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bitten."

       Verwirrt blickte der Inspektor seinen Vorgesetzten an. "Einen neuen Assistenzinspektor?" wollte er wissen. "Ich wusste nicht, dass es in unserer Abteilung noch Beamte gibt, die für einen solchen Posten zur Verfügung stehen. Die nächsten Beförderungen stehen doch erst zum Herbst an."

       "Richtig." Asashi nickte langsam. "Und bis zum Herbst werden sie ihrem Posten alleine besetzen müssen, Shingo-san."

       "Alleine?! Aber..."

       "Keine Widerrede! Sie haben mir schon genug Ärger eingehandelt. Ich schätze sie als einen unserer besten Ermittler, aber ihre exzentrischen... Einfälle müssen langsam aufhören. Sie scheinen kein großes Interesse an Teamarbeit zu haben. Vielleicht tut ihnen ein halbes Jahr alleine im Dienst ja gut."

       Toritaka seufzte leise. "Wie sie wünschen, Asashi-san", gab er nach. "Es tut mir leid, dass ich Schwierigkeiten verursacht habe. Ich werde mich bemühen, in Zukunft nicht mehr aufzufallen."

       Mit einem sanften Nicken nahm der Superintendent die Entschuldigung an. "Ich weiß, sie werden ihr bestes tun, Shingo-san", sagte er. "Glauben sie mir, dass ich sie nicht gerne bestrafe, aber wir dürfen zwischen den Dezernaten keinen Streit aufkommen lassen. Kakiden-san werde ich vorläufig vom Dienst suspendieren und dann versuchen, ob ich in ihn in Dezernat vier unterbringen kann. Vielleicht treibt man ihm da die Aufsässigkeit aus."

       "Danke", murmelte der Inspektor und stand langsam auf. "Darf ich dann gehen?"

       "Gerne", stimmte Asashi zu. "Und halten sie mich über ihre Ermittlungen auf dem Laufenden. Ich hoffe, sie kommen auch ohne Kakiden-san gut voran?"

       "Ich versuche es", gab Toritaka zurück, verabschiedete sich und ging reichlich geknickt zurück in sein Büro. Es war nicht das erste Mal, dass es mit einem Mitarbeiter Probleme gab... Katsuhara, sein letzter Partner, hatte ihn wegen seines rücksichtslosen Umgangs in Politikerkreisen fallengelassen und sich entsetzt ein neues Dezernat gesucht, ehe jemand noch ihn mit der ganzen Affäre in Verbindung bringen konnte. Neu war allerdings, dass Asashi nicht mehr hundertprozentig hinter ihm stand. Ob von irgendwoher Druck auf ihn ausgeübt wurde?

       Leider konnte sich der Inspektor jetzt nicht mehr um diese Angelegenheit kümmern, denn er hatte nun einiges an Verwaltungsarbeit zu erledigen. Asashi wollte einen Ermittlungsbericht, das Entschuldigungsschreiben an Dezernat 5 stand an, und dann galt es noch, eine elegante Formulierung zu finden, mit der er Kakiden loswerden konnte. Eigentlich war es schade um ihn - der Assistenzinspektor war vielleicht etwas träge gewesen, und dass er gleich mit allem herausgeplatzt war, sprach auch nicht gerade für ihn, aber darüber hinaus war er eigentlich eine angenehme Gesellschaft gewesen - ruhig, nicht übermäßig unselbständig und vor allem körperlich fit. Alleine würde Toritaka in allen Dingen etwas langsamer vorankommen und würde keine Risiken mehr eingehen können.

       Alles in allem war er aber noch gut davongekommen, dachte er. Es gab keinen Eintrag in seine Personalakte, über die Umstände mit Dezernat 5 wurde Stillschweigen bewahrt, auf ihn fiel kein Makel zurück, und dass er vorerst ohne Partner war, konnte man ihm nicht anlasten - es gab nun mal im Moment niemanden, der geeignet gewesen wäre. Doch, Toritaka konnte zufrieden sein; es hätte wirklich schlimmer kommen können.

       Leider irrte er sich. Es kam schlimmer.

       Am nächsten Tag war Honda Tadenori tot.

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