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Nur zum Nutzen und nicht zum Schaden des Kranken soll jeder Arzt handeln, heißt es im Eid des Hippokrates. Doch der NS-Staat kannte eine Medizin ohne Menschlichkeit. Mord, Folter, Zwangssterilisationen, Menschenversuche – das Grauen, das Ärzte über ihre Opfer brachten, ist unvorstellbar. Wie konnte es dazu kommen? Das fragt der Medizinjournalist Michel Cymes, der selbst Arzt ist und der seine beiden Großväter in Auschwitz verlor. Er folgt den Lebenswegen von bekannten und weniger bekannten NS-Ärzten wie Aribert Heim, Herta Oberheuser oder Josef Mengele. Cymes berichtet von Motiven und Taten, von Geltungssucht und Habgier, von Skrupellosigkeit und Lügen. Sein Buch, das in Frankreich zum Bestseller wurde, ist mehr als eine persönliche Abrechnung, es enthüllt, wie Ärzte alle Moral über Bord werfen konnten. Und es löste einen Skandal aus. Aufgrund seiner Hinweise wurden im Juli 2015 Leichenteile aus den Experimenten des Rasseforschers Hirt an der Universität Straßburg gefunden.

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Meisterhaft erzählt der preisgekrönte Althistoriker Peter Brown in seinem neuesten Buch vom Niedergang des Römischen Reiches und von den Fundamenten des christlichen Glaubens. Zwischen 250 und 650 n. Chr. vollzog sich ein grundlegender Wandel in der jungen Kirche: Geld begann eine immer größere Rolle zu spielen in den Beziehungen zwischen Gott und den Gläubigen, zwischen den Lebenden und den Toten. Das Streben nach Erlösung und die Angst vor Höllenqualen führte zu immer höheren Ausgaben der Gläubigen für ihr Seelenheil. Kirchen und Klöster, finanziert durch Spenden und Stiftungen, wurden zu steingewordenen Zeugnissen ihres Glaubens. Peter Brown eröffnet überraschende Perspektiven auf das Christentum, auf seine Entstehung und auf die frühen christlichen Vorstellungen vom Jenseits. Ein außergewöhnliches, glänzendes Panorama des Umbruchs von der Antike zum Mittelalter.

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Das Osmanische Reich, jahrhundertelang einer der mächtigsten Player Europas, reichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer noch von Bosnien bis zum Persischen Golf. Als es 1914 überraschend auf der Seite Deutschlands und Österreich-Ungarns in den Krieg eintrat, veränderte dies die Kräfteverhältnisse und strategischen Überlegungen grundlegend! Hier, im Mittleren Osten, verläuft nun – neben der Westfront – die wichtigste, aber wenig verstandene Front: Die beispiellose Invasion der Briten und Franzosen bei Gallipoli, die als Vorspiel zur Eroberung Istanbuls gedacht war, scheitert zwar vollständig. Trotzdem aber ist die Niederlage gegen die Entente-Mächte unausweichlich, und das Osmanische Reich muss den Weg frei machen für die Schaffung einer neuen Ordnung im Nahen Ostens, die bis heute nachwirkt. Eugene Rogan schildert eindrucksvoll den Kampf und endgültigen Untergang des Osmanischen Reiches von 1908/1914 bis 1920 und ermöglicht damit eine ganz neue, moderne Sicht auf den Ersten Weltkrieg.

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Mit der Landung des Deutschen Afrikakorps im Februar 1941 in Libyen begann die Phase aktiver deutscher Intervention im arabischen Raum. Damit waren weit reichende strategische Planungen zur Eroberung des gesamten Nahen und Mittleren Ostens verbunden. Auch für Palästina war der Massenmord an den dortigen Juden geplant – unter tatkräftiger Mithilfe von arabischen Kollaborateuren vor Ort. Die Aufgabe schien einfach, immerhin hatte sich der Großmufti von Jerusalem, ein Verwandter Arafats, in Berlin mit Hitler getroffen. Das erforderliche deutsche Personal wartete nur auf den Marschbefehl – der allerdings durch Rommels verlorene Schlacht vor El Alamein letztlich nie erteilt wurde. Klaus-Michael Mallmann und Martin Cüppers beschreiben hier erstmals umfassend die Beziehungen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem arabischen Nahen Osten, Beziehungen, die in ihrer politischen Brisanz ihre Schatten bis in unsere Tage werfen.

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"Ich bekenne, dass ich Sohn eines Bauern aus Möhra bei Eisenach bin, bin dennoch Doktor der Heiligen Schrift, des Papstes Feind" – so knapp wie präzise fasste Luther im Rückblick selbst sein Leben zusammen. Die Auswirkungen seines Denkens und Handelns waren gewaltig. Dabei fand er tatsächlich erst langsam und zögerlich zu seinen Überzeugungen und war alles andere als ein Umstürzler. Volker Leppin zeichnet den langen Weg Martin Luthers nach: präzise und brillant formuliert und die neusten Erkenntnisse und Diskussionen aufgreifend. Er befreit ihn vom Überbau der Historiographie des 19. Jahrhunderts und lässt den Menschen wieder sichtbar werden, der zwar ein Zeitalter prägte, den aber auch erst die Umstände zu dem machten, was er wurde: eines Bauern Sohn, das Papstes Feind, ein Künder des Endes, ein Professor, Mönch und Ehemann.

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Publius Ovidius Naso (43 v. Chr. – 18 n. Chr.) stammte aus einer Ritterfamilie. Er gab die politische Laufbahn zugunsten der Dichtung auf, wurde aber wegen moralisch bedenklichen Einflusses seiner Werke von Augustus im Jahr 8 n. Chr. ans Schwarze Meer verbannt. Bis dahin vom Glück verwöhnt, hat Ovid diesen Sturz nie verwunden und starb verbittert im Exil. Ruth und Michael von Albrecht zeigen ihre exzellente Kenntnis des Autors und seiner Dichtung, indem sie in diesem Bändchen 116 charakteristische Einzelstellen zum Thema ›Liebe und Liebende‹ aus Ovids gesamtem Werk herausgreifen. Die moderne Übersetzung, die ungebrochene Aktualität der Dichtung und die liebevolle Ausstattung machen dabei den besonderen Reiz des Büchleins aus.

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›Der vergessene Weltkrieg‹ ist die bisher nicht geschriebene Meistererzählung, die faszinierende, großartige Darstellung eines unbekannten, neu zu entdeckenden Weltkrieges: des Krieges in Osteuropa von 1912 bis 1923. In unserer Geschichtserinnerung reduziert sich der Erste Weltkrieg auf den Stellungskrieg und die Materialschlachten in Nordfrankreich. Welche unermesslichen Tragödien sich im Osten abspielten, ist aus dem Bewusstsein gestrichen. Die Schauplätze reichen vom 1. Balkankrieg 1912 über den habsburgischen Teil der Ukraine bis nach Russland Anfang der 20er Jahre. Schon der Zuschnitt der beiden Bände – ›1912–16 Imperien‹ und ›1917–23 Nationen‹ – ist faszinierend neu. Die Perspektive weitet sich aber noch inhaltlich, denn im ethnisch und religiös zerklüfteten Osten wird der Krieg rasch zu einem ›Rassenkrieg‹ und bildet so den Auftakt zum größeren Rassenkrieg 20 Jahre später. Ein Werk, dass »noch viele Jahre lang gelesen und diskutiert werden wird«, so Professor Timothy Snyder.

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Diese einzigartige Nacherzählung eines uralten Mythos schildert die Herkunft und Geschichte der Amazonen. Einfühlsam zeichnet Hedwig Appelt das dramatische Schicksal der drei großen Königinnen Hippolyte, Penthesilea und Thalestris nach, die letztlich an ihrer verbotenen Liebe zu den griechischen Helden Theseus, Achilles und Alexander dem Großen zugrunde gehen. Doch die Amazonen verharren nicht in der Antike: Warum erhielt der Fluss in Südamerika seinen mythischen Namen? Was hat es mit den afrikanischen Amazonen auf sich und warum spielen die exotischen Kriegerinnen gerade in der heutigen Medienwelt eine so große Rolle? Appelts Erzählung folgt streng historischen Quellen, ist dabei aber so lebendig und spannend geschrieben, dass man das Buch – einmal begonnen – nicht wieder weglegen wird!

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Machtgewinn und Machtbehauptung der Medici im Florenz des 15. Jahrhunderts waren schon für die Zeitgenossen ein Lehrstück der Politik: Wie konnte es gelingen, scheinbar übermächtige Gegner aus älteren und vornehmeren Familien zu verdrängen? Wie ließ sich eine vorher relativ offene Republik so umformen, dass der Wille der Medici maßgeblich und durchsetzbar wurde?
Als packendes Drama in fünf Akten erzählt Volker Reinhardt den Machtkampf der Medici – mit Cosimo de Medici als «Hauptdarsteller». Von ihm lässt sich lernen: Wie man Geld in Macht ummünzt, durch nützliche Netzwerke dauerhaften Einfluss ausübt und den Schein zur Verwandlung des politischen Seins einsetzt. Was sich in Florenz zwischen etwa 1400 und 1450 abspielte, ist zeitbedingt und zeitlos zugleich.

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Heerführer gehen in die Geschichte ein. Sie leben als Heroen des Untergangs oder des Sieges in der Erinnerung fort. Doch was ist mit den einfachen Soldaten? Sie verblassen oft zu bloßen Komparsen der Geschichte, anonymisiert in Stärkemeldungen und Verlustlisten.
Mehr als 500.000 Soldaten fast aller Länder und Nationen kämpften 1812 für die politischen Ziele des französischen Kaisers Napoleon. Karl J. Mayer geht es in seinem spannenden Buch um genau diese Dragoner, Husaren, Kürassiere, Füsiliere, Jäger, Voltigeure, Grenadiere und Kanoniere. Wie sah ihr Alltag in der Grande Armée aus? Wie erlebten sie den Krieg?
Aus Tagebüchern und Briefen rekonstruiert Mayer ein authentisches Bild vom Leben der gemeinen Soldaten. Wovon ernährten sie sich? Wie gestaltete sich die medizinische Versorgung? Inwieweit konnten sie sich mit den Zielen ihres Kaisers identifizieren? Mayer gibt in diesem Band den einfachen Soldaten Stimme und Gesicht.