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lachte Hajo und Vanessa musste mitlachen. „Mein Aqua-Pulser ist erst morgen Mittag einsatzbereit. Doch ich habe noch einen zweiten dabei! Der war für Commander Torres gedacht.“

      „Du meinst, dass ich mit dir zusammen in deine Zeit springen kann?“ Hajos Puls schlug schneller. Er war total aufgeregt.

      „Nicht so schnell mein geliebter Hajo. Diese Entscheidung ist nicht so einfach. Schließlich muss ich meinem Vorgesetzten erklären, warum ich ausgerechnet dir den Aqua-Pulser überlassen habe.“

      „Da wird uns mit Sicherheit etwas einfallen. Hauptsache ich bin bei dir!“

      Vanessa schaute Hajo fragend an. „Was ist mit deiner Familie und deinen Freunden? Hast du auch an sie gedacht?“

      „Wie kann ich jetzt an etwas anderes denken, als an dich!“ Vanessa wusste ganz genau, was er damit meinte. Auch ihre Gedanken waren nicht bei der Arbeit, Familie oder Freunden. Die Synapsen in ihrem Gehirn spielten total verrückt. Ihre Gedanken kreisten ausschließlich um Hajo van den Bosch. Auch die Schmetterlinge in Ihrem Bauch vermehrten sich rasant. Ihr Herz und Ihr Gefühl waren stärker als Ihr Verstand!

      „Wir haben noch ein anderes Problem, Hajo.“

      „Noch eins“, fragte Hajo, während er ihr eine kurze Hose, sowie eines seiner Shirts, reichte. „Bekomme ich etwa eine böse Schwiegermutter?“, grinste er ein wenig aufgedreht.

      „Nein! Im Ernst. Mein Aqua-Pulser ist morgen Mittag sprungbereit. Der Zweite ist noch nicht aktiviert. Somit können wir gar nicht gemeinsam springen.“

      „Und was bedeutet das?“

      „Das bedeutet, dass ich dir jetzt erst einmal den Aqua-Pulser anlege, um ihn zu aktivieren. Ok?“

      Hajo nickte und streckte Vanessa beide Arme hin. „Bist du Rechts- oder Linkshänder?“

      „Rechts.“

      „Ok. Dann brauche ich deinen linken Arm. So kannst du den Aqua-Pulser besser bedienen.“ Mit wenigen Handgriffen befestigte Vanessa den Aqua-Pulser an Hajos linkem Handgelenk.

      „Fühlt sich gut an und sieht schwerer aus als er ist.“

      „Jetzt muss ich ihn noch auf deine persönliche Frequenz einstellen und so sichern, damit nur du ihn benutzen kannst. Bist du bereit Schatz?“ Hajo nickte. Sie drückte ein paar Knöpfe und am Aqua-Pulser leuchtete ein rotes Licht auf. Plötzlich schrie Hajo auf, „Verdammt! Das Ding hat mich gestochen!“

      Vanessa lachte laut und erklärte, dass das Ding, wie er es nannte, gerade ein paar Blutstropfen von ihm abgezapft hatte, damit der Aqua-Pulser die genaue Eigenfrequenz feststellen konnte. Hajo war beruhigt und nach zwei Minuten schaltete der Aqua-Pulser auf grün und danach auf Rot. „So, die Eigenfrequenz ist ermittelt und der Aqua-Pulser ist aktiviert.“ Jetzt erklärte Vanessa Hajo noch einmal die Funktionsweise. „In vierundzwanzig Stunden ist der Aqua-Pulser geladen und du kannst das erste Mal springen. Es ist besser, wenn du erst ein paarmal in die Vergangenheit springst und nicht sofort mir hinterher.“

      „Das verstehe ich nicht? Warum kann ich nicht gleich zu dir kommen?“

      „Weil wir andere Gesetze und Sicherheitsbestimmungen haben und ich erst eine Genehmigung brauche, um dich, zu mir nachholen zu können. Dieses Aqua Jumper-Programm ist streng geheim und nur ein paar wenige wissen davon. Die größte Gefahr besteht darin, dass ein Aqua Jumper diese Technik missbraucht, um sich damit zu bereichern.“ Hajo hörte aufmerksam zu und nickte „Ich könnte mir zum Beispiel Aktien einer unbekannten Firma kaufen, weil ich die Zukunft der Firma bereits kenne und ich bereits in der Vergangenheit weiß, dass diese ein Weltkonzern wird. Mit diesem Wissen würde ich Millionen machen! Über Manipulation im großen Stil in Wirtschaft und Politik möchte ich gar nicht nachdenken.“

      Hajo war baff. Vanessa hatte Recht. „Wie alles, hatte auch diese Technik zwei Seiten. Die eine, als Beobachter und Geschichtsschreiber direkt vor Ort sein zu können und Abenteuer zu erleben, die jeder Beschreibung spotten.

      Die andere Seite stellt allerdings eine enorme Gefahrenzone dar. Die der eigenen Bereicherung, sowie auch die der Manipulation unserer Zukunft.“

      „Hajo, ich vertraue dir! Dieses Vertrauen entspringt aus meiner Liebe und meinen Gefühlen zu dir. Aber bei meinem Chef wird diese Argumentation nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Deswegen ist es von Vorteil, wenn du ein paarmal durch die Zeit springst. Du musst beweisen, dass du ein guter Junge bist und er dir zu einhundert Prozent vertrauen kann und du diese Technik nicht zum eigenen Vorteil nutzt.“

      „Ja, das kann er auch! Auf ein Abenteuer habe ich schon große Lust. Aber wie komme ich danach zu dir, oder wie findest du mich?“

      „Das ist kein Problem. Jeder aktivierte Aqua-Pulser kann von unserer Zentrale geortet werden. Egal wo du dich befindest und in welcher Zeit. Man bemerkt sofort, wenn sich durch Deine Sprünge gravierende Veränderungen ergeben sollten. Wie zum Beispiel, wenn du Dschingis Khan mit Waffen aus unserer Zeit versorgst. Das würde Asiens Zukunft bis in die Gegenwart verändern.“

      „Ok. Dschingis Khan bekommt keine Hilfe von mir“, schmunzelte Hajo, „Aber ich verstehe jetzt was du meinst.“

      „Wenn du bewiesen hast, dass du nicht auf deinen eigenen Vorteil aus bist, bekomme ich bestimmt die Genehmigung, zu dir zu springen und dich zu holen.“

      Hajo war damit einverstanden. Er würde sich auch kleine rosa Schweinchen auf den Rücken tätowieren lassen, um wieder bei seiner Vanessa sein zu können. „Nun genug fachgesimpelt! Mein schöner Südafrikaner, dein Schatz hat Hunger.“

      „Dem kann Abhilfe geschaffen werden.“ Hajo küsste seine Vanessa und entfachte Feuer für das Essen. Mit südafrikanischen Steaks und gebratenen Kartoffeln, die zwar vom allerfeinsten waren, konnte er Vanessas Hunger allerdings nicht ganz stillen. „Den Nachtisch gibt’s im See“, rief sie und sprang ins Wasser. Das ließ sich Hajo nicht zweimal sagen. Mit einem Satz, sprang er hinterher.

      Der Nachtisch im See und am Ufer war mehr als reichlich. Die beiden wussten, dass sie bald für eine längere Zeit getrennt sein werden. Hajo genoss jeden einzelnen Kuss von Vanessa. Sie küsste ihn von den Zehen bis hinauf zu seinen Augen. Und sie ließ keine Stelle aus. Pure Erotik lag in der Luft, sodass es rundherum knisterte! Auch Hajos Lippen begannen gezielt über Vanessas Körper zu gleiten. Sie waren wie elektrisiert. Die Beiden fühlten sich wie zwei Farben, Hajo war die rote und Vanessa war die blaue Farbe. Und sie mischten sich zu lila! Immer und immer wieder. Es war, als wären sie zwei Eintagsfliegen, die sich liebten als gäbe es keinen Morgen mehr. Die Sonne war schon lange untergegangen, als sie eng aneinander gekuschelt einschliefen.

      Der nächste Tag begann, wie der Abend zuvor endete. Wild und animalisch war ihr Liebesspiel, im Bewusstsein, dass diese Erinnerungen für eine Weile alles waren, was sie voneinander hatten. Erschöpft, aber glücklich machte Hajo seiner Sternenfrau Frühstück. Die Stunden rannten dahin und für die Liebenden kam der Moment, den letzten Kuss zu spüren. Vanessa legte ihre Uniform an und verstaute die kurze Hose und das Shirt von Hajo in ihrem Rucksack. „Damit ich nachts einschlafen kann.“

      Sie erklärte Hajo noch einmal die Funktion seines Aqua-Pulsers und zeigte ihm erneut, wie er die Frequenz für seinen Rücksprung startet und wie er eine andere Frequenz programmieren konnte. „Mein Schatz, ich habe eine Überraschung für dich.“ Hajo war ganz Ohr „In Speicher Nummer Eins habe ich eine Frequenz einprogrammiert, in eine Zeit, die dich bestimmt interessiert.“

      „In welche? Sag schon“, bettelte Hajo.

      „Das ist eine Überraschung. Nur so viel, ich war selber schon dort.“ Vanessa lächelte, es war ein Lächeln voller Liebe und Sehnsucht. Sie fielen sich um den Hals und küssten sich innig zum Abschied. Vanessas Aqua-Pulser sprang auf Grün. Mit „Ich liebe Dich“ auf Ihren Lippen, betätigte sie den Startknopf. Ein kurzes Rauschen und Vanessa war nicht mehr da.

      Hajo starrte genau dorthin, wo Vanessa gerade eben noch gestanden hatte. Da war nichts mehr.

      Er setzte sich traurig nieder. Immer noch hatte er ihren Duft in seiner Nase. Er schaute auf seinen

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