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Gehörgang

      Definition: Isolierte Verletzungen des Gehörgangs, die hauptsächlich durch Fremdkörper oder unsachgemäße Manipulationen bedingt sind.

      Klinik: Schmerzen und Blutungen aus dem Gehörgang.

      Diagnostik: Anamnese eines Traumas; otoskopischer Befund einer Epithelverletzung und Blutung. Begleitverletzungen des Trommelfells, des Mittelohrs, des Kiefergelenks und der Schädelbasis müssen ausgeschlossen werden.

      Komplikationen: sekundäre Infektion, Zystenbildung oder Gehörgangsstenose bei der Heilung.

      Therapie: Eine Epithelablösung soll, wenn möglich, readaptiert werden. Bei Blutungen kann eine Gehörgangstamponade mit Gelatine- oder Kunststoffschwämmchen notwendig sein.

      Prognose: isolierte Gehörgangsverletzungen sind meist banal und zeigen eine gute Heilungstendenz.

      Definition: Vorzugsweise retroaurikulär gelegene, hyperkeratotische Hautveränderung. Präkanzerose. Häufig mit hyperkeratotischen Veränderungen an anderen Stellen einhergehend.

      Klinik: unscharf begrenzte, flache Hauterhebung brauner Farbe und rauher Oberfläche.

      Diagnostik: Im Zweifelsfall Biopsie oder Exzisionsbiopsie.

      Differentialdiagnose: Basaliom, Cornu cutaneum, Morbus Bowen, Plattenepithelkarzinom.

      Therapie: Exzision; als Alternative Kryochirurgie.

      Definition: benigner Haarbalgtumor.

      Pathogenese: Retentionszysten von Hautanhangsdrüsen; selten Ektodermversprengung.

      Klinik: retroaurikulär gelegener, gut verschieblicher Tumor.

      Diagnostik: Sicherung der Diagnose durch Exzision und Histologie.

      Komplikationen: häufig Entzündungen und sekundäre Infektionen mit Abszedierung.

      Differentialdiagnose: kongenitale Zysten, Parotistumor, Lymphknotenvergößerung.

      Therapie: Exzision im Gesunden mit spindelförmigem Hautanteil. Bei Sekundärinfektion zuerst Inzision und Drainage.

      Definition: kein Tumor sondern entzündliche Hautveränderung der Haut-Perichondrium-Einheit mit unbekannter Ursache.

      Klinik: typischer Befund mit knötchenförmiger Veränderung und Schmerzen, vor allem am freien Helix- oder Anthelixrand.

      Diagnostik: Sicherung der Diagnose durch Exzision und Histologie.

      Komplikationen: sekundäre Infektionen

      Differentialdiagnose: Präkanzerosen, Basaliom, Plattenepithelkarzinom oder Gichttophi.

      Therapie: Exzision im Gesunden.

      Prognose: häufig Rezidive.

      (Synonym: Basalzellkarzinom)

      Klinik: häufig ulzerierender Tumor mit Tiefeninfiltration des Perichondriums und des Knorpel (Abb. 2-4).

      Diagnostik: Bei ausgedehnten Befunden Biopsie, sonst Exzisionsbiopsie.

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      Abb. 2-4. Basaliom der rechten Ohrmuschel

      Diffemtialdiagnose: Plattenepithelkarzinom, M. Bowen, senile Keratose, Chondrodermatitis nodularis.

      Therapie: Exzision mit Schnellschnittdiagnostik und Randschnittkontrolle; keine Radiotherapie; evtl. Rekonstruktion (s. Kasten unter 2.3.2.3).

      Prognose: sehr selten Metastasierung, aber lokale Rezidive.

      Prophylaxe: Sonnenschutz.

      (Synonyme: Spinaliom, Stachelzellkarzinom)

      Definition: Hautkarzinom mit Infiltration der umgebenden Strukturen (Knorpel!) (Abb. 2-5) und lokoregionärer Metastasierung (Halslymphknoten).

      Klinik: Tumor mit unscharfer Begrenzung und/oder Randwallbildung, exophytisch oder ulzerös.

      Diagnostik: Diagnose durch Histologie. Der Status der regionären Lymphknoten muß abgeklärt werden (Palpation, Ultraschall, CT, selten MRI).

      Komplikationen: durch lokale Infiltration und Metastasierung (Halslymphknoten) bedingt; Fernmetastasen (Lunge, Leber, Gehirn, Knochen) selten.

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      Abb. 2-5. Plattenepithelkarzinom der rechten Ohrmuschel

      Differentialdiagnose: Basaliom, M. Bowen, senile Keratose.

      Therapie: in der Regel chirurgische Exzision im Gesunden (mit Schnellschnittkontrolle); evtl. Rekonstruktionen (s. Kasten II). Eine Radiotherapie ist wegen Knorpelinfiltration oft unmöglich.

      Eine Therapie der regionären Lymphknoten ist oft angezeigt (Neck-dissection [s. Kasten XII] oder Radiotherapie).

      Prophylaxe: Sonnenschutz.

      Prognose: abhängig von der Ausdehnung, jedoch bei adäquater Therapie relativ gut (5-Jahres-Überlebensrate 70-80%).

      Kasten II:

      Rekonstruktion der Ohrmuschel

      Umfang und Aufwand einer rekonstruktiven Chirurgie der Ohrmuschel richtet sich nach der Grundkrankheit sowie den Bedürfnissen und den Möglichkeiten einer Rekonstruk­tion. Eine vollständige Ohrmuschelrekonstruktion gehört zum Schwierigsten und An­spruchsvollsten in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie.

      Man kann unterscheiden:

       Formkorrektur: relativ einfaches Verfahren, z.B. bei abstehenden Ohren

       Rekonstruktion nach Teilexzision: meist Rekonstruktion mit verbleibendem Knorpel

       Totalrekonstruktion, v.a. bei kongenitalen Aplasien und Mißbildungen: sehr aufwen­dige, schwierige und meist mehrzeitige Verfahren mit autologen Knorpeltransplantaten (z.B. von der Rippe) oder Kunststoffimplantaten

       Epithetische Versorgung: künstliche Ohrattrappe als Alternative zur Rekonstruktion mit Befestigung an implantierten Titanschrauben, am Brillenbügel oder mit Klebstoff

      Definition: Tumor aus maligne entarteten Melanozyten, gehäuft an lichtexponierter Haut auftretend. Man unterscheidet verschiedene Formen (Lentigo maligna, „superficial spreading“ Form, noduläre Form, lentiginöse Form).

      Diagnostik: blauschwarze Verfärbung von Ohrmuscheltumoren; Untersuchung der Halslymphknoten mittels Ultraschall, CT, seltener MRI.

      Differentialdiagnose: Pigmentzellnävus, senile Keratose, Naevus caeruleus.

      Therapie: Exzision; meist ist eine Ablatio der Ohrmuschel notwendig, evtl. Rekonstruktion (s. Kasten II). Oft zusätzliche Ausräumung der Halslymphknoten.

      Prophylaxe: Sonnenschutz, Früherkennung.

      Prognose: bei einer Invasionstiefe bis 1,5 mm 95%, bei 4 mm nur noch 45% 5-Jahres-Überlebensrate.

      Definition: echte Osteome oder reaktive Hyperostosen bei häufigem Wasserkontakt (Schwimmerohr).

      Diagnostik:

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