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Einseitig mit einer Schraubenreihe angeschlossene Winkel, siehe Bild 3.9, dürfen wie zentrisch belastete Winkel bemessen werden, wenn die Tragfähigkeit Nu,Rd mit einem effektiven Nettoquerschnitt wie folgt bestimmt wird :

      mit 1 Schraube :

      (3.11)images

      mit 2 Schrauben :

      (3.12)images

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      Bild 3.9. Einseitig angeschlossene Winkel; a) 1 Schraube; b) 2 Schrauben; c) 3 Schrauben

      Tabelle 3.8. Abminderungsbeiwerte β2 und β3

Lochabstand p 1 2,5 d0 5,0 d0
2 Schrauben β 2 0,4 0,7
3 Schrauben oder mehr β 3 0,5 0,7

      mit 3 oder mehr Schrauben :

      (3.13)images

      Dabei ist

β2 und β3 die Abminderungsbeiwerte in Abhängigkeit vom Lochabstand p1, siehe Tabelle 3.8. Für Zwischenwerte von p1 darf der Wert β interpoliert werden;
A net die Nettoquerschnittsfläche des Winkels. Wird ein ungleichschenkliger Winkel am kleineren Schenkel angeschlossen, so ist Anet in der Regel für einen äquivalenten gleichschenkligen Winkel mit den kleineren Schenkelabmessungen zu berechnen.

      (2) Die Verbindungsmittel zwischen dem Anschlusswinkel und dem abstehenden Schenkel des angeschlossenen Winkelprofils sind in der Regel für das 1,4fache der Kraft in dem abstehenden Schenkel des angeschlossenen Winkels zu bemessen.

      (3) Anschlusswinkel zur Verbindung von U-Profilen oder ähnlichen Bauteilen sind in der Regel für das 1,1fache der Kraft in dem abstehenden Flansch des U-Profils zu bemessen.

      (4) Die Verbindungsmittel zwischen Anschlusswinkel und U-Profil oder ähnlichen Bauteilen sind in der Regel für das 1,2fache der Kraft, die in dem angeschlossenen U-Profil-Flansch vorliegt, zu bemessen.

      (5) Auf keinen Fall sollten weniger als zwei Schrauben oder Niete zur Verbindung eines Anschlusswinkels für indirekten Anschluss mit einem Knotenblech oder einer ähnlichen Komponente verwendet werden.

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      Bild 3.10. Anschlusswinkel für indirekten Anschluss

      (1) Werden Verbindungsmittel auf Zug belastet, so sind bei der Bemessung zusätzliche Abstützkräfte zu berücksichtigen, sofern diese infolge von Hebelwirkungen aus Blechkontakten auftreten können.

      Anmerkung : Die Regelungen in 6.2.4 berücksichtigen implizit solche Abstützkräfte.

      (1) Tritt in einem Anschluss ein äußeres Moment auf, so darf die Verteilung der einwirkenden Kräfte auf die Verbindungsmittel entweder linear (d. h. proportional zum Abstand vom Rotationszentrum) oder plastisch (d. h. jede Verteilung, die das Gleichgewicht erfüllt, ist möglich, vorausgesetzt, dass die Tragfähigkeiten der Komponenten nicht überschritten werden und die Duktilitäten der Komponenten ausreichend sind) ermittelt werden.

      (2) Die lineare Verteilung der einwirkenden Kräfte ist in der Regel in folgenden Fällen zu verwenden :

       – Schrauben in gleitfesten Verbindungen der Kategorie C,

       – Scher-/Lochleibungsverbindungen, bei denen die Abschertragfähigkeit Fv,Rd kleiner ist als die Lochleibungstragfähigkeit Fb,Rd,

       – Verbindungen unter Stoßbelastung, Schwingbelastung oder mit Lastumkehr (außer Windlasten).

      (3) Für einen nur durch zentrische Schubkraft beanspruchten Anschluss darf für die Verbindungsmittel eine gleichmäßige Lastverteilung angenommen werden, wenn nur Verbindungsmittel der gleichen Größe und Klassifizierung verwendet werden.

      3.13.1 Allgemeines

      (1) Bolzen sind in der Regel gegen Lösen zu sichern.

      (2) Bolzenverbindungen, in denen keine Verdrehung in den Augen erforderlich ist, dürfen wie Einschraubenverbindungen bemessen werden, wenn die Bolzenlänge kleiner als das Dreifache des Bolzendurchmessers ist, siehe 3.6.1. Anderenfalls gelten die Regelungen in 3.13.2.

      (3) Für Augenstäbe sind in der Regel die Anforderungen in Tabelle 3.9 einzuhalten.

      (4) Bauteile mit Bolzenverbindungen sind in der Regel so zu konstruieren, dass Exzentrizitäten vermieden werden; auf ausreichende Dimensionierung des Übergangs von Augenstab zu Bauteil ist zu achten.

      (1) Die Bemessungsregeln für massive Rundbolzen sind in Tabelle 3.10 angegeben.

       Zu 3.11

      Die Abstützkräfte vergrößern die Zugbeanspruchungen der Schrauben und müssen bei der Bemessung berücksichtigt werden. Ob sich Abstützkräfte einstellen, hängt von den Vorverformungen und Abmessungen

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