Скачать книгу

es hatte nicht viel gefehlt, und er hätte sie wirklich getötet. Das Schlimme daran war, daß er nicht einmal sicher war, ob es nicht tatsächlich klüger gewesen wäre. Wenn es so weiter ging kam er durch diese Aktion noch in Teufels Küche und er fragte sich, ob es das wert war.

      Jim war kein Mensch, der Gewalt liebte. Er hatte nie verstanden, daß sein Bruder sich so dem Widerstand verschreiben konnte. Erst der Tod der Schwägerin und seines Patenkindes hatten ihn veranlaßt, sich auf Bud`s Seite zu stellen. Er koordinierte den Nachrichtenaustausch, lagerte Waffen und andere Gerätschaften sicher. Auch versuchte er, den Menschen , die ärztliche Hilfe kaum kannten oder sie sich nicht leisten konnten, eine - wenn auch bei weitem nicht ausreichende - medizinische Grundversorgung zukommen zu lassen. Und wenn Jim auch nicht von dem selben Haß getrieben wurde, wie sein Bruder, so würde er doch nie wirklich das Gelingen der Revolution gefährden.

      Nun, er konnte nur hoffen, daß Cora seine Warnung ernst nahm.. Schmerzhaft genug war sie sicher.

      Ihm war klar, daß Cora fürchterlich litt, aber er konnte es ihr nicht ersparen. Er mußte sie dazu bringen, sich wirklich mit ihrer Lage auseinanderzusetzen. Ihr sollte klarwerden, daß sie dieses Leben, so wie es war, akzeptieren mußte. Deshalb bestand er auf ihrem Schwur, nicht zu fliehen. Er ahnte jedoch nicht, daß er selbst es ihr so schwer gemacht hatte, ihn zu leisten.

      Nach einiger Zeit hielt er es nicht mehr im Bett aus. So konnten und so würden sie nicht weitermachen. Zu viel stand auf dem Spiel und das Risiko, daß ihr die Flucht eines Tages gelang, war zu hoch. So sehr es ihm widerstrebte, aber er mußte sie zu einer Entscheidung zwingen.

      Er zog seine Hosen an und ging zu Cora´s Zimmer.

      Leise öffnete er die Tür.

      Cora hörte ihn kommen und hielt unwillkürlich den Atem an. Jim kam zum Bett und betrachtete sie, dann ging er zum Lichtschalter. Cora erkannte seine Absicht.

      „ Bitte, machen Sie kein Licht “

      „ Warum? Damit ich Ihre Tränen nicht sehe ? “

      Jim kam zurück zum Bett und setzte sich an die Kante. Dann knipste er die kleine Leselampe an.

      „ Glauben Sie wirklich, ich weiß nicht, wie es um Sie steht ? Wie lange wollen Sie das noch durchhalten? Eine Nacht ? Zwei Nächte? - Nein, so geht das nicht weiter. Ich bin gekommen, weil Sie Sich jetzt entscheiden müssen. “

      Er kettete ihre Hand los. Zögernd setzte Cora sich auf und schmiegte sich schutzsuchend an die Kopflehne des Bettes.

      „ Ich werde Sie nicht wieder anschließen, Cora “ ,

      Jim sprach leise und eindringlich:

      „ Dieses Leben will und werde ich Ihnen nicht aufzwingen. Möglicherweise war es ein Fehler, Sie hierher zu bringen. Ich wollte Ihnen eine Chance geben, aber Sie können scheinbar nur einen Feind in mir sehen. Auf dieser Basis können wir jedoch nicht weitermachen. Es ist für uns beide zu gefährlich. Sie werden mir jetzt und hier sagen, wie es weitergehen soll: geben Sie mir Ihr Wort, daß Sie in Zukunft nicht noch einmal versuchen zu fliehen, dann werde ich mich darauf verlassen. Wollen Sie das aber nicht, dann werden wir die Sache noch in diesen Minuten beenden.

      - Sie wissen, daß ich Ihnen in diesem Fall nicht wehtun werde? So war es schließlich ausgemacht, nicht wahr ? Und Sie wissen auch, daß ich imstande bin, mein Versprechen zu halten. “ .

      Cora kroch noch tiefer in die Ecke ihres Bettes.

      „Was wollen Sie mit meinem Wort ? Ich kann es jederzeit brechen ! “

      Cora hatte ihre Stimme kaum noch unter Kontrolle.

      Jim nahm ihre Hand und drückte sie beruhigend, während er sprach:

      „ Das können Sie, stimmt. Aber, wenn Sie die Absicht hätten, glaube ich nicht, daß Sie mich jetzt darauf hinweisen würden. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Sie es nicht tun werden. Wissen Sie, ich gestehe mir einiges an Menschenkenntnis zu. Und ich denke, daß Sie zwar etwas verrückt und ziemlich bockig sind, aber daß Sie zu einem, einmal gegebenen, Wort auch stehen.

      Außerdem, - und da dürfen Sie wirklich sicher sein, - wenn Sie es brechen würden, würde ich Sie töten. Und zwar diesmal hundertprozentig und ohne jedes Bedauern. Außerdem wäre es mir dann ziemlich egal, auf welche Weise es sich gerade anbietet.“

      Er hatte dies leise und ohne Drohung in der Stimme von sich gegeben, was jedoch seine Entschlossenheit nur noch mehr unterstrich.

      Cora fing an vor Angst zu frieren und zu zittern. Ihr Stolz begehrte noch einmal auf. Aber sie war absolut nicht bereit dafür zu sterben.

      Als von Cora keine Antwort kam, drängte er :.

      „ Also, was ist, Cora? Sie müssen j e t z t entscheiden, was Sie wollen! “

      Eine Weile blieb es ganz still im Zimmer, man hätte wohl eine Stecknadel fallen hören. Dann sagte Cora sehr leise :

      „ Ich - will leben ! Ich gebe Ihnen mein Wort. “

      Und so, als hätten ihre eigenen Worte einen Damm gebrochen, schlug sie plötzlich die Hände vor ihr Gesicht und brach schluchzend auf dem Kissen zusammen. Jim atmete hörbar auf und nahm sie in die

      Arme. Cora wehrte sich diesmal nicht dagegen. Er hielt sie wie ein Kind und ließ sie weinen. Als sie sich endlich beruhigte, verließ er kurz das Zimmer. Er kam jedoch sehr schnell wieder und reichte ihr zwei kleine weiße Dragees und ein Glas Wasser.

      „ Nehmen Sie das, es ist ein leichtes Schlafmittel, es tut Ihnen heute bestimmt gut.“

      Gehorsam schluckte Cora die Pillen.

      Jim entfernte die Handschelle vom Bett und steckte sie in seine Tasche.

      „ Die brauchen wir ab heute nicht mehr. “

      Er blieb noch eine Weile bei ihr sitzen, bis er merkte, daß die Tabletten zu wirken begannen. Dann stand er vorsichtig auf und ging, erleichtert und zufrieden , wieder zu Bett.

Bild 2

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBGUC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8v

Скачать книгу