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Es kann eine Gehörgangstenose vorliegen.

      Komplikationen: Otitis extema, Schalleitungsschwerhörigkeit.

      Therapie: operative Abtragung bei Komplikationen.

      Definition: Es handelt sich vor allem um Karzinome der Gehörgangshaut. Andere maligne Tumoren sind adenoidzystische Tumoren, Adenokarzinome, Basaliome, evtl. Mitbeteiligung des Gehörgangs bei Ohrmuschelmalignomen, was das Therapiekonzept entscheidend ändert.

      Klinik: exulzerierte, schmerzhafte und nicht heilende Veränderung der Gehörgangshaut; oft mit Blutungen und Sekundärinfektionen.

      Diagnostik: Biopsieentnahme unter Operationsmikroskop; Untersuchung des Ausmaßes der Infiltration (Computertomographie).

      Differentialdiagnose: Otitis extema necroticans, Mittelohrtumoren, Parotistumoren.

      Therapie: operativ und radiotherapeutisch

      Prognose: von der Ausdehnung abhängig, insgesamt eher ungünstig.

      Aurikularanhänge

      Meist präaurikulär gelegene, funktionell bedeutungslose Haut-Knorpel-Anhänge, die selten mit anderen Ohrmißbildungen einhergehen können (Gehörsabklärung). Exzision bei kosmetischer Auffälligkeit.

      Kongenitale aurikuläre Fisteln

      Präaurikulär, meist am Helixrand gelegene Fistelöffnung (Kiemenbogenmißbildung). Komplikationen meist in Form von Infektionen. Bei Komplikationen vollständige Exzision unter Berücksichtigung der möglichen Verläufe (N. facialis, Gehörgang).

      Ohrmuschelmißbildungen (Abb. 2-6) Einfache Anomalien wie abstehende Ohren oder Höckerbildung an der Helix (Darwin-Höcker) bedürfen keiner oder einfach durchzuführender operativer Korrekturen. Schwerere Formen wie Klappohr, Makakusohr und Mikrotie (s. unten) bedingen anspruchsvolle Korrekturen (s. Kasten II).

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      Abb. 2-6. Ohrmuschelmißbildung links

      Gehörgangsatresie, Ohratresie

      Mirkotien oder Anotien (Fehlen einer Ohrmuschel) sind häufig mit Gehörgangstenose oder Gehörgangsatresie vergesellschaftet. Die Sicherstellung eines mindestens einseitigen funktionell genügenden Gehörs muß bereits bei der Geburt erfolgen (Gehörabklärung und entsprechende Rehabilitation, s. Kap. 5).

      Operative Korrektur mit oder ohne Gehörgangs- und Mittelohraufbau frühestens im Vorschulalter.

      Definition: Vorweigend Sekret der Zeruminaldrüsen, vermischt mit Talg, Desquamationen und Verunreinigungen.

      Ätiologie: Störung der physiologischen Selbstreinigung durch Migration des Gehörgangepithels nach außen (s. Otitis extema diffusa). Durch ungeeignete Reinigung Verlagerung des Zerumens nach innen, was durch Ansammlung zu einem Gehörgangsverschluß (Cerumen obturans) führen kann. Auch durch Wasser aufgequollenes Zerumen kann eine Obturation verursachen.

      Diagnostik: Erfragen der Ohranamnese (Trommelfellperforation?). Otoskopischer Befund mit Verlegung des Gehörgangs durch gelb-braune bis schwarze Massen, die eine unterschiedliche Konsistenz aufweisen können. Kontrolle und Hörprüfung nach Spülung!

      Komplikationen: Otitis externa.

      Differentialdiagnose: Cholesteatom, Tumoren.

      Therapie: Spülung (s. Kasten III), instrumentelle Entfernung durch den Facharzt.

      Kasten III:

      Ohrspülung

       Ohranamnese, insbesondere Trommelfellperforationen, Felsenbeinfrakturen und Ohr­operationen, erfragen; falls positive Anamnese, keine Spülung!

       Unter Umständen Vorbehandlung mit Wasserstoffsuperoxid, glyzerinhaltigem Mittel oder anderen Detergenzien (bei hartem Zerumen)

       Ohrspülung mit Wasser (37° C) mit einer Ohrspritze unter Verwendung einer stumpfen Kanüle

       Wasserstrahl nach hinten oben richten, nicht gegen das Trommelfell

       Nach Spülung Otoskopie und klinische Gehörprüfung

       Kontraindikationen einer Spülung (Überweisung zum Facharzt):

      - Positive Ohranamnese (s.o.)

      - Einziges hörendes Ohr

      - Unruhiger, unkooperativer Patient

      Definition: Akzidentell eingebrachter oder eingedrungener Fremdkörper im Gehörgang.

      Ätiologie: Am häufigsten handelt es sich um Spielsachen (bei Kleinkindern), Insekten oder Gegenstände, die von Erwachsenen zu Manipulationen im Gehörgang benutzt werden.

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      Abb. 2-7. Entfernung eines Gehörgangfremdkörpers. Keine Pinzette oder ähnliches Instrument verwenden (links), da sonst die Gefahr einer Verlagerung des Fremdkörpers auf das Trommelfell und ins Mittelohr besteht. Rechts: korrekte Entfernung mit stumpfem Ohrhäkchen

      Diagnostik: in der Regel problemlos durch Otoskopie, da der Fremdkörper sichtbar ist. Schwierigkeiten können bei sekundären Verletzungen und Entzündungen auftreten. Auf eine mögliche, gleichzeitige Schädigung von Mittelohrstrukturen muß geachtet werden (Fazialisfunktion, Schwindel und Nystagmus, Schallempfindungs- oder persistierende Schalleitungsschwerhörigkeit).

      Komplikationen: Mittel- und Innenohrschäden, sekundäre Otitis (häufig durch Pseudomonas).

      Differentialdiagnose: Zerumen, Tumoren, Cholesteatom, Otitis externa.

      Therapie: fachgerechte Entfernung, z.B., mit Extraktionshaken (keine Pinzette!), unter Sicherstellung, daß ein tieferes Eindringen des Fremdkörpers in den Gehörgang oder ins Mittelohr ausgeschlossen ist! Keine Spülung! Bei Kindern ist oft eine Extraktion in Narkose einer gefährlichen Manipulation vorzuziehen. Festsitzende Fremdkörper müssen u. U. durch eine Inzision operativ entfernt werden.

      H.P. Zenner

      (Synonyma: akuter Tuben-Mittelohr-Kartarrh, seröse Otitis media)

      Definition: Die akute Insuffizienz der ansonsten bei jedem Schluckvorgang ausgelösten Öffnung der Tuba auditiva (Eustachi-Röhre) führt zu einem serösen Paukenhöhlenerguß (Serotympanum).

      Pathogenese: Störung der Tubenöffnung (physiologischerweise durch den M. tensor veli palatini) aufgrund einer Schwellung der Schleimhaut des Tubeneingangs. Wichtigste Ursachen für eine Tubeneingangsschwellung sind:

       akute Rhinitis,

       akute Sinusitis,

       allergische Rhinitis,

       Adenoide (hyperplastische Rachenmandel) bei Kindern,

       Nasopharynxkarzinom bei Erwachsenen.

      Bei plötzlichen äußeren Luftdruckänderungen (Barotrauma: Flugzeug, Bergbahn, Paßfahrten) kann eine subklinische, bis dahin symptomatische Tubeninsuffizienz plötzlich wirksam werden.

      Als Folge des Tubenverschlusses wird das Mittelohr nicht mehr belüftet. Statt dessen wird die Luft im Mittelohr resorbiert, und es entsteht ein Unterdruck im Mittelohr. Folgen des plötzlichen Mittelohrunterdrucks sind:

       Retraktion des Trommelfells, dadurch Steifheitszunahme

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