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als Schmerzmittel sowie systemische Antibiotika bei V.a. bakterieller Mitbeteiligung des Mittel- und Innenohrs.

      (Synonym: Ramsay-Hunt-Syndrom)

      Definition: Infektion der Hirnnerven VII und/oder VIII (gelegentlich auch IX und X) mit dem Herpes zoster-Virus. Es bestehen Ohrenschmerzen, Effloreszenen in der Gehörgangsregion, Funktionsausfälle der Hirnnerven VII und/oder VIII sowie regionäre Lymphknotenschwellungen.

      Ätiologie: Infektion mit Herpes-zoster-Virus (Varizellenvirus).

      Klinik: Ohrenschmerzen auf einer Seite, Hörverlust, vestibuläre Beschwerden, Fazialisparese.

      Diagnostik: Typisch gruppierte (herpetiforme) Bläschen im Bereich des Gehörgangs und der Koncha, gelegentlich auch palatinal (Abb. 2-2).

      Begleitende Lymphadenitis der hohen zervikalen Lymphknoten.

      Die Diagnose läßt sich meist anhand des klinischen Befunds vermuten und kann durch direkten elektronenoptischen Virusnachweis aus Bläscheninhalt oder später serologisch gesichert werden (vierfacher Titeranstieg).

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      Abb. 2-2. Herpes zoster oticus rechts: Es lassen sich typisch gruppierte Bläschen erkennen

      Klinische Zeichen von Läsionen der Hirnnerven VII und VIII: Fazialisparese, Schallempfindungsschwerhörigkeit, Nystagmus, einseitige Untererregbarkeit des Vestibularorgans.

      Komplikationen: Sekundäre bakterielle Infektion, v.a. durch Staphylokokken und Pseudomonas. Persistierende Funktionsausfälle der Hirnnerven VII und VIII. Postzosterneuralgien. Zostermeningoenzephalitis.

      Differentialdiagnose: Hörsturz, Otitis media, Otitis externa bullosa, Mastoiditis, Labyrinthitis. Fazialisparese anderer Ursachen.

      Therapie: Bereits bei klinischem Verdacht wird eine adäquate Therapie mit Aciclovir eingeleitet.

      (Synonym: Otomykose)

      Definition: Mykotische Infektion der Gehörgangshaut und des Trommelfellepithels, die primär oder sekundär nach bakterieller Otitis externa entstehen kann. Oft hartnäckiger Verlauf.

      Ätiologie: Pilzinfektion (Aspergillus, Candida albicans, Mucor, Dermatophyten). Die Infektion wird durch ein verändertes Gehörgangsmilieu und durch den Gebrauch von steroid- und antibiotikahaltigen Ohrentropfen begünstigt.

      Klinik: Die Pilzinfektion äußert sich weniger in Schmerzen als vielmehr in starkem Juckreiz und Völlegefühl im Ohr.

      Diagnostik: Otoskopisch sind oft Pilzrasen oder Beläge von unterschiedlicher Farbe (weiß, gelb bis schwarz) zu erkennen; Myzel im Direktpräparat. Mikrobiologischer Nachweis und Bestimmung des Erregers.

      Komplikationen: Trommelfellperforation und Otitis media.

      Differentialdiagnose: andere Formen der Otitis externa.

      Therapie: Nach sorgfältiger Reinigung/Trocknung des Gehörgangs erfolgt die Anwendung lokaler Antimykotika. Der Verlauf ist oft hartnäckig und rezidivierend.

      Lues (vor allem im Stadium II) und Tbc-Bazillen sind seltene Ursachen einer Otitis externa. Infektionen mit atypischen Tbc-Bazillen durch unsachgemäße Spülungen wurden beschrieben.

      R. Probst

      Definition: Geschlossene Ablösung der Haut-Perichondrium-Schicht vom Ohrmuschelknorpel mit Bildung eines Hämatoms/Seroms zwischen Perichondrium und Knorpel.

      Ätiologie: stumpfe Gewalt, häufig Sportverletzung (Ringerohr).

      Klinik: Der Befund bei Inspektion und Palpation ist eindeutig (Abb. 2-3): Schwellung und Fluktuation im Bereich der lateralen Ohrmuschelhaut.

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      Abb. 2-3. Othämatom links. Das Perichondrium und die Haut sind durch die subperichondriale Blutung abgehoben

      Diagnostik: Ausschluß von Begleitverletzungen (Felsenbein, Gehörgang/Mittelohr, Kiefergelenk) und sekundären Infektionen.

      Komplikationen: Da eine schlechte Resorptionstendenz des Hämatoms/Seroms besteht, kann es zu bleibenden Formveränderungen des Knorpelgerüsts kommen (Blumenkohlohr). Eine sekundäre Infektion führt zur Perichondritis.

      Differentialdiagnose: rezidivierende Polychondritis.

      Therapie: operatives Ausräumen des Hämatoms/Seroms mit Knorpelfensterung, Refixation des Perichondriums und modelliertem Verband.

      Prophylaxe: Ohrenschutz bei entsprechenden Sportarten.

      Definition: Offene Ohrmuschelverletzung mit freiliegendem Knorpel. Ein Ohrmuschel-abriß kann partiell (Hautbrücke vorhanden) oder komplett sein (Ohrmuschelteil vollständig abgetrennt, s. Kasten I).

      Kasten I:

      Erstmaßnahmen bei Ohrmuschelabriß

       Wunde steril abdecken

       Sofortige Einweisung in eine HNO-Klinik

       Abgetrennte Ohrteile dem Patienten mitgeben

       Falls möglich, Teile kühlen, aber nicht direkt auf Eis (Erfrierungsgefahr); ideal: Ohrteilin feuchter Gaze und wasserdichter Verpackung (Plastikbeutel) in Eiswasser legen

      In der Klinik

       Reanastomierungsversuch, falls es die Umstände erlauben (Zeitgrenze: 6 h)

       Alternative: subkutane Implantation des Knorpels retroaurikulär oder zervikal zur sekundären Rekonstruktion nach 6 Monaten

      Ätiologie: Rißverletzungen oder scharfes Trauma.

      Diagnostik: Zunächst erfolgen sorgfältige Reinigung und Inspektion. Haut- und Knorpelbrücken sollen auf jeden Fall erhalten bleiben. Ausschluß von Begleitverletzungen (Felsenbein, Gehörgang/Mittelohr, Kiefergelenk).

      Komplikationen: Perichondritis, Nekrose von gequetschten oder abgetrennten Teilen.

      Therapie: Perichondriums- und Hautnaht mit Deckung von freiliegendem Knorpel. Modellierter Ohrverband. Bei Ohrmuschelabriß s. Kasten I und II (Rekonstruktion).

      Prophylaxe: Tetanusimpfung.

      Definition: Bei Schädigungen I. Grades (Rötung) bis II. Grades (Blasenbildung) thermischer Hautschaden, II. bis III. Grades (Gewebsnekrose) Schaden der Haut-KnorpelEinheit.

      Pathogenese: Erfrierungen sind oft Folge unzweckmäßiger Kleidung, Verbrennungen oft Unfälle.Komplikationen: Perichondritis, bleibende Formveränderungen wegen Knorpelnekrose; Frostbeulen am Helixrand mit Ulzerationen und Juckreiz.

      Differentialdiagnose: Verätzungen, Strommarken.

      Therapie:

       Verbrennung: Allgemeine Verbrennungsbehandlung: Kühlung und andere entzündungshemmende lokale Maßnahmen bei leichtgradigen, operatives Vorgehen bei höhergradigen Verbrennungen.

       Erfrierungen: Aufwärmen (Wärmelampe); bei Blasen und Nekrosen trockene Behandlung und Abwarten der Demarkation; evtl. durchblutungsfördernde Mittel (Dextran, Pentoxifyllin).

       Rekonstruktive Spätversorgung s. Kasten II.

      Prognose: Höhergradige Verbrennungen/Erfrierungen sind oft mit bleibenden

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