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den SB an und Lerch erklärte gleich von sich aus „Wenn irgendetwas schief geht, müssen Sie die Flugscheibe sprengen und mit dem Aqua-Pulser zurückspringen! Verstanden?“ „Warum bekomme ich beide und nicht jeder einen?“ Auch Torres nickte bejahend auf Nomis Frage hin.

      „Weil: Erstens, nichts schief geht! Und zweitens, wenn doch, ist WO Nomi in der Lage, den Aqua-Pulser korrekt einzustellen, um ihn danach an Ihr Handgelenk zu schnallen.“ Damit war es für ein paar Sekunden still geworden im Cockpit.

      „Lassen Sie uns aussteigen! Es gibt für uns alle noch jede Menge zu tun, bis zum Start.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich SB Lerch.

      Der nächste Morgen war für die Besatzung der Raumstation Galileo2 ein Tag wie jeder andere. Nicht aber für WO Nomi und Commander Torres. Beide hatten vor Aufregung schlecht geschlafen, gepaart mit etwas Angst vor dieser waghalsigen Mission. Pünktlich eine Stunde vor dem Start trafen sie am Gate 7 ein. Beide hatten für die 48 Stunden, die sie auf jeden Fall im Kongo der Vergangenheit verweilen mussten, ihren persönlichen Rucksack mit dabei. An Nomis Handgelenk war auch bereits der zweite Aqua-Pulser umgeschnallt. Gleich nachdem Torres die Rucksäcke verstaut hatte, kam auch schon der Sonderbeauftragte der Raumflotte, Udo Lerch ums Eck.

      „Guten Morgen WO Nomi! Guten Morgen Commander Torres!“

      Die beiden grüßten freundlich zurück. Lerch grinste. „Man hätte die Flugscheibe Santa Maria taufen sollen. So wie das Schiff von Christoph Kolumbus, mit dem er ins Ungewisse segelte und Amerika entdeckte.“

      „Das werden wir mit dieser Technik nachprüfen! Mal sehen, ob das mit dem Kolumbus seine Richtigkeit hat“, konterte Nomi frech und alle drei lachten laut los.

      „Ich wünsche Ihnen maximale Kampferfolge und kommen Sie heil wieder!“ Lerch verabschiedete sich mit Handschlag und ihm war anzumerken, dass auch er gerne mitgeflogen wäre.

      Commander Torres und WO Nomi stiegen in die Flugscheibe, nahmen Platz und schnallten sich an. Sie setzten ihre Helme auf und Torres stimmte die Starteinzelheiten über Funk mit dem Stationstower ab.

      „Commander Torres, Sie haben Startfreigabe. Guten Flug“, ertönte die Stimme aus dem Bordlautsprecher.

      „Danke Tower!“

      Torres startete die Flugscheibe. Diese Technik war fantastisch. Kein lautes Dröhnen wie bei den Triebwerken der Raumgleiter! Fast lautlos! Nur ein leises Zischen war zu hören, als der Commander die Scheibe einen Meter in die Höhe steuerte. Er öffnete per Sensor das Außengate und schob die Flugscheibe nach draußen ins All.

      „Wow! Das war ja mehr als sanft“, lobte Nomi und Torres schmunzelte. „Wenn ich etwas perfekt kann, dann ist es das Steuern einer Flugscheibe. So, und nun zu unserer Mission“, fing sich Torres wieder. „Ich schwebe jetzt in der angegebenen Umlaufbahn und beschleunige Zug um Zug auf 20.000 Stundenkilometer. Sie können die Sprung-Frequenz eingeben.“ Nomi nickte.

      „5000 Stundenkilometer“, gab Commander Torres an und zeigte mit dem Zeigefinger auf die Geschwindigkeitsanzeige. Langsam stieg die Geschwindigkeit in Richtung 20.000 Stundenkilometer. Durch das Magnetfeld im Cockpit war von all dem absolut nichts zu spüren. Es fühlte sich fast so an, als würde man zuhause im Wohnzimmer sitzen. Die Aussicht auf den blauen Planeten war phantastisch. Doch Torres und Nomi hatten im Moment keinen Blick dafür. Ihre Augen waren ausschließlich auf die Geschwindigkeitsanzeige gerichtet. „Gleich ist es soweit. Bei 20.000 km/h starte ich den Sprung.“

      „Ok! Ich zähle runter“, antwortete der Commander. „5-4-3-2-1 … Jetzt!“ Nomi drückte den Startknopf!

      Die Flugscheibe verschwand vom Radarschirm.

      Torres und Nomi wurden durch einen Zeittunnel gezogen. Er wurde enger und die Flugscheibe schneller. Mit einem lauten Schrei von Commander Torres durchquerten sie das Nadelöhr des Tunnels und wurden schlagartig langsamer.

      „Wir haben es geschafft“, schrie Torres vor Begeisterung und Nomi schrie mit. „Wow! Ist das geil! Ich habe mir fast in die Hose gemacht“, lachte der Commander. Nomi musste ebenfalls grinsen.

      Im selben Moment krachte es fürchterlich laut! Die Flugscheibe ruckte heftig. Die Bordinstrumente spielten verrückt und akustische Warnsignale dröhnten. „Torres! Was ist passiert?“ „Wir sind getroffen! Wir haben beim Sprung, besser gesagt nach dem Sprung einen Satelliten gerammt! An Satellitenberechnung hat bei der Raumflotte definitiv keiner gedacht. Mist!“

      „Mach was Torres! Mach was“, schrie Nomi hysterisch.

      „Der Antrieb und die Steuerung sind beschädigt. Wir müssen notlanden. Nomi halten Sie sich fest! Es geht nach unten und es wird rumpeln!“

      Die Angst war in Nomis Gesichtsausdruck deutlich zu sehen. Während Torres alles versuchte, die Flugscheibe sicher nach unten zu bringen, rauschte die Santa Maria mit einem Affenzahn an Geschwindigkeit in Richtung Erde.

      „Wir sind zu schnell! Aussteigen Nomi! Aussteigen!“

      Instinktiv drückte Nomi den Schleudersitz.

      Ihr wurde schwarz vor Augen.

      Mit offenem Mund

      starrte Hajo über die Anhöhe. Ein Bild der Verwüstung breitete sich vor ihm aus. Verstreut auf einer Fläche von vielleicht drei bis fünf Hektar, lagen brennende und rauchende Flugzeugteile. Was ihn aber noch mehr beunruhigte, war die Tatsache, als er bei genauerem Hinschauen feststellte, dass es gar keine Flugzeugteile waren, die da herumlagen.

      „Mein Gott ein UFO!“, schrie Hajo auf.

      „Heilige Scheiße, was mache ich nur?“ Er versuchte ruhig zu bleiben und stieg vorsichtig über die Kuppe. Als erstes sondierte Hajo die Lage. Es waren fünf große und etliche kleine Wrackteile, die teilweise brannten bzw. rauchten. Hajo sah keine Menschen oder Aliens, oder irgendwelche andere Besatzungsmitglieder der besonderen Art. „Vielleicht wurde dieses Ding, das zusammengefügt wie eine Scheibe aussah, von Robotern gesteuert“, überlegte er. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter. „Das mit dem ruhigen und entspannten Wochenende hat sich hiermit erledigt“, stammelte er vor sich hin, als er sich vorsichtig zu den Wrackteilen herantastete. „Wenn schon Roboter, dann wenigstens so ein R2D2 aus Star Wars.“ Wie in Trance kam er etwas näher an das größte Teil heran. Es hatte etwas Cockpitähnliches! Dunkler Rauch stieg empor! Das, was man noch als Inneres bezeichnen konnte, war völlig ausgebrannt. Jetzt stand Hajo, von der Statur her ein Mann, stark wie ein Baum, da und zitterte am ganzen Körper.

      In dem Wrackteil befand sich eine verkohlte Leiche. Sie sah aus wie ein Mensch und nicht wie ein Alien in Insektenform.

      Hajo wurde schlecht, sehr schlecht! Er hoffte innständig, dass dies alles nur ein Traum war.

      Dem war nicht so. Er wachte nicht auf, sondern kotzte sich die Seele aus dem Leib.

      Doch ein leises Wimmern ließ ihn aufhorchen. Suchend schweiften seine Blicke umher. Keine Menschenseele war zu sehen. „Bin ich schon total verrückt? Das gibt’s doch nicht“, ging es ihm durch den Kopf.

      „Hallo! Hallo, ist hier jemand? Verdammt, antworten Sie doch!“ Hajo durchforstete das Gebiet bei den übrigen Wrackteilen und hielt Ausschau nach Überlebenden. Seine Gedanken überschlugen sich und seine anfängliche Angst wurde von purer Neugier abgelöst.

      Keine Ahnung was er eigentlich suchte. Hajo hoffte, dass das, was er vorhin gehört hatte ein Lebenszeichen war und nicht nur aus seinem Kopf kam. Es war unfassbar! Er, Hajo van den Bosch, Fan von Erich von Däniken, stand vor einem abgestürzten Ufo. Einer fliegenden Untertasse.

      Plötzlich wurden die Bilder in seinem Kopf klarer und sein Verstand ratterte auf Hochtouren. Wenn das ein Ufo war, und das war es mit Sicherheit, dann war er in Gefahr! In großer Gefahr! Vom Radar war diese fliegende Untertasse bestimmt nicht unbemerkt geblieben.

      Die Regierung hatte mit Bestimmtheit bereits ein Einsatzkommando losgeschickt, um danach zu

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