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bestimmter Zusammenhänge.

      Kapitel Eins - Die Grundlage

      Bevor ich die genannten Bibelstellen Satz für Satz metaphysisch im Sinne der Neugeistbewegung interpretieren werde, möchte ich Ihnen, liebe Leser und Leserinnen, einen kleinen Einblick in meine Person gewähren. Ich bin der Besitzer eines Wirtschafts-Diploms in Betriebswirtschaft, eines niederländischen Bachelor Degrees in Business Economics und eines Kaufmannsgehilfenbriefes. Basierend darauf besitze ich umfangreiche nationale und internationale Berufserfahrungen im Handel und Vertrieb. Des Weiteren habe ich in New York Schauspiel studiert und bin psychotherapeutischer Heilpraktiker mit entsprechenden Zusatzqualifikationen - beides ebenfalls mit mehrjährigen Berufserfahrungen.

      Sicherlich fragen Sie sich jetzt - was will mir ein Betriebswirt, Schauspieler und Heilpraktiker über die Aussagen Jesu Christi erzählen? Wie kann das sein, dass da irgend so ein selbsternannter Philosoph herkommt und mir etwas über die Bibel erzählt? Hat er denn wenigstens ein Diplom in Religionswissenschaften oder Theologie? Mit anderen Worten, Sie suchen sichtbare Beweise meiner Kompetenz?

      Die nächsten Seiten sind all den Seelen gewidmet, die intuitiv spüren, dass hinter jeder sichtbaren Form eine mit unseren physischen Augen nicht zu sehende Ursache verborgen liegt. Die Forderung nach sichtbaren Beweisen ist letztendlich der Beweis und die Essenz des Misstrauens an sich. In der Bibel und insbesondere in den Evangelien geht es aber fast ausschließlich um das Vertrauen, was ein innerer, geistiger Prozess ist. Und Vertrauen wiederum ist die Basis positiven Denkens. Dieses Büchlein ist eine geistige Reise - nicht mehr und nicht weniger. Zugegeben, vor einigen Jahren hätte ich den Inhalt dieser Abhandlung noch mit einem zynischen Auge belächelt und nicht nachvollziehen wollen und können.

      In diesem Büchlein geht es primär um die geistige und mentale und nicht um die materielle Welt. Darüber hinaus kann ich das auf den kommenden Seiten Niedergeschriebene nicht direkt beweisen. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, einen sichtbaren Beweis zu erhalten: wir müssen das in diesem Büchlein Niedergeschriebene in unserem Leben umsetzen und anwenden. Wir müssen es ausprobieren. Denn nur durch die damit gewonnene persönliche Erfahrung wächst unsere Erkenntnis. Ein metaphysisches Buch nur zu lesen genügt nicht. Disziplin in der Anwendung der Zusammenhänge ist der Schlüssel zum Erfolg. Also noch einmal: Erst wenn sich für uns aus der Umsetzung des Gelesenen Erfolge ergeben, erst dann haben wir unsere Beweise.

      Zusätzlich zu meinen oben erwähnten sichtbaren Kompetenzen besitze ich auch unsichtbare Kompetenzen. Ein Wissen, welches ich mir durch jahrelanges Praktizieren autodidaktisch angeeignet habe. Ein Wissen, das nicht auf didaktische Lernprogramme bestimmter Institutionen zurückzuführen ist, sondern ein Wissen, das sich aus meinen Fragen ergeben hat. Ein Wissen, das die Antwort auf mein allererstes Gebet ist. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Gebete nicht nur erhört sondern auch beantwortet werden. Das habe ich in meinem eigenen Leben und am eigenen Leibe immer wieder erfahren. Jesus formulierte es folgendermaßen: „Bittet, und ihr werdet bekommen! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und man wird euch öffnen!“ (Matthäus 7.7)

      Während meiner ersten fünfundzwanzig Lebensjahre war ich alles andere als eine Leseratte. Abgesehen von ein paar Romanen und dem Studium habe ich ungern gelesen. Darüber hinaus hatte ich weder an einen Gott geglaubt, noch war ich auf irgendeine Art und Weise spirituell interessiert, wenngleich ich katholisch getauft wurde. Meine Allgemeinbildung ließ ebenfalls zu Wünschen übrig. Gott, Jesus oder die Bibel haben mich nicht interessiert, ganz im Gegenteil. Als meine Eltern - ich weiß nicht mehr genau, wann das war - mich fragten, ob ich an einen Gott glaube, antwortete ich: „Gott! Wollt ihr mich veräppeln? Zeigt mir Gott, dann glaube ich an ihn!“ Meine Eltern waren natürlich überfordert, weil sie mir Gott nicht zeigen konnten. Sie hatten Gott weder gesehen noch erfahren.

      So lebte ich eine wilde Jugend, feierte viele Stunden in dunklen Clubs, interessierte mich nicht für die Schule, verbrachte unzählige Zeiten mit meiner „Gang“ im Zentrum Dortmunds und baute auch einige derbe Jugendstreiche. Im Alter von vierzehn Jahren bekam ich eine schwere Neurodermitis und ein Dutzend Allergien; im Alter von sechszehn hatte ich bereits insgesamt zehnmal im Krankenhaus gelegen; im Alter von fünfundzwanzig Jahren fiel ich erstmals in eine anhaltende depressive Verstimmung. Ich kam auf nichts mehr klar. Mit meinen Eltern verstand ich mich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht. Meine einzige und über alles geliebte Oma hatte mittlerweile Krebsmetastasen im ganzen Körper. Mir wurde bewusst, dass nicht nur meine wilde Lebensart, sondern auch und insbesondere die seit Jahrzehnten aufrechterhaltene disharmonische und destruktive Ehe meiner Eltern sich in Form von anhaltender Konzentrationsschwäche, Nervosität und anderen unangenehmen psychischen und physischen Symptomen in meinem Leben manifestiert hatten. Ich hatte keinen Halt. Niemanden, mit dem ich reden konnte. Außerdem wusste ich auch nicht, was genau mit mir nicht stimmte, so verwirrt war ich. Meine damaligen Freunde waren mit sich selbst mehr als genug beschäftigt. Ich fiel in ein tiefes seelisches Loch. Mein Leben, besonders mein geistig-seelisches Leben, war zu jenem Zeitpunkt alles andere als gesund. Ich möchte an dieser Stelle auf weitere Details verzichten, da sie den Rahmen dieses Buches sprengen würden. Wichtig festzuhalten ist, dass ich heute schon lange nicht mehr mit dem Menschen, der ich damals war, zu vergleichen bin. Ich habe eine positive Wandlung durchgemacht; das positive Ergebnis meines allerersten Gebetes. (Anmerkung: Ich habe mit dem positiven Denken einen langjährigen Prozess hinter mir, der von etlichen Hochs und Tiefs begleitet wurde. Tiefs, weil ich immer wieder mit meinen unterbewussten destruktiven Glaubenssätzen und den negativen Überzeugungen meiner Umwelt konfrontiert wurde, die so übermächtig erschienen. Zeitweise wollte ich sogar alle gewonnen Erkenntnisse über Bord werfen. Hochs, weil ich auf der anderen Seite immer wieder Zeuge wurde, dass das bewusste positive Denken zweifellos funktioniert! Allerdings war mir viele Jahre nicht bewusst, dass ich unter schwerwiegenden Traumata litt, die von meinen Kindheitserfahrungen herrührten. Tatsächlich glaubte ich, meine psychischen Probleme allein durch positives Denken heilen zu können. Heute weiß ich: Wir können einschneidende traumatische Erfahrungen nicht allein mit praktiziertem positiven Denken heilen! Wir müssen eine professionelle Therapie machen, die ich dann im fortgeschrittenen Alter auch gemacht hatte - ein Segen! Aber: Das positive Denken hat mir immer wieder Kraft gegeben, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Und ich habe viele tolle Dinge manifestiert, während ich traumatisiert durch die Welt lief.)

      Wenngleich ich äußerlich ein „ordentlicher Bürger“ zu sein schien, immerhin studierte ich an einer ausländischen Hochschule und strebte eine erfolgreiche Karriere im internationalen Management an, so war ich innerlich ein Nervenwrack - durch und durch nervös und unsicher. Ich war überhaupt nicht in der Lage, mich zu konzentrieren. Ich hatte weder Selbstvertrauen noch ein gutes Selbstwertgefühl. Ich spielte die ganze Zeit eine gesellschaftliche Rolle, die ich weder war noch ewig aufrecht erhalten konnte. Und genau dieses innerliche verwirrte und zum Teil wertlose Gefühl mir selbst gegenüber stellt aus heutiger Sicht den wichtigsten Ausgangspunkt meines weiteren Lebens dar.

      „Enttäuscht wird keiner, der auf dich hofft“ (Psalm 25.3). Nach einer von vielen Streitereien mit meiner Mutter und auch anderen Problemen, bekam ich 1994 - im Alter von fünfundzwanzig Jahren - meine bis dahin am schlimmsten empfundene Depression. Völlig hilflos und körperlich ausgelaugt sprach ich (Atheist!) wie von fremder Hand geleitet folgende Worte: „Lieber Gott, wenn es dich doch geben sollte, dann hilf mir bitte. Ich kann nicht mehr!“ Danach fiel ich in einen tiefen Schlaf.

      Am darauffolgenden Morgen machte ich mich auf den Weg zu meinem damaligen Arbeitsplatz in Düsseldorf. Für ein paar Monate fuhr ich jeden Tag mit der Deutschen Bahn von Dortmund nach Düsseldorf. An diesem besagten Tag - mein Gebet hatte ich bereits vergessen - durchkreuzte ich wie stets am Ende des Arbeitstages den Düsseldorfer Hauptbahnhof. Und wie aus dem Nichts drängte mich auf einmal ein starkes und unbekanntes Gefühl in einen kleinen Buchladen im Hauptbahnhof. Heute weiß ich, dass das meine Intuition war, auf die ich zu einem späteren Zeitpunkt noch näher eingehen werde.

      Ich und ein Buchladen, das war ungefähr so, wie ein Blinder, der sich bei einem Optiker eine Brille bestellt. Da stand ich nun in diesem kleinen unscheinbaren Bahnhofsbuchladen und vor mir ein Tisch mit verschiedenen Büchern für jeweils nur eine Deutsche Mark. Ich

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