Mann, selbst auf Kosten seiner Eigenliebe, so viel als möglich zu verlängern wünscht.«

      »In der That, Signor Andreas,« entgegnete Luisa, »Sie fangen an mich in Verlegenheit zu bringen und um mich derselben zu entreißen, beeile ich mich, Sie zu fragen, ob es vielleicht einen neuen Weg gibt, welcher über Mergellina nach Caserta führt.«

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      1

      Italienischer Name der Guillotine.

      2

      Der Verfasser hat denselben Nicolino Caracciolo, von welchem hier die Rede ist, persönlich gekannt. Derselbe bewohnte noch im Jahre 1860 dieses Haus, wo er 1863 in einem Alter von dreiundachtzig Jahren starb.

      3

      Wir brauchen wohl kaum zu erwähnen, daß die Worte: San Felice im Italienischen heilig glücklich bedeuten.

      4

      Wir brauchen wohl nicht erst zu sagen, daß diese Königin Marie Amelie, obschon dieselben Vornamen tragend, mit der achtungswürdigen und geachteten Königin Marie Amelie, der Witwe des Königs Ludwig Philipp, nichts gemeinsam hat als die Verwandtschaft.

      5

      Man bezeichnet in Neapel mit dem Namen Esposito oder »ausgesetzt« jedes Kind, welches von seinen Eltern verlassen, und dem Hospiz der Annunciata anvertraut worden, welches das Findelhaus von Neapel ist.

      6

      Volksthümlicher Name der Esel in Neapel. Dumme Menschen haben natürlich, hier wie anderwärts, ebenfalls das Recht, diesen Namen zu führen.

      7

      Gäßchen der Seufzer des Abgrundes.

      8

      Name, welchen man in Neapel den Agenten der geheim Polizei gibt.

      9

      Ueber diesen Punkt sind die Gelehrten nicht einig. Die einen sagen Isaak sei der Sohn Ludwigs, die andern er sei nur sein Neffe gewesen.

      10

      Mit diesem Namen bezeichnet man in Neapel Gecken, Stutzer und dergleichen Leutchen.

      11

      Chierico nennt man im südlichen Italien die Geistlichen niederen Ranges.

      12

      Oft kommt man bei den im südlichen Italien so gewöhnlichen Messerduellen überein, auf wie viel Zoll Eisen man sich schlagen will. Ein Stück Kork, durch welches man die Klinge steckt, ist in diesem Falle das Maß für die verschiedenen Längen.

      13

      Loque, ein Fetzen; Chiffe, ein Lumpen; Graille, die Krähe.

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