Аннотация

Die achteren vier Steuerbord-Culverinen der «Isabella VIII.» spuckten ihre tödlichen Ladungen gegen die «Jane» aus, und mit torkelndem Flug segelte die erste Flaschenbombe durch die Nacht. Old O´Flynn und sein Sohn Dan feuerten die achteren Drehbrassen auf die näher heransegelnde Schebecke Selims ab, bevor die Türken ihr Buggeschütz wieder zum Einsatz bringen konnten. Plötzlich spie die «Isabella» nach zwei Seiten Feuer, Rauch und Verderben aus. Der Seewolf hatte jetzt alle Register gezogen, die ihm zur Verfügung standen. Es donnerte und krachte, und jäh flogen von der «Jane» Trümmerteile hoch…

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Sie drangen von der Heckgalerie aus in die Kapitänskammer ein. Wie sie es geschafft hatten, ungesehen dorthin zu gelangen, war Philip Hasard Killigrew ein Rätsel, und er konnte auch nicht lange darüber nachdenken, denn Sekunden später fielen die beiden Serrano-Indianer über ihn her – mit scharfen, spitz zugefeilten Hartholzmessern, die als Mordwaffen genauso mörderisch waren wie die berühmten Klingen aus Toledo. Den einen Gegner fällte der Seewolf mit einem Boxhieb, aber da sprang ihn der andere an – wie ein Tiger, der seine Beute reißt…

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Oben in den Steilfelsen lösten die Männer des Seewolfs die Steinbrocken, die sie für diesen Zweck vorbereitet hatten. Unten auf dem schmalen Gebirgspfad schrien die Soldaten auf, als sie hochblickten und sahen, wie die schweren Brocken auf sie zustürzten. «Zurück!» brüllte einer von ihnen. Aber es war bereits zu spät. Donnernd prallte die Steinlawine auf den Pfad. Es krachte, dröhnte und rumpelte, die gellenden Schreie der Soldaten mischten sich dazwischen. Gestalten wankten oder stürzten bereits in die Tiefe, die noch nie ein Mensch ausgelotet hatte. Aber kaum war diese Lawine des Todes niedergegangen, da krachten Schüsse – oben aus den Steilfelsen…

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Ben Brighton ließ die erste Galeasse auf Wurfweite heran, dann gab er Al Conroy ein Zeichen. Al bückte sich, stieß die Lunten der geballten Flaschenladung in die Holzkohlenglut, richtete sich wieder auf, prüfte das Brennen der Zündschnüre, holte weit aus und schleuderte die Ladung zu der Galeasse hinüber. Die drei Flaschen landeten auf dem Vorkastell, wo die beiden Jagdgeschütze standen, aus denen die Araber gerade wieder auf ihren Gegner schießen wollten. Mit einem einzigen Donnerhall und unter Entwicklung eines grellen Lichtblitzes flogen die Flaschen auseinander und zündeten die von den Piraten bereitgestellten Kartuschen…

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Hasard schwang hoch, hechtete mit einem panthergleichen Satz auf den über Thomas Federmann knienden Piraten zu und riß ihn mit sich von dem Deutschen fort. Der andere Pirat wollte eingreifen, aber Siri-Tong, Carberry und Ferris Tucker sprangen wie die Teufel aus dem Dickicht der Lagune und warfen sich auf ihn, bevor er schießen, schreien oder seinen Säbel zücken konnte. Hasard wälzte sich mit dem ersten Kerl auf dem Boden. Es war Saint Cyr, einer der wüstesten Kerle aus der Mannschaft der «Saint Vincent»…

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Tamao hielt den Atem an. Der Bogen und der Pfeil bewegten sich um keinen Deut, es war nicht das leiseste Zucken zu bemerken. Tamao hatte die Sehne so weit gespannt wie es ging. Dann öffneten sich die Finger seiner rechten Hand und ließen den Pfeil los. Der Pfeil sirrte durch das Schiff auf die Seewölfe zu. Tamao ließ sich flach in das Brackwasser sinken und rührte sich nicht mehr. Der Pfeil hatte die Männer fast erreicht, doch jetzt vernahmen sie das zischende Geräusch und reagierten geistesgegenwärtig. Sie duckten sich. Hasard, der den Pfeil direkt auf sich zuhuschen sah, ließ sich fallen. Der Pfeil zischte über ihn weg und bohrte sich mit einem pochenden Laut in die Bordwand des Kanus. Tamao riß einen zweiten Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne…

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Der Verband der drei englischen Kriegsgaleonen jagte unter vollen Segeln auf die Rockall-Bank zu. Gegen alle Regeln echter Seemannschaft hatte der Geschwaderchef, der erlauchte Sir Andrew Clifford, kein Stück Tuch vor dem Sturm bergen lassen. Und so trat ein, was Kapitän O´Brien, Kommandant der «Vanguard», prophezeit hatte. Aber Sir Andrew hatte es mal wieder besser gewußt. Zuerst brachen der «Serapis» und der «Antilope» im wilden Wüten von Wind und Wasser die Masten weg. Dann schlug die See erbarmungslos zu und stieß die beiden Schiffe hinunter in die tödliche Tiefe. Sie versanken mit Mann und Maus. Die «Vanguard» konnte nichts tun zur Rettung, sie raste allein weiter durch den tobenden Hexenkessel und dann war auch ihr Schicksal besiegelt: Sie fegte in die mörderischen Klippen der Rockall-Bank…

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Edwin Carberry und Dan O´Flynn hatten den Kerl erwischt, der in der leeren Mühle bei Plymouth den alten Hesekiel Ramsgate hatte foltern wollen. Aber der keilte aus wie ein wildgewordener Gaul und traf mit dem Fuß die Öllampe. Die flog über den Bretterboden, knallte an einen dicken Balken und zerplatzte. Das auslaufende Öl spritzte nach allen Seiten. Ein kleiner Glutball zuckte auf, und wie mit einem Donnerschlag stand der Absackboden der Mühle schlagartig in Flammen. Carberry riß die Hände vor das Gesicht. Dan O´Flynn stieß einen üblen Fluch aus, verhedderte sich in der Kette, mit welcher der alte Ramsgate gefesselt gewesen war, und fiel hin. Das brennende Öl kroch in die Ritzen des uralten Holzes, fraß sich fest und entzündete das knochentrockene Holz. Die Mühle stand so schnell in Flammen, als hätte jemand tonnenweise Schießpulver auf das Holz gestreut…

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Die kleinen Kerle waren flink, und sie kämpften ohne Waffen. Aber wie sie kämpften, das hatten die Seewölfe noch nicht erlebt. Zwanzig mochten es sein, die auf die Seewölfe gelauert hatten. Und als sie mit den Fäusten zuschlugen, war es, als benutzten sie schwere Knüppel. Auch die Füße setzen sie ein, indem sie hochsprangen und die Beine vorschnellen ließen. Hasard selbst ging mehrere Male zu Boden – und ebenso Smokey, Ferris Tucker, Ed Carberry, die härtesten Kämpfer der «Isabella». Aber plötzlich waren die kleinen Kerle wieder verschwunden, und alles hätte gut sein können – nur waren Batuti, der riesige Gambia-Neger, und Matt Davis verschwunden…

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Hasard hob den Degen etwas höher, Don Juan de Alcazar folgte der Geste. Sie kreuzten die Klingen wie Turnierfechter – und dann ging es auch schon los. Don Juan griff sofort an. Hasard wich zurück und ließ ihn auflaufen, dann aber blockte er die Attacke mit einer raschen Parade ab. Don Juan hatte sich verrechnet, wenn er geglaubt hatte, Hasard den Degen aus der Faust schlagen und auf diese Weise entwaffnen zu können. Aber so leicht ließ sich dieser Mann nicht überrumpeln, wie Don Juan jetzt feststellen mußte. Hasard blieb noch in der Verteidigung, um den Gegner besser kennenzulernen. Die Degenklingen prallten klirrend gegeneinander und glitten voneinander ab, sie sirrten und huschten durch die Luft – zustoßende, zuckende und tödliche Blitze…