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noch einmal (Wittmann 1976). R. Clark (1965) beschreibt einen ähnlichen Fall, in dem kurz nach dem Entstehen eines Kugelblitzes und dessen Verschwinden am selben Ort exakt ein gleicher Kugelblitz auftauchte, der ebenfalls wie der erste lautlos verschwand.

      In Abony, Ungarn, wurde am 27. Juni 1987 gegen 19.30 Uhr während eines starken Gewitters beobachtet, dass sich über der Fernsehantenne des Nachbarhauses eine rosafarbene faustgroße Lichtkugel bildete. Sie näherte sich dem Haus der Zeugen und verschwand dann. Nach etwa zehn Minuten tauchte eine gleiche Kugel auf, die nun ins Haus der Zeugen eindrang und dort Verwüstungen anrichtete. Gläser, Schnapsgläser und das Glas in der Tür waren zerstört, die Antenne an mehreren Stellen geschmolzen, der Fernseher war kaputt. In der Wandverkleidung befand sich ein drei mal vier Quadratzentimeter großes Loch, die Aluminiumleitungen waren überall in der Wand geschmolzen, die Steckdosen waren herausgerissen usw. (Egely 1998).

      Über dem Dorf Lys im Kemerovo-Bezirk in Russland herrschte am 8. Juli 1978 ab 18.20 Uhr ein mächtiges Gewitter mit sehr vielen Blitzeinschlägen. Die Familie Jakowlew saß beim Essen. Herr Jakowlew stand von seinem schweren hölzernen Stuhl auf, um den Kühlschrank abzuschalten. In diesem Augenblick kam ein sehr heller Ball von zehn bis 12 Zentimetern Größe durch das geschlossene Fenster. Er kommt den Zeugen 40 bis 50 Zentimeter nahe. Mit lautem Knall stößt er auf die Lehne des Stuhls, von dem Herr Jakowlew aufgestanden war, und zerspringt in mehrere Funken. Jakowlews Fußzehen schmerzen. Es ist aber keine Wunde zu erkennen. Einige Sekunden darauf kommt wieder ein feuriger Ball ins Zimmer, stößt ebenfalls gegen die Stuhllehne und zerspringt mit lautem Knall in viele Funken. Der Stuhl zeigte keinerlei Beschädigung (Grigoriev 1992).

      Man könnte argumentieren, dass sich so kurz nach dem ersten Erscheinen eines feurigen Balls die meteorologischen Verhältnisse noch nicht geändert hätten und dass daher dieselben Bedingungen zu einer erneuten Erzeugung in gleicher Weise vorlagen. Diese Deutung versagt jedoch, wenn zwischen gleichen Vorgängen mehrere Tage liegen, wie im folgenden Fall (N. Meade Layne 1958):

      Reverend John Henry Lehn, ein 27 Jahre alter Pastor in der St. -MarkusKirche in Jim Thorpe, Pennsylvania, USA, befand sich an einem Abend im Sommer 1921 in seinem Badezimmer bei der Abendtoilette, als ein Kugelblitz durch das Fliegengitter am offenen Fenster eindrang, ohne es zu zerstören. Er leuchtete gelb und hatte die Größe einer Grapefruit. Der Ball rollte über die Füße des Reverend, hüpfte dann auf die Schüssel vom Waschbecken und zerschmolz die Stahlkette, die den Gummistöpsel am Abfließen des Wassers abhielt, in zwei Teile. Dann verschwand die Kugel. Der Kugelblitz hatte keinerlei Geräusche gemacht, und der Vorfall dauerte einige Sekunden.

      Einige Wochen später stand der Reverend im gleichen Badezimmer. Wieder gab es ein Gewitter. Und das Gleiche wie einige Wochen zuvor geschah: Ein Feuerball derselben Farbe und Größe durchdrang das Fliegengitter, umkreiste die Füße des Reverend, hüpfte aufs Waschbecken und schmolz die Kette durch, die der Reverend notdürftig zusammengeknotet hatte. Wieder wurde zwar die Kette geschmolzen, aber nicht das Drahtgeflecht des Fliegengitters.

      M. Turner berichtet über das Erlebnis eines Bekannten. Ein Dr. J. Emsley bekam 1993 während eines Gewitters einen kleinen Besucher in seinem Wohnzimmer. Eine golfballgroße feurige Kugel flog auf den Fernseher zu, schmolz dort eine Sicherung durch und verschwand. Das Unheimliche war, dass sich derselbe Vorfall in allen Einzelheiten bereits ein Jahr zuvor ereignet hatte, nur mit dem Unterschied, dass die Kugel das erste Mal etwas kleiner gewesen war (Turner 1979).

      Es gibt einen Fall, in dem eine Frau zweimal von einem Kugelblitz getroffen wurde: In Haymarket, Virginia, saß Mrs Townsend während eines Gewitters in ihrer Küche. Unmittelbar nach einem Blitzeinschlag in der Nähe und einem krachenden Geräusch draußen erschien in der Küche ein roter Ball, der der Frau gegen die Brust flog und sie umwarf. Mrs Townsend überlebte den Blitzschlag der Kugel.

      Ein Jahr später erschien wieder während eines Gewitters ein etwa 30 Zentimeter großer Kugelblitz in derselben Küche, in der sich Mrs Townsend befand. Wieder traf sie die Kugel an der Brust. Und abermals überlebte Mrs Townsend Sie litt unter Sprachstörungen und Nackenschmerzen, erholte sich aber rasch wieder (Corliss 2001).

      Nach einer Untersuchung in den 1960er-Jahren wurden in den USA im Mittel jährlich 2500 Menschen vom Blitz getroffen und rund 500 getötet (Gaddis 1968). Auch Blitze scheinen gelegentlich eine Art Erinnerungsvermögen zu besitzen. So wurde 1899 in Taranto, Italien, ein Mann von einem Blitz erschlagen. Nach 30 Jahren wurde an derselben Stelle dessen Sohn vom Blitz getötet. Der Enkel des ersten und Sohn des zweiten Opfers, Rolla Primada, wurde am 8. Oktober 1949 in demselben Garten vom Blitz erschlagen (Fate 1950).

      Charles Sappal hielt sich im Jahr 1949 in Riverview, Florida, USA, auf, als ein Gewitter nahte und ein Blitz ihm seine Flasche aus der Hand schlug. Am 22. Juni 1950 kam er wieder an diesen Ort. Diesmal tötete ihn ein Blitzstrahl (Michel & Rickard 1977).

      Bekannt dürfte auch das traurige Schicksal des Amerikaners Roy Sullivan aus dem Staate Virginia sein, der am 7. Februar 1912 geboren wurde und 1942 das erste Mal auf einem Hochsitz vom Blitz getroffen wurde. Das zweite Mal traf ihn im Jahr 1969 auf der Straße ein Blitz und das dritte Mal einer in seinem Vorgarten, das vierte Mal 1972 in der Ranger-Station, das fünfte Mal 1973, als er aus seinem Wagen stieg. Bei der Überprüfung eines Zeltplatzes erlitt er den sechsten Blitzschlag, und im Juli 1977 wurde er beim Fischen zum siebenten Mal vom Blitz getroffen (»Münchner Merkur« vom 12.11.1977).

      Eine seltsame Eigenschaft von Kugelblitzen wurde aus Frankreich berichtet Es war der 26. Juli 1873, als in Troyes ein Gewitter tobte. Aus einem Lager, in dem mehrere Öfen standen, kam plötzlich eine leuchtende Kugel, die sich dem Geschäftsinhaber, der sich in einem Nebenraum befand, näherte. Doch sie kehrte wieder um in das Lager. »In diesem Lager befanden sich später gewisse Zeichnungen, die die Deckel der Öfen zierten, auf der Decke abgezeichnet, und zwar mit einer Deutlichkeit, die des besten fotografischen Apparates würdig gewesen wäre.« Bisweilen kommen aber auch Abbildungen vor, aber nur auf Gegenständen, die in Kontakt miteinander standen, wie beispielsweise bei einer »in der Tasche getragenen Münze und der Hand«, berichtet Brand (1923).

      Die Zerstörungskraft eines Kugelblitzes kann derartig groß sein, dass die in ihm enthaltene elektrische Energie ausreicht, tonnenschwere Dächer, Wände und Schränke zu bewegen, wie beobachtet wurde. Egely hat in seinem Buch »Kugelblitz! Liegt der Schlüssel zu seinem Geheimnis in der vierten Dimension?« (1998) 150 Berichte über Kugelblitz-Sichtungen aus Ungarn vorgestellt und Fälle beschrieben, in denen Kugelblitze gewaltige Zerstörungen angerichtet haben. Egely zeigt Fotos von durch Kugelblitze zerstörten Häusern und Wohnungseinrichtungen In länger lebigen Kugelblitzen schlummert eine enorme Kraft, die ganze Wohnungen zerstören kann. Auch die Beobachtung, dass ein Kugelblitz Beton weich geschmolzen hat, der später wieder fest wurde, konnte nicht befriedigend erklärt werden.

      Der Vorfall in Fertöd, Ungarn, den Egely untersucht hat, soll stellvertretend für ähnliche Fälle hier genauer zitiert werden:

      Frau M. Jenöné aus Sarród, Ungarn, erblickte am 3. August 1987 gegen 5 Uhr früh durchs Fenster eine helle Kugel zwischen den Bäumen hin- und herschweben Sie hatte die Größe eines Fußballs. Sie kümmerte sich nicht weiter um das Phänomen. Nach etwa einer Minute ging sie wieder ans Fenster und sah die Kugel immer noch, die sich langsam in Richtung auf ein Haus in der Nachbarschaft zubewegte, in dem das Ehepaar Lázsló wohnte. Herr Lázsló wachte gegen 5 Uhr auf, nahm das Licht draußen wahr, wollte aber weiterschlafen. Das Ehepaar nahm dann jedoch einen Brummton wahr, der zusehends lauter wurde. Nach vier bis fünf Sekunden hörte es ein beängstigendes Knirschen und Klirren, und die Wände des Hauses begannen, sich zu bewegen. Die Lázslós liefen vor Angst nach draußen in den Hof. Inzwischen war aus dem Regen ein schwerer Wolkenbruch geworden. Aus der Küche quoll eine Staubwolke. Der Kugelblitz hatte in der Wohnung und besonders im Bad gewütet und alles zerstört, er hatte das Haus praktisch unbewohnbar gemacht.

      »Die Stahlrohre in der Wand zerbrachen, das Wasser floss in Strömen aus, eine Elektroleitung hing dagegen frei in der Luft. Im Bad zerfiel der Heizkörper in Stücke, und von der Waschmaschine lösten sich die Seitenplatten. Die etwa 40 Zentimeter starke Hauptwand des Hauses hat sich auf einer Länge von zehn Metern von der Stelle bewegt. (Beim Boden blieb sie stehen, aber in drei Metern Höhe hat sie sich nicht weniger als 12 Zentimeter

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