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Stahlbau-Kalender 2021. Ulrike Kuhlmann
Читать онлайн.Название Stahlbau-Kalender 2021
Год выпуска 0
isbn 9783433610510
Автор произведения Ulrike Kuhlmann
Жанр Отраслевые издания
Издательство John Wiley & Sons Limited
(5) Momente aus Knotenexzentrizitäten dürfen bei der Bemessung von zugbeanspruchten Gurtstäben und Streben vernachlässigt werden. Sie dürfen ebenfalls bei der Bemessung von Anschlüssen vernachlässigt werden, wenn die Knotenexzentrizitäten in den folgenden Grenzen liegen :
(5.1a)
(5.1b)
Dabei ist
e | die Knotenexzentrizität, siehe Bild 5.3; |
d 0 | der Durchmesser des Gurtstabes; |
h 0 | die Höhe des Gurtstabes in der Fachwerkebene. |
Bild 5.2. Vereinfachte bi-lineare Momenten-Rotations-Charakteristik
Bild 5.3. Knotenexzentrizitäten
(6) Bei der Bemessung von druckbeanspruchten Gurtstäben sind die aus den Knotenexzentrizitäten resultierenden Momente in der Regel zu berücksichtigen, auch wenn die Knotenexzentrizitäten innerhalb der in 5.1.5(5) genannten Grenzen liegen. In diesem Fall sind die Momente aus der Knotenexzentrizität auf die beiden angeschlossenen druckbeanspruchten Gurtstäbe nach ihrer relativen Steifigkeit I/L zu verteilen, wobei L die Systemlänge der Gurtstäbe zwischen den Knotenpunkten ist.
(7) Liegen die Knotenexzentrizitäten außerhalb der in 5.1.5(5) genannten Grenzen, dann sind die aus den Knotenexzentrizitäten resultierenden Momente nicht nur bei der Bemessung der Bauteile, sondern auch bei der Bemessung der Anschlüsse zu berücksichtigen. In diesem Fall sind die Momente aus der Knotenexzentrizität zwischen allen Bauteilen, die sich an einem Knoten treffen, nach ihrer relativen Steifigkeit I/L zu verteilen.
(8) Die Spannungen in den Gurtstäben infolge von Gurtmomenten sind auch bei der Bestimmung der Beiwerte km, kn und kp für die Bemessung der Anschlüsse zu berücksichtigen, siehe Tabelle 7.2 bis Tabelle 7.5, Tabelle 7.10 und Tabelle 7.12 bis Tabelle 7.14.
(9) Wann Momente bei der Bemessung zu berücksichtigen sind, ist in Tabelle 5.3 zusammengefasst.
5.2 Klassifizierung von Anschlüssen
5.2.1 Allgemeines
(1) Alle Anschlussdetails müssen in der Regel die Voraussetzungen des zu Grunde gelegten Berechnungsverfahrens erfüllen, ohne dass dadurch unzulässige Auswirkungen auf andere Teile des Tragwerks entstehen.
(2) Anschlüsse können nach ihrer Steifigkeit, siehe 5.2.2, und nach ihrer Tragfähigkeit, siehe 5.2.3, klassifiziert werden.
Anmerkung : Der Nationale Anhang kann hierzu weitere Hinweise geben, z. B. zu 5.2.2.1(2).
NDP DIN EN 1993-1-8/NA
zu 5.2.1(2) Anmerkung
Keine weitere nationale Festlegung.
5.2.2 Klassifizierung nach der Steifigkeit
5.2.2.1 Allgemeines
(1) Ein Anschluss kann je nach vorhandener Rotationssteifigkeit als starr, gelenkig oder verformbar klassifiziert werden, indem die Anfangssteifigkeit Sj,ini mit den Grenzkriterien in 5.2.2.5 verglichen wird.
Anmerkung : Zur Bestimmung von Sj,ini für Anschlüsse von H- oder I-Profilen siehe 6.3.1. Regelungen zur Bestimmung von Sj,ini für Anschlüsse von Hohlprofilen sind in dieser Norm nicht angegeben.
(2) Die Klassifizierung eines Anschlusses kann auf der Grundlage von Laborversuchen oder Anwendungserfahrungen oder auf der Grundlage von Nachrechnungen erfolgen, die sich auf Versuchsergebnisse stützen.
5.2.2.2 Gelenkige Anschlüsse
(1) Ein gelenkiger Anschluss muss in der Regel in der Lage sein, die auftretenden Schnittkräfte zu übertragen, ohne dass größere Momente erzeugt werden, welche unzulässige Auswirkungen auf die angeschlossenen Bauteile oder das Gesamttragwerk haben könnten.
(2) Ein gelenkiger Anschluss muss in der Regel in der Lage sein, die auftretenden Gelenkverdrehungen infolge der Bemessungswerte der einwirkenden Lasten auszuführen.
5.2.2.3 Starre Anschlüsse
(1) Bei starren Anschlüssen kann angenommen werden, dass diese eine ausreichend große Rotationssteifigkeit haben, so dass bei der Berechnung der Verformungen volle Stetigkeit der Biegelinien angesetzt werden kann.
5.2.2.4 Verformbare Anschlüsse
(1) Ein Anschluss, der weder die Merkmale für starre Anschlüsse noch für gelenkige Anschlüsse erfüllt, ist als verformbarer Anschluss einzustufen.
Anmerkung : Verformbare Anschlüsse führen zu einem vorausberechenbaren Zusammenwirken der Bauteile im Tragwerk, das durch die Momenten-Rotations-Charakteristik gesteuert wird.
(2) Verformbare Anschlüsse sollten in der Lage sein, alle auftretenden Schnittgrößen zu übertragen.
Tabelle 5.3. Berücksichtigung von Biegemomenten
Komponente | Biegemomente hervorgerufen durch | ||
---|---|---|---|
Sekundäreinflüsse | Querbelastung | Knotenexzentrizität | |
Druckbeanspruchter Gurt | Nein, sofern 5.1.5(3) erfüllt ist | Ja | Ja |
Zugbeanspruchter Gurt | Nein, sofern 5.1.5(3) und (5) erfüllt sind | ||
Strebe | Nein, sofern 5.1.5(3) und (5) erfüllt sind | ||
Anschluss | Nein, sofern 5.1.5(3) und (5) erfüllt sind |