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Herz geschlossen und freuten sich, sie bei uns noch einmal zu sehen und sich mit ihnen unterhalten zu können.

      Marietta hatte Kaffee gekocht und ich süßes „Kum“ herausgeholt, wir saßen in unserer Runde beieinander und beschlossen dann, einen Spaziergang in den Wald zu machen, doch zunächst saßen wir noch und sprachen über die Fete vom Vorabend, Erja sagte dann, dass sie um 2.00 h gegangen wären, völlig erledigt und von der lauten Musik ganz taub im Kopf. Nea, Pentti, Maaret und Kimo hätten dann auch nicht mehr so lange gemacht, sie wären höchstens noch eine Stunde länger geblieben, Maaret hätte angedeutet, dass sie auch nicht mehr so lange bleiben wollten. Die Feier wäre noch schöner gewesen, als das Schlossfest davor, wie die Tische näher an der Bühne gestanden hätten, wie die Musik, wenngleich immer noch sehr laut, nicht mehr so nervtötend gewesen wäre wie beim letzten Mal, sie hätte jedenfalls oft mit Aulis getanzt, wenn einmal etwas langsamere Musik gespielt worden wäre. Dann erhoben wir uns von unseren Plätzen und machten und spazierfertig, Erja und Aulis gingen noch schnell zu sich hinüber und holten Pullover, die sie bis zum Wald über ihre Schultern hängten, im Wald aber anziehen wollten. Wir gaben Klaus-Jarmo Fläschchen und Schnuller, gefüttert hatten wir ihn schon und setzten ihn in seinen Kinderwagen, dann zogen wir los.

      Wir liefen langsam an der Verteilstelle, am Platz, am Museum und an der Uni vorbei, bis wir den Wald erreichten und tatsächlich, sobald wir den Wald betreten hatten, zogen sich Erja und Aulis ihre Pullover über. Ich hatte zu Hause aus dem Gartenschuppen Keulenhälften geholt und unter den Kinderwagen gelegt, wir würden sie, wie immer, im Wald den Vielfraßen geben. Bortan sagte mit einem Mal, dass er genau hören könnte, wie die Vielfraße im Unterholz neben uns herliefen, er ließ sie aber in Ruhe, bis wir an unsere Futterstelle kamen. Dort legte ich die Keulen ab und wir kehrten wieder um, wir drehten uns nach kurzer Zeit um und konnten beobachten wie die Vielfraße ihre Keulenstücke wegschleppten. Bortan sprach mit ihnen und fragte sie, wie es ihnen ginge, sie sagten, dass sie eigentlich ganz gut über die Runden kämen und dankbar für die Keulen wären, so brauchten sie nicht auf die anstrengende Jagd zu gehen. Sie sollten nur schnell mit ihren Keulen im Wald verschwinden, sagte ihnen Bortan dann, und die beiden Vielfraße schnappten sich ihr Fressen und verschwanden dann so schnell, wie sie gekommen waren. Erja und Aulis waren wie perplex, so etwas hätten sie ja noch nie erlebt, sagte Aulis, dass sich ein Goor mit einem Vielfraß unterhielt, wo Bortan denn das gelernt hätte, fragte sie ihn. Bortan erwiderte dann, dass er sich früher öfter im Wald aufgehalten und so die Sprache der Vielfraße gelernt hätte, er hätte auf diese Weise seine eigenen Tiere, Herkko und Lauha, zu sich genommen, er unterhielte sich zu Hause immer mit ihnen, um in der Übung zu bleiben.

      Wir liefen langsam wieder zurück und ich erzählte dann, dass immer, wenn ich mit Klaus-Jarmo und Marietta allein im Wald spazierte, ich an Stöcken schnitzte und wir nur wenig miteinander redeten, wir hörten den Vögeln bei ihrem Konzert zu, Klaus-Jarmo säße dann in seinem Kinderwagen ganz still und achtete auf den Vogelgesang. Als wir aus dem kühlen Wald heraustraten, überkam uns gleich die Sommerhitze und Erja und Aulis zogen ihre Pullover wieder aus. Wir passierten die Uni und das Museum und erreichten den Platz, wo eine Menge los war, wir hatten Schwierigkeiten, vor dem Cafe noch einen Tisch für sechs Gäste zu bekommen, es standen gerade andere Gäste auf, sodass wir uns an deren Tisch setzen konnten. Ich bestellte eine Runde Sekt und Obst, wir streckten unsere Glieder aus und stießen miteinander an, wir unterhielten uns und waren guter Dinge. Die Jungen waren zu Hause geblieben und wollten etwas mit Jouko unternehmen, so lange wir nicht zu Hause waren, lümmelten sie sich wahrscheinlich auf der Terrasse herum. Da meldete sich Klaus-Jarmo, er wollte essen, dieses Mal übernahm Erja das Füttern, er schaute erst leicht verdutzt, dann war es ihm egal, von wem er das Essen bekam, Hauptsache es gab Baby-„Kum“. Wir hatten ein Paket für unseren Sohn mitgenommen, das Baby-„Kum“ war in kleinen Tetrapak-Tüten verpackt und war lange haltbar, man konnte es überall hin mitnehmen und brauchte es nicht warm zu machen, es war ein ausgesprochen praktisches Essen.

      Nach einer längeren Zeit des Ausruhens, ich hatte eine zweite Runde Sekt bestellt und merkte das zweite Glas auch schon in den Knochen, standen wir wieder auf und liefen zu uns nach Hause. Wir beschlossen, in der Runde zusammenzubleiben und auch noch den Abend miteinander zu verbringen. Von den Jungen war niemand zu sehen, wahrscheinlich waren sie mit Jouko in die Stadt gegangen, sie würden ein wenig herumstreunen, bevor sie mit Jouko in die Disco gingen. Erja ging kurz zu sich hinüber und holte Pflaumenkompott, der noch vom letzten Mal übriggeblieben war, es war noch so viel übriggeblieben, dass jeder von uns zweimal zuschlagen konnte. Ich müsste am nächsten Tag zusammen mit Pekko zusehen, dass alle Spuren unserer Feier beseitigt würden, es müsste alles abgebaut und wieder wegtransportiert werden. Doch noch genossen wir alle den gemütlichen Abend, ich hatte Getränke und „Kum“ herausgeholt. Aulis, Bortan und ich tanken Bier, die Frauen Wein. Wir Männer gingen dann nach hinten zu den Tieren und fütterten sie, als Bortan zu ihnen sprach, schauten sie zu ihm hoch, auf seine Frage hin, wie es ihnen bei uns ginge, antworteten sie, dass sie sich sehr wohl in ihrem Verschlag fühlten, sie brauchten sich um nichts zu kümmern und hätten immer genug zu essen und zu trinken, bei der Hitze lief ich manchmal mehrere Male am Tag zu ihnen und frischte ihr Wasser auf.

      Bortan erzählte ihnen von ihren wilden Verwandten, die wir im Wald getroffen hätten, wie die sich ihr Fressen erjagen müssten, da mussten Armi und Ilpo ungläubig schlucken. Aulis schaute wieder sehr erstaunt, als er Bortan sich mit den Tieren unterhalten sah, das wäre ja wirklich faszinierend, meinte er, diese Zischlaute hätte er noch nie gehört.

      Wir gingen wieder zu den Frauen zurück und setzten uns zu ihnen, ich goss ihnen Wein nach und holte für uns Bier, auch die Obstlerflasche machte die Runde, ich hielt mich aber beim Obstler zurück, um nicht zu früh betrunken zu sein. Als unsere direkten Nachbarn hörten, wie wir vergnügt bei uns auf der Terrasse beieinander saßen, riefen sie zu uns herüber und begrüßten uns, sofort luden wir auch sie zu uns ein und veranstalteten eine Hochzeitsnachfeier, allerdings ohne Musik und Tanz. Ich holte noch Sitzgelegenheiten aus dem Haus, sodass jeder Platz hatte und schon war unsere Runde auf insgesamt zehn Teilnehmer erweitert. Maaret fing dann an zu erzählen, wie sie am Vorabend wie eine Wilde getanzt hätte, die Band wäre aber auch wirklich einsame Spitze gewesen, sie wären dann zusammen mit Nea und Pentti erst um 3.00 h nach Hause gefahren. Wie uns denn Jarmos Rede gefallen hätte, fragte Nea dann und wir antworteten alle wie aus einem Mund, dass er sich wieder einmal fast selbst übertroffen hätte, es hätte unter allen fast zweihundert Partygästen wohl niemanden gegeben, dem die Rede nicht gefallen hätte.

      Als alle etwas zu trinken hatten, erhob ich mein Glas, und wir stießen alle miteinander an, es wurde noch einmal ein langer und sehr gemütlicher Abend, wann hatte man auch schon einmal Gelegenheit, in einer so schönen Runde zusammenzusitzen? Wir besprachen alle möglichen Themen, jeder hatte etwas aus seinem unmittelbaren Erlebensbereich mitzuteilen, dabei kam es gar nicht so sehr auf den Inhalt an. Wir saßen so bis ungefähr 1.00 h, als wir dann langsam die Zelte abbrachen und ins Bett gingen. Wir schliefen am nächsten Morgen aus, was bedeutete, dass wir um 8.30 h aufstanden, Klaus-Jarmo hatte bis 7.00 h durchgehalten, wir hatten ihn zu uns gelegt. Wir dösten dann noch eine Stunde, richtig geschlafen hatten wir dann nicht mehr, wir machten unseren Sohn fertig, putzen ihm seine zwei Zähne und fütterten ihn.

      Ich stellte Kaffee und süßes „Kum“ nach draußen, als auch schon Seldit und Bortan erschienen, die ja keine Langschläfer waren. Die Jungen schliefen bis Mittag, niemand hatte sie in der Nacht kommen gehört, sie hatten leise gemacht und sich still ins Bett gelegt. Am frühen Nachmittag wollte Seldits Familie nach Longon zurückfahren, die Jungen müssten dann eben im Auto weiterschlafen, wenn sie bis dahin noch nicht richtig wach geworden wären. Wir tranken sehr lange Kaffee und erzählten vom letzten Abend, wie schön der doch gewesen wäre, wir hätten mit unserer Nachbarschaft aber auch wirklich sehr großes Glück gehabt, sagte Seldit.

      Dann kamen die Jungen herunter, nicht so unausgeschlafen und übermüdet wie sonst immer, Unto schwärmte immer noch von seinem Sieg im Fußball. Sie setzten sich an den Tisch und Unto fragte, wann sie denn nach Hause führen? Wenn sie gefrühstückt hätten, könnten sie los, antwortete Bortan. Seldit packte ihre Sachen zusammen und brachte sie zum Auto. Zum x-ten Mal sagten wir „Tschüss!“ zueinander und umarmten uns, wir wussten noch nicht genau, wann wir uns wiedersähen und winkten ihnen bei der Abfahrt, Erja und Aulis waren

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