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denn noch eher Jugendlich? Ihr habt alle so erwachsen gekämpft!“ Das Alter der Dämonen zu schätzen war schwer, sie alterten nur bis sie zwanzig Jahre alt wurden und anschließend kaum mehr. So konnten sie locker hundert Jahre alt sein, aber aussehen wie Dreißig. Noch schwerer war es bei den Vampiren. Diese alterten nur bis sie den Höhepunkt ihrer Fähigkeiten erreichten, ab dann nicht mehr. Einer der Feuerdämonen erklärte, dass manche von ihnen die jüngere Generation war. Wilson lächelte und wollte sich bei jedem der tapferen jungen Dämonen mit Handschlag bedanken. Dies brachte er so enthusiastisch rüber, dass sich die Dämonen geschmeichelt fühlten, jeder sagte ihm sein Alter. Einen Moment brauchte Aramis noch um es zu verstehen, aber dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Bei den Vampiren war es unmöglich gewesen herauszufinden wie alt sie waren, deshalb wurden die Vampirinnen wahllos eingesperrt. Sie hätten es niemals gesagt, ebenso wie die Dämonen. Doch nun mithilfe dieses Tricks hatten sie die Dämonen sortiert wie zuvor die Wölfe. Dennoch verabschiedeten sich die Dämonen. Sie sahen ihnen nach. Sören trat zu Wilson und fragte, ob alles geklappt hätte. Dieser zog eine Art Handschuh mit einer weißen Flüssigkeit aus, er nickte zufrieden. „Macht euch bereit in einer halben Stunden folgen wir ihnen! Alle die noch auf den Füßen sind werden getötet!“ Genauso passierte es dann. In der Siedlung der Dämonen angekommen, versuchten diese gerade die Jüngeren auf die Füße zu bringen. Diese lagen auf dem Boden und krampften. Erst als sie die ersten Dämonen töteten, verstanden diese was gerade passierte. „Ihr habt uns euer Wort gegeben!“, knurrte einer der Dämonen. Dies wurde lediglich belächelt. Sie töteten alle, außer die auf dem Boden liegenden jungen Männern. Diese wurden in die übrigen Käfige gesperrt. Bei der nächsten Rast diskutierten sie darüber, ob sie genug hatten. Aramis bekam von den Soldaten an diesem Abend Wasser. Er sah, dass sie auch die übrigen Gefangenen versorgten. Nur die Vampirin bei ihm im Käfig rührte sich nicht. Bei Tagesanbruch nahmen sie sich die übrigen Dämonen Dörfer vor, jeder Bewohner wurde getötet. An diesem Nachmittag begannen sie zu feiern. Den überlebenden Zauberern wurde die Zugehörigkeit zu Sörens Einheit bestätigt. Somit waren sie direkt dem König unterstellt und frei. Philipp wurde besonders für seine herausragende Arbeit gelobt. Die Feier ging bis zum Morgengrauen. Erst am darauffolgenden Tag traten sie den Heimweg an.

      Flucht

      Die Vampirin regte sich an diesem Morgen und schaffte es mit Mühe sich aufzusetzen. Er wollte sie gerade vor dem Berühren des Käfigs warnen, da funkelte sie ihn wütend an. Also lernte sie es auf die harte Tour. Sie begann zu zischen, immer lauter bis sie eine Antwort erhielt. Dies wurde jedoch mithilfe von Folterzaubern unterbunden. Mit den Dämonen gab es ebenfalls Probleme, so dass sie den Luftdämon in einen separaten Käfig sperrten. „So Kleines, wenn du Hunger hast, da sitzt dein Essen!“, erklärten die Soldaten an diesem Abend der Vampirin. Die Käfige des Dämonenjungen wie auch der von den Wölfinnen standen diesmal näher bei Aramis. Er schluckte. „Nur zu, ist vermutlich der angenehmere Tod!“ Gerade in diesem Moment, als sie tatsächlich überlegte ihn zu fressen griff Sören ein. Er sorgte dafür, dass auch sie in einen separaten Käfig gesperrt wurde. „So leicht wird sterben sicherlich nicht für dich Verräter! Schließlich sind wir voraussichtlich übermorgen zurück!“, teilte Wilson süffisant mit. Aramis bekam mehrere Folterzauber ab, bis er erschöpft auf dem Boden liegen blieb. Der Dämon sah ihn zunächst immer wieder an, wandte sich dann jedoch ab. Mitten in der Nacht hörte er plötzlich das Schloss des Käfigs knacken. Er lief ganz vorsichtig hin und drückte dagegen. Es ließ sich öffnen. Irritiert sah er sich um, er entdeckte in einiger Entfernung Philipp, der ihm entschlossen zunickte ehe er davon schritt. Er sprang nach unten, prompt spürte er die Schmerzen in den Beinen. Dennoch lief er so schnell er konnte in Richtung Wald. Abrupt blieb er stehen um zurück zu sehen. Die Käfige des Luftdämons, der einzelnen Vampirin und der Wölfinnen war gar nicht weit weg. Zuerst humpelte er zu dem Dämon, schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Er konnte diesen Zauber, er musste sich nur beruhigen. Vor lauter Aufregung gelang es ihm jedoch erst beim achten Versuch. Der Dämon sprang runter. Ohne Zögern rannte er los. „Zauberer, komm schon!“, knurrte er ihn an. Doch Aramis ging weiter zu den Wölfen und bat sie ruhig zu sein. Nachdem auch dieser Käfig geöffnet war flohen diese, aber Aramis hielt sie nochmals auf, sie flohen in die falsche Richtung. Doch die Wölfinnen trauten ihm nicht. Sie beschimpften und bedrohten ihn, statt dankbar für die Rettung zu sein. Lediglich eine, die Tochter des Mannes den Aramis versucht hatte zu retten, blieb. Da er nun zu der Vampirin trat, lief auch sie in Richtung Wald. Sie knurrte und fletschte die Zähne. „Keine Ahnung, ob du mich verstehst, aber ich will dir nur helfen!“ „Zauberer“, fauchte der Dämon, er deutete ins Lager. Die Soldaten wie auch Zauberer waren aufgestanden. Sie begannen sich umzusehen. Gleich würden sie feststellen, dass viele ihrer Gefangenen weg waren. In diesem Moment, in dem er den Käfig öffnete, wurden sie entdeckt. „Ausbruch“, schrie einer der Soldaten. Aramis warf ihnen Zauber entgegen, die Vampirin brach den beiden Soldaten die sie gerade erreichten das Genick, dann rannte auch sie in Richtung Wald. Aramis deutlich hinten dran. Er hatte bei jedem Schritt schmerzen. Es war wie eine Wand aus Luft, die an ihm vorbei auf seine Verfolger traf. Kurz darauf erblickt er den Luftdämon schnell näher kommend. „Du bist zu langsam“, fauchte er. Der Dämon trieb ihn an schneller zu laufen. In einiger Entfernung sah er die Wölfin stehen. Bei ihr ankommend blieben sie stehen. „Und was jetzt?“, fragte sie gereizt. Aramis sah sich um, deutete in die andere Richtung, die felsiger war und folgte den Beiden so schnell er konnte. Die Stimmen der Verfolger wurden lauter, sie mussten sich verstecken. Erneut fiel er weit zurück. Schließlich konnte er nicht mehr weiter, die Schmerzen waren zu groß. Dem Dämon der ihn aufforderte sich endlich zu beeilen rief er zu, dass sie ohne ihn weiter sollen, er würde ihnen etwas Zeit verschaffen. Es wirkte nach einem Zögern des Dämons sowie der Wölfin, doch dann rannten sie weiter. Aramis blieb wo er war, bereit zu kämpfen und hoffentlich zu sterben. Die Verfolger müssten längst hier sein. Er hatte sie deutlich hinter sich gehört. Gerade in dem Moment in dem er den anderen Beiden folgen wollte hörte er erneut die Soldaten, ebenso ein Zischen. Ruckartig und ohne zu überlegen lief er zielstrebig in die Richtung, aus der das Zischen zu hören war. Wie angewurzelt blieb er stehen. Sie hatten die Vampirin zu Boden gebracht, ihr die Kleidung herunter gerissen und schlugen mit Peitschen auf sie ein. Abwechselnd mit Folterzaubern. Was sie sagten nahm Aramis nur in Bruchstücken wahr, etwas wie Lektion erteilen, Benehmen beibringen sowie Beschimpfungen. Trotz der Schmerzen die er hatte traf er eine Entscheidung. Für einen Moment schloss er die Augen, um sich zu konzentrieren, dann griff er die Peiniger an. Diese wehrten sich. Doch die Vampirin konnte sich befreien. Mehr hatte er gar nicht erreichen wollen, doch da war erneut ein Luftzug, der die Zauberer nach hinten warf. „Lauft!“, schrie der Dämon. Die Vampirin kam lediglich ein paar Meter, dann blieb sie regungslos auf dem Boden liegen. Aramis hielt an. „Was tust du denn da? Los komm endlich!“, fauchte der Dämon und packte ihn am Arm. Doch entschlossen löste sich Aramis aus dem Griff. Der Dämon fluchte vor sich hin. Neben der Vampirin sank er in die Knie, zog sein Shirt aus, wickelte es um sie und hob sie hoch. Seine Beine wollten vor Schmerz nachgeben, doch er würde sie nicht hier zurück lassen. Zielstrebig marschierte er weiter. Die Stimmen hinter ihnen wurden lauter. Mit einem weiteren wütenden Stöhnen nahm der Dämon ihm die Vampirin ab während er Aramis zur Eile drängte. In der Entfernung trat die Wölfin hinter einem Baum hervor, sichtlich nervös. Sie erreichten sie wenige Augenblicke später, doch sie hielt sie davon ab weiter zu gehen. Der Dämon knurrte und drängte sie zurück. Aramis stellte sich dazwischen, was ihn abermals zu irritieren schien. „Die sind überall um uns herum! Wir können nirgends hin!“, erklärte die Wölfin ihr Verhalten. Sie schwiegen. Tatsächlich schienen aus allen Richtungen Stimmen zu kommen. Aramis hob erneut die Vampirin vom Boden auf, dann ging er langsam weiter. Die Frage der anderen Beiden, wohin er wollte, beantwortete er nicht. Er folgte dem kleinen Bach einige hundert Meter. Man sah ihm die Schmerzen an, was den Rest beunruhigte. Irgendwo mussten sie hin. Da sah er sie, eine Höhle. Bis zum Ende traten sie hinein. Sie war etwas verwinkelt, somit nicht von außen einsehbar ebenfalls wirkte sie von außen viel kleiner. Er legte die Vampirin sanft auf dem Boden ab. Alle waren angespannt, erst recht, als die Stimmen näher kamen. Eine Gewisse Erleichterung machte sich breit, nachdem die Stimmen wieder leiser wurden und schließlich verschwanden. In dieser Nacht konnte Aramis nicht schlafen, er war noch immer viel zu angespannt. Jeder seiner Muskeln schien zu pochen. Seinen Begleitern schien es nicht anders zu gehen.

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