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war. Genauso mach ich das“, beschloss er. Hajo relaxte noch eine Weile und genoss die Erinnerungen an seine große Liebe. Er bereitete sich einen kleinen Snack und öffnete den Rucksack, um das Besteck herauszuholen. Als Hajo hineingriff, hatte er plötzlich ein Höschen in der Hand. Es war das von Vanessa. Mit rotem Lippenstift stand darauf geschrieben: „In ewiger Liebe, deine Vanessa“. Freudentränen kullerten seine Wangen hinab. „Jetzt habe ich einen Glücksbringer, der auf mich aufpasst!“

      Das große Anwesen

      mit seinem alten Baumbestand, am Fuße des Helderberges mit Blick auf Somerset West, war ein ausgesprochenes Juwel mit riesigem Weingut. Somerset West, das bei Kapstadt liegt, wurde 1819 nach dem britischen Lord Charles Somerset benannt. Den Zusatz West bekam es später, um nicht mit Somerset East, im Osten von Südafrika, verwechselt zu werden.

      Seit Stunden fuhren Autos vor und auch für Außenstehende war ersichtlich, dass die Besitzer des Weingutes ein Fest oder Bankett geben. Die alte Villa, geschützt durch die Parkanlage mit den über dreihundert Jahre alten Kampferbäumen, war ein Idyll. Wachpersonal mit Schäferhunden, patrollierten rund um das Anwesen und sorgten dafür, dass die Gäste unter sich blieben und nicht gestört wurden. Nach und nach wurde die Gästeliste komplett. Die zirka vierzig Gäste versammelten sich in der großen Bibliothek. Nachdem alle mit Getränken versorgt waren, wurden sie von ihrem Gastgeber, dem Industriemagnaten Peterson freundlich empfangen.

      „Meine Brüder, ich begrüße euch heute zu unserem alljährlichen Treffen.“ Die Anwesenden klatschten begeistert. „Bevor wir zur Tagesordnung übergehen, bitte ich euch aufzustehen, und gemeinsam mit mir, unseren Schwur zu erneuern!“

      Die Gäste standen auf und Peterson fuhr fort:

      „Sprecht mir bitte nach! Wir, die Bruderschaft vom weißen Kap, schwören bei allem was uns heilig ist, alles Erforderliche zu tun, um die rechtmäßige Herrschaft der Buren in unserem Lande wieder herzustellen!“

      Wie in einem choralen Kirchengebet erneuerten alle laut ihren Schwur. „Verrat an unserer heiligen Sache wird mit dem Tode bestraft! Gott vergibt, die Bruderschaft nicht!“

      Diese Worte brannten sich in das Gedächtnis der Mitglieder und jeder wusste, dass dies keine Floskel war.

      „Brüder, gibt es irgendwelche Wünsche oder Anträge, die wir noch auf die Tagesordnung aufnehmen müssen?“

      Bis auf ein paar unwesentliche Kleinigkeiten kam nichts mehr auf die vorhandene Liste. Die anwesenden Mitglieder der Bruderschaft vom weißen Kap waren aus den Familien der weißen Elite Südafrikas. Industrielle, Weinbarone, Minenbesitzer usw. Die reichsten und einflussreichsten Persönlichkeiten des Landes. In Zeiten der Apartheid waren diese Familien die heimlichen Herrscher von Südafrika. Die Politiker, die an der Macht waren, wurden von ihnen kontrolliert.

      „Meine Brüder, das Ende der Apartheid kam zu schnell, weil einige Politiker ausscherten und plötzlich schwarze Gefühle bekamen. Die Bemühungen, das Ruder wieder herumzureisen, sind beschwerlich und funktionieren nur aus dem Untergrund und überpolitisch. Denn Geld regiert die Welt und nicht die Kaffer“, wie die Bruderschaft die Schwarzen nennt. Peterson arbeitete Punkt für Punkt der Tagesordnung ab. „Brüder, der Aidsvirus ist für unsere Ziele zu spät gekommen. Zwar werden die Kaffer dadurch nicht mehr, aber die Dezimierung durch diese Seuche dauert viel zu lange, um uns legal wieder an die Macht zu bringen. Wir kontrollieren nach wie vor zum größten Teil die Wirtschaft des Landes, aber den Kaffern ist nicht zu trauen! Stichwort Enteignungen durch die Schwarzen in Simbabwe. Wir müssen alles unternehmen, um dies zu unterbinden!“

      Die Mitglieder der Bruderschaft sprangen auf und applaudierten minutenlang.

      „Die Welt hat überhaupt keine Ahnung, was hier los ist! Mord und Totschlag ist an der Tagesordnung, seit Schwarze unser Land regieren! Wir haben eine der höchsten Vergewaltigungsraten weltweit, und die Regierung schaut tatenlos zu. Mit privater Security müssen wir unser Hab und Gut schützen! Das muss ein Ende haben!“ Alle stimmten lauthals zu.

      „Meine Brüder, unser Netzwerk ist so engmaschig, dass uns absolut nichts, was in diesem Lande geschieht, verborgen bleibt! Das sage ich euch zur Einleitung unseres Hauptpunktes. Unserem Netzwerk ist es zu verdanken, dass wir den wahrscheinlich größten Cup seit unserem Bestehen landen konnten!“

      Ein Raunen ging durch den Saal, und die Neugier war den Brüdern förmlich ins Gesicht geschrieben. Peterson machte eine Handbewegung und augenblicklich war Ruhe. Man hätte den Flügelschlag einer Fliege hören können.

      „Vor kurzem stürzte in den Zederbergen ein unbekanntes Flugobjekt ab.“

      Schlagartig ging das Geschnatter wieder los, und Peterson musste erneut um Ruhe bitten. „Dieses Ufo ist beim Absturz in verschiedene Teile zerbrochen. Das Militär und der Geheimdienst verhängten sofort eine absolute Nachrichtensperre.

      Das militärische Räumungskommando hatte daraufhin sechs Trucks für den Abtransport geschickt. Unser Glück war es, dass einer der Fahrer zu unserem Netzwerk gehört. Beim Abtransport der Wrackteile ist es ihm gelungen, mitsamt seiner Fracht zu entwischen. Ihr könnt euch vorstellen, wie begeistert das Militär war, als sie merkten das ein Truck verschwunden ist.“

      Die Zuhörer brachen in Gelächter aus und lauschten sogleich weiter den Worten ihres Großmeisters.

      „Ein glücklicher Zufall ist, dass dieses Teil, welches auf dem entwendeten Laster war, für uns von enormer Wichtigkeit ist! Unser Labor hat die Fracht untersucht und Erstaunliches zu Tage gefördert. Durch eine Art von Blackbox, die wir in einem der Teile fanden, stellten unsere Techniker fest, dass dieses Ufo nicht außerirdisch ist.“

      „Von den Amis, oder den Russen“, fragte erstaunt einer der Gäste. „Das wissen wir noch nicht, aber eines können wir bereits sagen! Das Objekt stammt zwar von der Erde. Aber es kam aus der Zukunft zu uns.“

      Das war das Stichwort. Sofort entbrannte eine heiße Diskussion. Peterson ließ seine Gäste gewähren. Nach zehn Minuten flachte der Geräuschpegel ab, so konnte er fortfahren.

      „Meine Brüder, Zeitreisen sind jetzt bewiesenermaßen Realität! Unsere besten Forscher und Techniker arbeiten Tag und Nacht daran, unsere Beute so auszuschlachten, dass wir in kürzester Zeit in der Lage sind, einen Zeitsprung in das Jahr 1943/44 zu unternehmen. Um dort Vorkehrungen zu treffen, damit es eine schwarze Machtübernahme mit Nelson Mandela nicht geben wird!“ Jetzt stand die Feierlaune im Vordergrund, gepaart mit rassistischen Jubelsprüchen.

      Nachdem die Bruderschaft gemeinsam auf den Erfolg dieser Mission getrunken hatte, ging Peterson noch ins Detail. „Wir werden für diese heilige Mission nur einen Versuch haben! Deswegen muss alles genau geplant werden. Mit dem heutigen Wissen werden wir nicht nur politisch unser Land für immer in unserem Sinne prägen, sondern auch unsere Familien zu den reichsten und einflussreichsten der Welt machen! Es lebe die Bruderschaft!“

      „Es lebe die Bruderschaft!“

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