Аннотация

Es war soweit, und die Szene wirkte vorübergehend wie festgefroren. Greta, die Braut, stand spitznasig, steif und mit durchgedrücktem Kreuz vor den Kirchenstufen und warf einen scharfen Blick auf den Bräutigam, Nils Larsen, den sie jetzt heranschleppten. Er schien ziemlich voll zu sein, voll mit dem Wässerchen des Lebens, das man auf Bornholm Akvavit nannte. Der Hochzeitszug formierte sich, in der Kirche begann Gesang. Die Glocken läuteten. Da gab Hasard Batuti das Zeichen zur allgemeinen Wuhling. Batuti schubste Arwenack los, und der hüpfte zähnefletschend auf die Braut los. Wie erwartet, fiel sie in Ohnmacht. Das wird mal eine feine Hochzeit, hatte der Profos gesagt – und ganz so sah es aus…

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Auch an diesem Morgen gab es für jeden nur einen knapp bemessenen Schluck Wasser. Sie konnten sich bestenfalls damit die Lippen anfeuchten. Zu mehr langte es nicht. Sie hatten das Gefühl, zu Mumien auszutrocknen. Die meisten suchten gleich unter dem Sonnensegel Schutz. Smoky, Ferris, Old Shane und Batuti schütteten Seewasser auf die Planken. Aber das verdampfte schon innerhalb kurzer Zeit. Danach waren die Planken wieder knochentrocken. Sie mußten Land und Wasser finden. Ständig wurde Ausschau gehalten. Die Augen wurden dabei so überanstrengt, daß man Trugbilder sah. Noch vor Mittag erschien wieder die Stadt mit den goldenen Türmen am flirrenden Horizont…

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Fest stand, daß die Mannen Old O'Flynns alle sehr deutlich die seltsamen Töne im Rumpf der spanischen Galeone gehört hatten, deren Kapitän niemandem geheuer war. Old O'Flynn murmelte düster: «Ob der Schwarzbart möglicherweise der Satan selbst ist? Vielleicht hat er einen Pferdefuß. Er trug auch einen verdammt breitkrempigen Hut, damit man die Hörner nicht sieht. Das gibt's ja, daß der Satan mit seiner Schwefelbande persönlich erscheint, um die Leute zu erschrecken. Er kann in jeder beliebigen Gestalt auftreten. Ganz unten im Schiff hat er die Seelen, die jammernd und klagend über das Meer ziehen. Laßt uns bloß schnell zu den anderen zurückkehren, sonst holt uns dieser Teufel auch noch…»

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Der mörderische Kampf zwischen Hasard und dem glatzköpfigen Ungeheuer, das man den Bullen von Wiborg nannte, tobte über die ganze Pier bis an deren Ende, wo nur noch das Wasser war. Dort stoppte Hasard. Mit allesbrechender Gewalt, zerstörerisch vor blinder Wut, stürmte der Koloß heran, um den Seewolf unterzumangeln. Da wich Hasard gedankenschnell zur Seite, ging leicht hinter dem letzten Poller in Deckung und knallte dem vorbeirasenden Koloß die Handkante in das Muskelgenick. Der Schlag beförderte den Bullen von Wiborg gleich weiter. Er strampelte wie wild durch die Luft und landete fluchend im Wasser. Dort klatschte er hinein wie ein Mühlstein, das gesamte Hafenwasser geriet in lebhafte Bewegung. Aber der Kampf war noch nicht zu Ende…

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Das erste Rohr wurde zum Salut gezündet. Der Schuß hallte donnernd und brüllend über die See. Rohr zwei feuerte, Rohr drei. Das Dröhnen wurde lauter. Feuerblitze zuckten aus der Breitseite des Schiffes. Das Zurückrollen der Lafetten ließ die Planken erbeben. Der Bordgeistliche hatte die Hände gefaltet. Stumm blickte er auf den schweren Sarg. Sir Thomas gab ein leises Kommando. Die Kapitäne traten vor und hoben die Gräting an. Der Sarg rutschte vom Schanzkleid über die Gräting und glitt in die Tiefe. Immer schneller werdend, verschwand er in einer Gischtwolke. Die See nahm ihn auf. Der Admiral hatte zu seiner letzten Reise beim Großen Kapitän angemustert…

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Ein paar Minuten später, nachdem wieder eine der Culverinen explodiert war, folgte der ganz große Knall – eine Art Urknall. Zuerst zuckte ein langer Blitz aus dem Depot des Inselforts, dem eine schwarze, brüllende Rauchwolke nachstieß. Dann zerriß es den Pulverturm. Die Insel bebte und wackelte. Eine Culverine löste sich aus der Wand und stürzte ins Meer. Ein Feuerball raste mit alles vernichtender Gewalt in den Himmel. Grellweiß wie tausend aufgehende Sonnen erschien ein kugelförmiges Licht. Die Druckwelle bließ das Fort weg. Überall fegten Gesteinsbrocken durch die Luft. Alles zerbarst in dieser gewaltigen Wolke aus Feuer, Rauch, Staub und Steinen....

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Beim Aufentern bot sich den Seewölfen ein Bild des Grauens und des Schreckens. Das Schiff ächzte und knackte in allen Verbänden. Irgendwo gurgelte das Wasser in einen Raum. Planken hatten sich gelöst, die kalfaterten Fugen waren aufgeplatzt wie überreife Tomaten. Auf der Kuhl lag ein toter Mann. Sein Gesicht war etwas bläulich angelaufen. Aber noch schlimmer wirkte der Mann am Ruder. Er war mit Tauen festgebunden und hing zusammengebrochen mit herabhängenden Armen über dem Ruder. Sein Mund war wie zu einem letzten Schrei geöffnet. Bei jeder Bewegung des knarrenden und ächzenden Wracks pendelte der Leblose hin und her. Es sah aus, als wolle er sich wieder aufrichten…

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Sie saßen mit der «Isabella» fest, das war mal sicher, gefangen im Packeis, wie sie meinten. Aber als der Schneesturm vorbei war und sie sich durch die Schneemassen an Deck wühlten, stockte Ihnen nicht der Atem, weil um sie herum eine Eiswüste war, sondern weil sich über der «Isabella» ein gigantischer Dom wölbte. Und dieser Dom bildete einen riesigen Überhang, der jeden Augenblick mit Tausenden von Tonnen Eis herabstürzen konnte. Wie eine festgefrorene Riesenwelle sah er aus, die beim Überschlagen erstarrt war. Aus den Gesichtern der Seewölfe wich alle Farbe. Fassungslos starrten sie zu diesem himmelhohen Ungetüm aus blankem Eis hoch, das seine Titanenpranken nach dem Schiff auszustrecken schien. Wenn sich dieser Gigantenblock löste, würde er die «Isabella» kurz und klein schlagen…

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Länger als eine Stunde blieb der Medizinmann in dem Seetempel auf Bali und befragte die Götter, ob ein Unglück die Insel heimsuchen würde. Als er zu der schweigenden Menge zurückkehrte, kündete der Ausdruck seiner Augen von Unheil. Sein Gesicht war düster. Er blickte zum Gipfel des Gunung Agung auf und sprach mit leiser, kaum hörbarer Stimme: «Ein Unglück wird geschehen. Das Meer wird sieden und brodeln, und es wird fremde Seefahrer zur Insel schleudern. Nehmt euch in acht vor ihnen, es wird schon bald passieren.» Aber es waren nicht die Seewölfe, die den Balinesen das Unglück brachten…

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Ganz schwach in dem nächtlichen Nebel wurde eine Jolle sichtbar. Dan O'Flynn hatte sie entdeckt. Die vier Schatten darin waren kaum wahrzunehmen. Mehr als daß sie etwas sahen, spürten die Arwenacks, daß die Jolle an der Bordwand anlegte und drei Kerle lautlos aufenterten, während der vierte an Bord blieb. Sie waren noch nicht richtig über dem Schanzkleid, als die Arwenacks blitzschnell in Aktion traten. Hasard riß den ersten Kerl mit einem wilden Ruck zu sich heran und versetzte ihm einen Fausthieb unter das Kinn. Den zweiten räumte der Profos mit einem Volltreffer ab, und den dritten nahm Big Old Shane eisenhart in Empfang. Hasard riß seinen Kerl wieder hoch – und erstarrte…