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Diskurses, die unterschiedliche politische Situation unter den letzten drei Präsidenten ebenso wie Reaktionen auf die politischen Großereignisse des Landes (die Niederlage von 1967, der Camp-David-Vertrag, die Ermordung ANWAR AS Sadat) zu berücksichtigen, aber auch literarische Werke wie „Die Kinder unseres Viertels“ (Der verbotene Roman von NAJIB MACHFUS) vollständig zu analysieren (Orient 1/94; S. 36). Seine Kritik richtet sich hauptsächlich gegen einzelne Religionsvertreter also Theologen der AL AZHAR Universität wie Scheich Muhammad AL Ghazali, Fernsehprediger wie Muhammad Mitwalli AL Sharawi oder Konservative Islamexperten wie Mustafa Mahmud und Fahmi HUWADI (ebenda). ABU ZAID verwendet die Bezeichnung AL KHITAB AL-DINI auf zweierlei Weise. Einmal meint er damit jeglichen islamischen Diskurs, wobei er gegenwärtig in Ägypten drei Haupt-richtungen sieht. Die erste wird durch die offiziellen religiösen Institutionen und die islamische Opposition struk-turiert, die zweite Richtung ist der islamischen Linken zugehörig und die dritte und letzte Richtung sind die Aufklärer (TANWIRIYUN), die sich heute meist im Lager der Säkularisten (ILMANIYUN) finden (Orient 1/94; S. 37). Seine Hauptkritik ist gegen die erste Gruppe gerichtet. Er sieht die Unterscheidung zwischen den Gemäßigten (MUTADILUN) und den Extremisten (MUTATARRIFUN) im Grad aber nicht in der Art.( Vgl.: ABU ZAID: a.a.O.; S. 13) ABU ZAID versucht seine These vor allem durch das HA KIMIYA Prinzip des Indo-Pakistaners ABU AL ALA MAWDUDI, das durch SAYYID QUTB in Ägypten eingeführt wurde und das auf der alleinigen Herrschaft Gottes auf Erden beruht. (Für

      Gott gibt es eine einzige, einheitliche Partei, und alle anderen Parteien sind für den Teufel und den Götzen),( Vgl.: Sayyid Qutb, Ma ahlim FIT-Tariq; Kairo 1968; S. 14) zu demonstrieren. Er sieht bereits, daß das Prinzip der HAKIMIYA schon realisiert ist, und dazu meint er „unser gegenwärtiges politisches System beruht auf der Grundlage des Herrschaftsmonopols (IHTIKAR Sultat AL HUKM), und dies ist ihre Interpretation der HAKIMIYA und ihr Verständnis davon. Es ist eine Interpretation, die sich von der Interpretation des religiösen Diskurses unterscheidet, und aus diesem Unterschied ergibt sich der Konflikt. Die Übereinstimmung zwischen beiden Diskursen, dem politischen und dem religiösen, ist essentiell, da beide Systeme auf dem gleichen Konzept strukturiert sind.( Vgl.: ABU ZAID: a.a.O.; S. 78) ABUZAID geht davon aus, daß die arabische Tradition zwei Hauptströmungen hat, eine Richtung, die an der Bewahrung der gesellschaftlichen Verhältnisse interessiert ist, während die Zweite für mehr Offenheit und Veränderung propagiert (Vgl. Orient 1/94; S. 38). Es ist genauso in der Theologie zu beobachten, daß die gesellschaftliche Wirklichkeit in verschiedenen Richtungen und Schulen ausgedrückt, sich im allgemeinen in ahl al hadith, die „Hadith-Partei“, und ahl ar-ray, „Die Partei der individuellen Einsicht oder der eigenen Ansicht, oder in überlieferungs- und vernunftorientierte Richtung“ einteilen ließen (Orient 1/94; S. 39). ABU ZAID sieht als Hauptvertreter der ahl al Hadith Partei die Gelehrten ash Schafii, al Ashari (873-935) und al Ghazali an (ebenda). Diese Hauptvertreter konnten die Ideologie der Mitte „AL IDIYULUJIYA AL WASATIYA“ entwickeln, die von Ash-Schafii auf dem Gebiet des religiösen Rechts begründet wurde, von AL Ashari als Doktrin formuliert und von AL Ghazali ausgearbeitet worden ist. Diese Ideologie bildet die Grundlage für den rückwärtsgewandten, autoritätshörigen, politischreaktionären, an der wörtlichen beziehungsweise überlieferungsorientierten Auslegung festhaltenden, daher vernunftfeindlichen, die Botschaft des Korans verfälschenden, sich ein Interpretationsmonopol anmaßenden und um die Aufzählung, die sich beliebig fortsetzen ließe zu einem Ende zu bringen (ebenda). Eine wichtige politische Bedeutung zeigt sich in der Attacke ABU ZAID auf die Theologen und die Anfragestellung ihres Monopols auf die Auslegung der heiligen Texte. Zahlreiche Intellektuelle kämpfen gegen den wachsenden Einfluß der Geistlichkeit auf alle Bereiche der Gesellschaft. ABU ZAID bezeichnet dieses Phänomen so: Man bekämpft die extremistischen Organisationen und verwirklicht gleichzeitig ihr Programm (Orient 1/94; S. 40). Es ist problematisch geworden, daß jeder interessierte Wissenschaftler, der versucht hat, eine konstruktive Kritik gegen bestimmte Theologen auszuüben, gleich mit dem lebensbedrohlichen Vorwurf des Unglaubens zunichte gemacht wird. Er äußert sich dazu auf diese Art und Weise gegen die allgemeine Herrschaft über Menschen wogegen man Widerstand leisten kann, und bekämpft sie mit den verschiedenen Formen des menschlichen Kampfes um sie durch gerechtere Maßnahmen zu ersetzen. Aber der Kampf gegen die Herrschaft der Theologen wird mit dem Makel des Unglaubens, des Atheismus und der Ketzerei behaftet, indem man ihn als Ungehorsam und Häresie gegen die Macht Gottes bezeichnet. So wird das Konzept zu einer gefährlichen Waffe, die die Menschen jeglicher Macht beraubt, ihre Wirklichkeit zu verändern oder zu verbessern, denn es macht den Konflikt zwischen Menschen zu einem Konflikt zwischen Menschen und Gott.( ABU ZAID: a.a.O.; S. 80)

      ABU ZAID mußte nicht nur mit ansehen, wie er bei der Ausübung seiner Tätigkeit an der Universität Kairo behindert wurde, sondern daß er auch die Scheidung von seiner Frau in Kauf nehmen mußte. Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie die ägyptische Regierungspolitik einerseits versagt hat, der Wissenschaft eine Chance zu geben, einen schwierigen und sensiblen Bereich zu analysieren, andererseits inwieweit die Fundamentalisten in wichtigen Bereichen an großem Machtpotential gewonnen haben.

      Weiters möchte ich mich mit den muslimischen Erneuerern beschäftigen und analysieren inwieweit sie einen Einfluß auf die Ideologie der Fundamentalisten ausgeübt haben. Einer dieser Aktivisten war ABUL ALA AL MAUDUDI, der die Ideologie der Fundamentalisten massiv beeinflußt hat, daher wird hier der Versuch unternommen, die einzelnen wichtigen Erneuerer beziehungsweise die Aktivisten und ihre Ideologien ausführlich zu behandeln.

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