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der Kugelblitz hat die Dachziegel auf einer Fläche von sechs bis sieben Quadratmetern heruntergeworfen und zerbrochen. Eine eiserne Waagschale wurde verdreht, obwohl wir keine Stoßspuren darauf entdeckten. Der Kugelblitz war durch den Schornstein ins Badezimmer eingedrungen.«

      Egely beschreibt jeweils sämtliche Details der Ereignisse, die von anderen Forschern weggelassen werden. Sechs Todesfälle verursacht durch Kugelblitze werden berichtet, obwohl Keul (2013) schreibt: »Der Kugelblitz ist keineswegs tödlich und vergeht in den meisten Fällen ohne materielle Auswirkungen.« 4 Prozent sind zwar wenig, aber nicht »keineswegs«.

      Außer gewaltigen Zerstörungskräften wohnt manchen Kugelblitzen eine andere Art von Kräften inne, die physikalisch noch nicht zu erklären sind. Die größte Schwierigkeit bei einem Verständnis des Kugelblitzphänomens ist nicht die Erklärung des Zusammenhaltens der Energie in einem kleinen Volumen, sondern dessen völlig widersprüchliche Eigenschaften.

      In Grigorievs Sammlung befinden sich 42 Fälle, in denen berichtet wird, dass ein Kugelblitz durch das geschlossene Fenster in einen Wohnraum eingedrungen ist, aber es gibt 26 Berichte darüber, dass ein Kugelblitz die Fensterscheibe zerstört hat. In solchen Fällen gibt es entweder ein Loch von der Größe des Kugelblitzes im Fenster oder nur ein um das Zehnfache kleineres Loch, oder es wird eine runde Glasscheibe sauber aus dem Fenster ausgeschnitten, die zu Boden fällt. Wenn ein Doppelfenster von einem Kugelblitz durchdrungen wird, ist die äußere Scheibe durchlöchert, aber die innere Scheibe nicht, durch die der Kugelblitz schließlich ins Zimmer gelangte (Grigoriev 1992).

      In 1138 Berichten in der Sammlung von Grigoriev konnten die Zeugen die Entstehung des Kugelblitzes verfolgen. In 659 Fällen kam er aus elektrischen Leitungen, die als Stecker, Schalter und Anschlüsse in einen Raum reichten. Aber gelegentlich verschwindet der Kugelblitz auch wieder in einer Steckdose, wie im folgenden Beispiel:

      Es war an einem Nachmittag gegen 17 Uhr Mitte Juli 1976 in Termitan, einer Stadt im Karaganda-Gebiet, als ein schweres Gewitter niederging. Ein Ehepaar saß bei geöffneter Balkontür um einen Tisch herum. Plötzlich kam ein 50 bis 60 Zentimeter großer rotierender Feuerball ins Zimmer, etwa 70 Zentimeter über dem Boden fliegend und summend wie ein Bienenschwarm. Das Ehepaar bewegte sich nicht. Für einige Sekunden blieb der Ball in der Luft schweben. Dann bewegte er sich langsam auf die Wand zu und änderte dabei seine Gestalt in die eines Kegels, dessen Spitze auf eine Steckdose in der Wand zeigte. Etwa einen Meter von der Steckdose entfernt kamen aus der Spitze zwei Fäden heraus, die in die Steckdose eindrangen und mit ihnen der gesamte Kegel, was ein lautes Geräusch machte. Die elektrischen Leitungen wurden nicht beschädigt (Grigoriev 1992).

      Nach anderen Berichten kam ein Kugelblitz in Gestalt eines 40 Zentimeter langen und zwei bis vier Zentimeter dicken Stabes durch ein geschlossenes Fenster und verschwand nach dem Durchfliegen eines Zimmers durch eine geschlossene Tür, ohne diese zu beschädigen (Grigoriev 1992).

      Für andere Kugelblitze stellen Türen wiederum ein Hindernis dar: Im Sommer zwischen den Jahren 1915 und 1917 hatte sich im Lauenburger Gebiet in Deutschland um die Mittagszeit ein Gewitter ereignet. In den Wohnraum eines Bauernhofs fiel aus dem Sprechtrichter des Wandtelefons eine tennisballgroße gelb leuchtende Kugel herunter und flog in einem Meter Höhe auf eine Pendeltür zu, »die sich wie von Geisterhand öffnete und schloss.« Dann rollte sie sehr rasch über die große Diele zum Hühnerloch hinaus (Schlegel 1999).

      Nur wenige Autoren berichten über Ereignisse mit Kugelblitzen, die so unglaublich sind, dass der Berichterstatter als leichtgläubig oder als Geschichtenerzähler ausgelacht wird. Es handelt sich um folgende Eigenschaften:

      • Aufheben oder Fortschleudern schwerer Objekte

      • Dematerialisation von Objekten

      • Materialisation von Objekten

      • De- und Rematerialisation von Gegenständen

      Ein Mr Watters und ein Mr Power suchten im September 1925 bei Gatineau Point, Ontario in Kanada, Unterschlupf in einer alten Scheune vor einem Gewitter, die sich einige Hundert Meter von ihrem Haus befand. Das Scheunentor war offen, das Tor gegenüber war geschlossen. Mr Watters setzte sich auf ein Holzscheit, das sich kurz hinter dem offenen Tor befand. Nach einiger Zeit näherte sich von oben ein großer Feuerball und stieß gegen das Holzscheit, auf dem Mr Watters saß. Das Holzscheit wurde zu brennbarem Holz zersplittert. Der Ball schien durch die Scheune zu kreisen, löste am Ende einige Bretter aus der Wand und verschwand nach draußen. Obwohl Mr Power nicht direkt in Berührung mit dem Ball gekommen war, wurde er von seinem Sitz aus etwa 5 Meter ins Feld geschleudert. Watters blieb acht Stunden lang bewusstlos und für eine noch längere Zeit teilweise gelähmt (Corliss 2001).

      Im Santa-Clara-Bezirk in Kalifornien gab es am 6. März ein schweres Gewitter. Währenddessen wurde beobachtet, dass sich Feuerbälle entlang der Stromleitungen und durch Häuser in San José und Gilroy bewegten. In San José, so berichtete der Briefträger Walter Bager, hätte sich ein Kugelblitz auf einen Strommast gesetzt. Dann sprang er vom Mast und landete auf einem abgestellten Fahrrad. Dieses schleuderte der Kugelblitz einige Meter fort. Dann sprang der Ball auf die Schirmspitze des Briefträgers und riss ihm den Schirm aus der Hand. Darauf verschwand er (Gaddis 1967).

      In der Fallsammlung von Egely (1998) befinden sich einige Berichte, in denen nicht nur von einer Kraftwirkung auf Gegenstände die Rede ist, sondern von Menschen, die eine anziehende oder abstoßende Wirkung am eigenen Leib spürten und die von Kugelblitzen ausging:

      In Budapest lief im Jahr 1923 ein Junge vor einem aufziehenden Gewitter nach Hause, als er einen lauten Knall hörte. Er spürte, dass ihn etwas hochhob und auf den Rücken fallen ließ. Jetzt sah er über sich eine etwa fußballgroße rosa und gelb leuchtende Kugel, die sich ihm funkensprühend langsam näherte. Der Junge sprang auf und versteckte sich hinter einer Betonsäule. Die Kugel zersprang plötzlich »in Millionen Perlen«, die zu Boden tropften.

      Im Sommer 1962 tobte ein schlimmes Gewitter über Budapest. Nachdem es abgezogen war, schien wieder die Sonne. Herr L. Ferenzné ging in seinen Garten. Unvermittelt erschien direkt vor ihm eine gelb leuchtende Kugel von 20 bis 25 Zentimetern. Der Zeuge blieb stehen und bewegte sich nicht. Die Kugel flog langsam auf ihn zu. Da spürte der Zeuge, dass sein Kopf mit großer Kraft nach unten gedrückt wurde. Er lief einige Schritte weiter und fühlte, dass ihn der Kugelblitz nun gleichmäßig mit einer mehrere Kilogramm starken Kraft zu Boden drückte.

      Einige Kilometer vom Strand von Balatonföldvár brach am 15. Juli 1987 um sieben Uhr ein Gewitter aus. Ein Bademeister hörte über sich einen lauten Knall. Als er nach oben blickte, sah er einige Meter über seinem Kopf mehrere kleine blauweiße Kugeln schweben, die zu summen schienen. Diese vereinigten sich zu einer 15 bis 20 Zentimeter großen Kugel, und der Zeuge fühlte, dass ihn eine Kraft nach oben zu ziehen begann. Er hob jedoch nicht vom Boden ab. Der Kugelblitz flog weiter zu einer mit einer Aluverkleidung versehenen Eisbude und explodierte dort. Der Bademeister klagte anschließend über große Müdigkeit und Gelenkschmerzen und konnte nur sehr langsam sprechen.

      Zehn Tage später kam im Ort Sátoraljaújhely, Ungarn, an einem ruhigen Sonnabendmorgen durch das geöffnete Fenster eines Hauses, in dem ein Gymnasiast wohnte, eine etwa zehn Zentimeter große gelb leuchtende Kugel. Sie flog durch das gegenüberliegende Fenster wieder hinaus. Der Zeuge beobachtete, wie diese Kugel einen vor dem Fenster stehenden kräftigen Bauarbeiter (von etwa 120 Kilo Gewicht) zu Boden drückte.

      Ein Rentner in Bekescs saß auf einer Bank vor dem Haus. Es war schönes, ruhiges Wetter an diesem 2. August 1987. Seine Frau sah plötzlich eine leuchtende Kugel vor dem Fenster vorbeifliegen. Dann gab es einen Knall, und ihr Mann schrie laut auf. Der 104 Kilo schwere Mann war von der Bank gehoben und drei bis vier Meter weiter auf den Boden geworfen worden.

      Als seine Frau ihm zu Hilfe kam, sahen beide, dass das Dach des Nachbarhauses fast völlig von einer dicken Staubschicht bedeckt war. »Die Dachziegel schaukelten so, als ob jemand das Dach schütteln würde.« Zwei Kinder spielten etwa 150 Meter weiter. Ein kleiner Junge wurde von einer Kraft unsichtbarer Ursache gegen

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