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mit Bedacht nutzen.

      imageBlähendes Futter, frischer Klee, Rübenblätter vermeiden und ggf. Raufutter, Heu und Stroh zufüttern.

      imageBei „intensiver Weidehaltung“: kurze Besatzzeiten und lange Ruhezeiten

      imageBei „extensiver Weidehaltung“: Dauerweide mit geringer Dichte (1–2 GVE pro ha in gemischter Beweidung)

      imageModerne Grassorten können durch Endophyten zu Problemen beim Weidevieh führen.

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       Der Zauber, der Reiz und die Funktionalität einfacher Unterstände, aus regionalen Hölzern konstruiert und erbaut.

      Zäune und Feldeinfriedungen sind vielfältig. In der Anfangsphase der bäuerlichen Lebensweise war die Strategie, Feldeinfriedungen und Zäune zu errichten, komplett anders als heute. So wurden aus Kosten- und Effizienzgründen nur die Pferche und Koppeln eingefriedet, um das Vieh nachts zu schützen. Des Weiteren umfriedete man Felder und Äcker mit Lesesteinen oder Hecken und schuf so unbewusst die sehr artenreichen Wallhecken, Knicks und Lesesteinwälle. Man schützte somit das Vieh vor nächtlichen Angriffen und die Feldfrüchte vor Übergriffen durch Tiere.

      Das Vieh stand im Mittelpunkt. Man war entweder selbst Hirte oder hatte Hirten. Hirten waren Teil der Familien oder die Gemeinde stellte einen Gemeindehirten. Da das Vieh der wertvollste Besitz war, war die Arbeit als Hirte oder die Beschäftigung von Hirten selbstverständlich. Eine Umfriedung aller Weiden, die zum Teil als Allmende der Gemeinschaft gehörten und sich über weite Flächen erstreckten, war finanziell und politisch nicht vorstellbar. Erst die soziale Verteuerung des Lebens und die günstige Herstellung von Stacheldraht machten Weidelandschaften unrentabel. Eine Katastrophe für die biologische Vielfalt und den Klimaschutz. Nun wurden Weiden eingezäunt und Felder blieben uneingefriedet. Jagdpächter vertrieben recht schnell die letzten Haustierherden aus dem Wald und nahmen den Fraßdruck von den Feldern.

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       Zäune können intelligent angelegt werden und so passiv darüber entscheiden, wer durchgelassen wird.

      Die Entwicklung war auf verschiedenen Ebenen problematisch für die Umwelt. Der Verlust von Wallhecken, Hecken und Mauern entstrukturierte die Landschaft und reduzierte die Vielfalt. Der Strukturverlust ging auf Kosten der Tier- und Pflanzenvielfalt. Erosion durch Wind und Wasser bedrohte die Felder und die Verstecke von Vögeln, Insekten und Niederwild gingen verloren.

      Der Stacheldraht schuf zunächst noch Lebensraum für Wildpflanzen und Insekten, da entlang dieser Strukturen der Fraßdruck geringer war und auch nur schlecht gemäht werden konnte. Bewachsene Stacheldrahtzäune rund um die Weiden schufen ein kilometerlanges Blütennetz durch ganz Deutschland. Das endete abrupt mit der Einführung des Elektrozauns: Dieser muss zum Erhalt der Funktion ausgemäht werden. Viele Kilometer Lebensraum gingen so schon verloren, als die Tiere noch auf den Weiden waren.

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       Ob man für die Herstellung der Materialien eines Zauns eine Fabrik, ein Sägewerk oder einfach nur die Ruten einer intakten Hecke braucht, entscheidet sich von Fall zu Fall. Ein bunter Katalog voller Sonderangebote sollte einem das Denken nicht abnehmen.

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       Feldeinfriedungen sind vielfältig. In Europa gibt es Hunderte verschiedene Typen. Von der viehsicheren Hecke über verschiedene Steinmauern und Erdwälle bis zur nahezu grenzenlosen Vielfalt regionaler Holzzäune. Es lohnt sich die Beschäftigung mit den Feldeinfriedungen Europas, um zu sehen, dass Weiden auch sehr schön aussehen können und dass die Pflege von Hecken plötzlich eine für das Vieh nützliche Aufgabe wird, die den Zweck der Weideeinfriedung erfüllt.

      Ob man nun einen Holzzaun wählt oder sich mit einem Drahtzaun beschäftigt – der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Mit Sicherheit ist ein Elektrozaun mit mobilen Pfählen und Solarplatte schnell aufgebaut. Dennoch sollten gerade bei langfristigen Weiden auch schöne und nachhaltige Zäune gebaut werden. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Anregungen und Modellen. Eine Elektrolitze ist dennoch sehr praktisch und hat in manchen Bereichen große Vorzüge.

      Die Höhe des Zauns richtet sich nach der Tierart. Niemals sollte man die Sprungkraft eines Schafs oder gar einer Ziege unterschätzen. Auch die Kraft und das Geschick eines Esels oder Schweins ist unvorstellbar. Kaninchen graben flink und Hühner können oft erstaunlich gut fliegen. Als Teilzeittierhalter müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, dass der Tag dieser Tiere auch 24 Stunden hat. In dieser Zeit bleibt genug Energie und Kraft für die Tiere, sich ausgiebig mit den Einfriedungen zu beschäftigen, um sich weiteres Weideland zu erschließen. Drücken und Schieben sind beständige Kräfte, die jeden Zaun irgendwann knacken. Esel zeigen außerdem großes Geschick beim Bearbeiten von Riegeln und Schiebern. Hier wirkt der Elektrozaun durch seine psychologische Wirkung Wunder. Dennoch ist die regelmäßige, strenge Kontrolle der Zäune ein Muss.

      Während bei den meisten Tieren ein solider Zaun als Weideeingrenzung genügt, ist für die Freifläche um den Stall eine stabilere und langfristigere Lösung sinnvoll. Bei Schweinen gilt vielerorts zur Verhinderung des Kontakts mit Wildschweinen eine doppelte Zaunpflicht. Hier muss parallel zum Weidezaun ein weiterer Zaun gezogen werden, der den Tierkontakt vermeidet.

      Nicht vergessen darf man, dass man nicht nur das Ausbrechen der Tiere oder den ungewünschten Kontakt mit den Wildformen verhindern, sondern auch das Eindringen von „Raubtieren“ oder Menschen regulieren möchte. Somit ist je nach Lage der Koppel oder des Geheges auch ein intensiver Schutz gegen ungewollten menschlichen Kontakt sinnvoll.

      Das Aufkommen des Wolfs versetzt nun auch die Säugetierhalter wieder in die Situation, aus der Geflügelhalter nie herauskamen: die Hege und Pflege der Tiere durch nächtliche Sicherung.

      Zäune sind vielfältig und können zudem schön und sinnvoll sein. Es lohnen sich eine Recherche und etwas handwerkliche Zuneigung zum Zaunbau, wobei regionale Zäune bevorzugt werden sollten.

      Zur effizienten und kostengünstigen Kleinviehhaltung empfiehlt es sich, möglichst viele Futtermittel selbst anzubauen. Dadurch reduzieren sich die Kosten erheblich. Es gibt kaum Grenzen des Anbaus und die vollständige Ernährung der Tiere kann durchaus gelingen. Wenn der Platz nicht ausreicht, so sollte zumindest das Heu für Kaninchen oder den alltäglichen Bedarf als Nesteinlage in fast jedem Garten produziert werden können. So spart man sich das Rasenmähen und fördert nebenbei artenreiche Blumenwiesen. Auch das Anbauen von vielen Zucchini- oder Kürbispflanzen ist ein großer Beitrag zur Tierfütterung. Riesenzucchinis werden geraspelt und können so die Hühnerschar satt machen.

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       Kartoffellegen ist eine Einzelarbeit, die sich lohnt. Man legt die Kartoffeln in Abständen auf den Mist und drückt sie an. Ein Wohl- und Glücksgefühl überkommt einen nach getaner Arbeit – beim Legen und späteren Ernten.

      Der Streichelzoo ist ein Ort, an dem Tiere gehalten werden, damit Sie von Kindern (seltener von Erwachsenen) durch Anfüttern dazu gebracht werden, sich anfassen zu lassen. Diese wohl etwas zugespitzte Beschreibung zeigt eine Haltungsform,

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