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in unseren Erfahrungen manifestiert, dann gelangen wir zu einer Erkenntnis.

      Eine Erkenntnis kann aber auch ohne aktiven Glauben eintreten. Man hört immer wieder von Menschen, die in einen erleuchteten Zustand geraten sind, nachdem sie beispielsweise eine schwere Tragödie erlebt hatten. Wenn uns andererseits etwas wie Schuppen von den Augen fällt, auch dann haben wir eine Erkenntnis.

      Die Erkenntnis aber, von der ich hier rede, ist der subjektiv empfundene Beweis dafür, dass hinter der sichtbaren Welt eine unendlich viel größere unsichtbare und ursächliche Realität verborgen liegt.

      In der Bibel heißt es dazu: „Weil wir Gott vertrauen (Weil wir uns dem Glauben hingegeben haben), wissen wir: Die Welt ist durch sein Wort (Die Umstände sind durch unsere Gedanken) geschaffen worden; das Sichtbare ist aus dem Unsichtbaren entstanden“ (Hebräer 11.3).

      Diese Erkenntnis ist weder intellektuell noch spekulativ. Eine Erkenntnis kann das niemals sein. Sie ist eine mit Körper, Geist und Seele erfahrene Wahrheit, die man nicht mehr widerlegen kann. Sie ist eine Selbsterfahrung, sie ist nicht geborgt. Sie ist das, was sich hinter dem Verstand befindet, weil sie nur ohne dem Verstand wahrgenommen werden kann.

      Es ist eine Erkenntnis und kein Wissen. Wenn wir diese Erkenntnis aber niederschreiben und andere sie lesen, dann eigenen die anderen sich damit ein Wissen an. Somit schließt sich der Kreis.

      Darüber hinaus werde ich hauptsächlich den Begriff Gott verwenden. Gott bedeutet allerdings dasselbe wie Leben, Unendlicher Geist, Schöpfer, Vater, Universelle Energie, Universeller Geist, Höheres Selbst, Unendliche Weisheit, Schöpferprinzip, Universum, etc.

      Alles, was die Gelehrten und Weisen aller Zeiten sagten und taten basierte auf Erkenntnis. Erkenntnis und Erleuchtung sind ein und dasselbe. Jesus, Buddha, Lao-Tse, Mohammed, Heraklit, Hermes, Shiva, Osho, Ernest Holmes, Phineas Parkhurst Quimby, Eckhart Tolle und viele andere große Meister alter und moderner Zeiten sind die Personifizierungen der Erkenntnis ein und derselben Wahrheit. Es gibt nur eine Wahrheit, einen Kern, und alle Religionen sind nichts weiter als unterschiedliche Ansätze, um diese eine Wahrheit für sich zu beanspruchen.

      Es führen offensichtlich viele Wege nach Rom. Der eine beginnt im Punkt A, der andere im Punkt B, und so weiter. A und B sind die Weltreligionen, Geheim- und Weisheitslehren, die sich seit eh und je bekriegen, nur weil sie törichterweise ihr A oder ihr B für die einzige Wahrheit hielten. Ihr Fehler war und ist, dass sich ihre Auslegungen auf der Oberfläche bewegen, am Eingang zur eigentlichen Wahrheit. Sie sind nicht nach Rom, zum Kern aller As und Bs durchgedrungen.

      Wenn wir uns nun auf jemanden wie Jesus von Nazareth einlassen, der in der Menschheitsgeschichte wie kein anderer „Wunder“ vollbrachte, dann müssen wir diesen Menschen noch mehr als alle anderen als die Erkenntnis der absoluten Wahrheit betrachten.

      Traue keinem Heiler, der selbst krank ist! Jesus heilte unzählige Menschen körperlich und somit auch seelisch, und umgekehrt. Er vollbrachte ein Wunder nach dem anderen, ließ Tote auferstehen und hat seinen Tod besiegt. Mit anderen Worten, ein „einfacher Zimmermann“ setzte mithilfe seiner Totalen Erkenntnis alle naturwissenschaftlichen Gesetze außer Kraft. Und es steht nirgends geschrieben, dass Jesus jemals ernstlich erkrankt war. Wie machte er das bloß? Und was bedeuten seine Versprechen für uns normal Sterbliche?

      Die Antwort darauf werden wir finden, ob Sie es glauben oder nicht. Bevor wir das aber tun, muss ich noch einen bereits angesprochenen Punkt zu Ende erläutern, den Punkt meiner Kompetenz. Damit wir uns nicht missverstehen, ich habe mir lediglich durch Bücher ein Wissen angeeignet, welches mich durch meine natürliche gefühlsmäßige Reaktion darauf zu bestimmten körperlichen und seelischen Erfahrungen führte. Diese Erfahrungen waren Grund genug für mich, an etwas zu glauben. Ich gab mich dem Glauben hin, was zu positiven Resultaten führte. Diese positiven und wichtigen Resultate führten mich somit automatisch zu meinen Erkenntnissen.

      Die Erkenntnis an sich aber ist die Summe unendlich vieler Erkenntnisse. Jesus hatte Die Totale Erkenntnis! Er ist offensichtlich durch alle Tore gleichzeitig gegangen. Das bedeutet Totale Hingabe, und er ist somit an seinen Kern angekommen, an seine Goldene Mitte. Aus dieser Mitte heraus lebte, dachte, sprach und handelte Jesus. Ein geistiger Zustand, den ich mir kaum vorstellen kann, und trotzdem hat dieser Mensch uns ein Versprechen mitgegeben, nämlich, dass wir dasselbe vollbringen können, wie er.

      Kapitel Zwei - Die Technik / Einleitung

      „...Philippus sagte zu ihm: „Zeige uns den Vater! Mehr brauchen wir nicht.“

      Dieser Abschnitt der Bibel, den wir jetzt genauer unter die Lupe nehmen werden, ist für mich persönlich die ergreifendste aller mir bekannten Passagen. (Anmerkung: Ich habe es bis heute nicht geschafft, die Bibel vom Anfang bis zum Ende zu lesen. Stattdessen habe ich mehrere Bücher – u.a. alle Evangelien und die Bücher Paulus - teilweise wiederholt gelesen.) Diese Passage hier ist die kürzeste Zusammenfassung des Weltbilds Jesu Christi und zugleich ein wunderbares Fundament, auf dem wir unseren Glauben, unsere Zuversicht beim positiven Denken errichten können. Sie bildet eine solide Grundlage für die erfolgreiche Gebetserhörung. Alle Bücher der Bibel scheinen wunderbares Material zu sein, und es ist mit hundertprozentiger Sicherheit für jeden Suchenden etwas mit dabei. Ich besitze eine kleine Sammlung an Bibelzitaten. Die Antwort Jesu auf Philippus Frage im Johannes Evangelium ist und bleibt für mich die effektivste und schönste zugleich.

      Philippus war wie alle anderen Jünger ein „einfacher Mann“. Er war kein Schriftgelehrter, kein Heiliger, kein König und auch kein gebildeter Mann. Er war ein einfacher Hirte. Er war ein Mensch wie Sie und ich. Dieser Philippus könnte im heutigen Zeitalter der freundliche Müllmann sein, den wir aus unserer Nachbarschaft kennen. Oder unser Lieblingsbriefträger! Aber sicherlich nicht der geldgierige und machthungrige Vorstandschef irgendeiner großen Bank, oder irgendein nach Anerkennung besessener Politiker. Der Geist, der voll ist mit selbstsüchtigen Zielen und Idealen und sich mit ihnen zu einhundert Prozent identifiziert, kann unmöglich einen Menschen wie Jesus erkennen. Nein, hier handelt es sich um gewöhnliche, normale Menschen, die Jesus gefolgt sind und sich seiner Erkenntnis ergaben, so wie sich ein Kampfsportschüler von seinem selbstsüchtigen Begehren befreien und sich seinem Meister hingeben muss.

      Philippus repräsentiert mehr oder weniger die Menschheit im Allgemeinen, nicht irgendeine Gruppierung, sondern alle Menschen. Philippus steht auch für den kollektiven Geist der Menschheit, in dem wir uns alle befinden. Auf den kollektiven menschlichen Geist gehen wir zu einem späteren Zeitpunkt näher ein.

      Als ein Jünger Jesu ist er sich natürlich über Jesus Heilerfolge bewusst, und er scheint zu glauben, dass Jesus der versprochene Erlöser ist. Aber sein Glaube ist schwach, trotz der Offensichtlichkeiten! Er will den absoluten Beweis. Sein Verstand verlangt nach einer logischen Erklärung. Eine Verhaltensweise, die nur zu typisch für den kollektiven menschlichen Geist ist und letztendlich auf Angst und Unsicherheit zurückzuführen ist. Wollen wir nicht immer für alles Behauptete den entsprechenden Beweis mitgeliefert bekommen? Es scheint unmöglich zu sein, einem Menschen, der sich beispielsweise noch nie mit geistiger Heilung auseinandergesetzt hat, verständlich zu machen, dass man mit eigenen Augen gesehen hat, wie gelähmte Menschen durch ihren Glauben geheilt wurden; dass es tatsächlich Tausende von Berichte über Heilungen sogenannter „unheilbarer Krankheiten“ gibt. Der Repräsentant aller Menschen also, Philippus, will Gott sehen, auf den Jesus sich die ganze Zeit beruft.

      „Zeige uns den Vater.“ Das Wort Vater ist ein wunderbarer Ausdruck für die Beziehung Jesus zu Gott. Er betete „Vater unser...“. Damit stellte er ein für allemal klar, dass der Gott, der ihm seine Kraft gab, UNSER aller Vater ist! Meiner, Ihrer und der Ihrer Frau! Kann sich ein spiritueller Mensch etwas Schöneres vorstellen als diese Tatsache? Was Jesus mit „Vater unser...“ sagt, ist, dass wir alle die Söhne und Töchter des Lebens sind und dass Jesus unser Bruder ist und Gott - das Leben - unser aller Vater und Mutter.

      Diese Kraft und Macht und letztendlich Liebe, die Gott ausmachen, will Philippus auf einmal sehen. Philippus hat in

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