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wahrscheinlich nicht über die Grenzen Andro-Betas hinausreichten, drangen nach neuesten Erkenntnissen doch einige hundert Lichtjahre weit in den Leerraum – bis zu jenem Standort, an dem sich die terranischen Schiffe befanden. Rhodan hatte befohlen, noch einmal genaueste Messungen vorzunehmen. Die Spezialisten hatten herausgefunden, dass die Impulse von präparierten Sternen hervorgerufen wurden, aber es gab Tausende dieser Sterne, und es war unmöglich, sie alle zu untersuchen, ohne große Verluste dabei zu erleiden.

      Die Mobys verbreiteten Tod und Verderben, ohne dass sie jemand aufhalten konnte.

      Als Rhodan schon aufgeben wollte, fanden die Wissenschaftler mit Hilfe der Bordrechenanlage neun markante Punkte, bei denen gewisse Übereinstimmungen in der Impulsstärke festzustellen waren. Diese neun Schockbasen, wie man sie nannte, unterschieden sich von den unzähligen anderen Sendequellen auch durch eine geringfügige Stabilität in ihren Sendungen. Die Intervalle schienen weniger willkürlich ausgestrahlt zu werden als die anderer Stationen.

      Rhodan hielt sich nicht damit auf, mit den Spezialisten über diese Entdeckung zu diskutieren. Er wusste, dass es nur eine Möglichkeit gab, diese Punkte innerhalb Andro-Betas zu kontrollieren: man musste sie anfliegen.

      Ein solches Unternehmen war bei den augenblicklich innerhalb der kleinen Galaxis herrschenden Verhältnissen ein Risiko für Menschen und Raumschiffe. Größere Flugobjekte hatten keinerlei Chancen, einen Sender anzufliegen, da sie von den Mobys oder den Schiffen der Blaurüssel geortet werden würden.

      Deshalb hatte Rhodan den Entschluss gefasst, sämtliche neun entdeckten Sendestationen von Space-Jets anfliegen zu lassen. Nicht ohne Grund wählte er fähige Offiziere aus, die die Diskusschiffe befehligen sollten.

      Es hing viel davon ab, ob diese Männer den Sender entdecken konnten.

      Perry Rhodan blickte die sechs Raumfahrer an, die von Bord der CREST II aus starten würden, um ihnen die letzten Anordnungen zu geben. Sie hatten sich in der Zentrale des Flaggschiffes versammelt. Der Terraner wusste, dass zur gleichen Zeit Lordadmiral Atlan an Bord der IMPERATOR drei weitere Offiziere über ihre Aufgaben instruierte.

      »Sie haben lediglich die Aufgabe, den Standort des Hypersenders zu finden«, sagte Rhodan. »Sie sollen auf keinen Fall versuchen, irgendeine Anlage anzugreifen oder irgendwo zu landen. Jede Space-Jet wird einen markanten Ortungspunkt anfliegen, und die Mannschaft wird sich die Sache aus sicherer Entfernung ansehen. Nach Durchführung der Messungen müssen Sie sofort zurückkehren. Niemand darf nach eigenem Ermessen handeln, auch dann nicht, wenn jemand glaubt, die eigentliche Sendestation für die Reizimpulse der Mobys gefunden zu haben.«

      Rhodans Blicke wanderten die Reihe der Männer entlang, bis sie schließlich bei Don Redhorse haften blieben.

      »Captain Redhorse, jeder Kommandant hat inzwischen seine Mannschaftsliste vorgelegt«, sagte Rhodan. »Sie sind der einzige, der offenbar glaubt, darauf verzichten zu können.«

      Redhorse räusperte sich. Sein Gesicht blieb unbewegt.

      »Das stimmt, Sir«, sagte Redhorse.

      »Die Liste, Captain!« Rhodan streckte eine Hand aus und ging auf Redhorse zu. Umständlich, als sei es die schwierigste Sache der Galaxis, zog Redhorse einen Zettel aus seiner Brusttasche.

      Rhodan nahm das Papier entgegen und las die darauf aufgeführten Namen.

      »Eine illustre Gesellschaft«, sagte Rhodan und wandte sich zum Kommandositz um. »Ist Ihnen der Name Brazos Surfat ein Begriff, Oberst Rudo?«

      Der Epsaler schwang sich mit seinem Sitz herum und schaute Redhorse an.

      »Der Mann steht unter Arrest!«, rief er mit dröhnender Stimme.

      »Es gibt bestimmte Umstände, die es rechtfertigen, den Arrest zu unterbrechen«, sagte Redhorse gelassen.

      »Ich möchte die Meinung des Captains unterstützen«, meldete sich Leutnant Orson zu Wort. »Brazos Surfat wurde auf mein Betreiben hin verurteilt. Sein Vergehen war jedoch keineswegs so schwer, dass man ihn von dieser Liste streichen sollte.«

      »Danke«, sagte Redhorse.

      »Whip Gilliam, Chard Bradon und Olivier Doutreval«, las Rhodan die anderen Namen vor. »Ich stimme mit Ihnen überein, dass Doutreval ein ausgezeichneter Funker ist und Chard Bradon ein hoffnungsvoller Offiziersanwärter.«

      »Das stimmt, Sir«, bestätigte Redhorse.

      »Das schließt allerdings nicht aus, dass Sie einmal mehr sämtliche Taugenichtse der CREST zu Ihren Begleitern erwählt haben«, fügte Rhodan hinzu, während Redhorses Lächeln gefror.

      »Nun, Sir, ich möchte sie als Individualisten bezeichnen«, sagte der Cheyenne.

      Die Offiziere lachten. Redhorse wusste, dass er gewonnen hatte.

      »Die Jets wurden inzwischen startbereit gemacht«, sagte Rhodan. »Sie können sich in die Hangars begeben.«

      Don Redhorse erhielt das Kommando über die SJ-4C, und er beeilte sich, in den Hangar zu gelangen. Die Techniker waren bereits damit beschäftigt, die Halterungen der Space-Jet zu lösen.

      Redhorse kletterte durch die Schleuse ins Innere des Diskusschiffes. Die Jet war überlichtschnell und besaß einen großen Aktionsradius. Sie durchmaß 35 Meter in der Horizontalen und war 20 Meter hoch. In Flugrichtung besaß sie eine starr eingebaute Impulskanone. Die Kommandokanzel lag oberhalb des gewölbten Diskusrumpfes.

      Redhorse stellte fest, dass sich seine Mannschaft versammelt hatte. Den Kommandositz hatte man für ihn freigelassen. Gilliam saß mit verschlossenem Gesicht im Hintergrund. Er sah aus, als friere er. Brazos Surfat wirkte unglücklich, war aber rasiert und trug eine gebügelte Jacke. Doutreval lächelte Redhorse entgegen und Chard Bradon hockte im Sitz des Zweiten Offiziers.

      »Ich hoffe immer noch, dass man uns befiehlt, diesen Flug nicht zu beginnen«, klang Surfats Stimme auf. Redhorse blickte zurück. Der dicke Korporal füllte den bequemen Sitz vollkommen aus.

      »Hören Sie auf zu jammern, Brazos«, ordnete Redhorse an. »Wir starten in wenigen Minuten.«

      »Das geht mir alles viel zu schnell«, fuhr Surfat fort zu klagen. »Ein Mann sollte Zeit haben, sich auf sein Ende vorzubereiten.«

      Je näher die SJ-4C an Andro-Beta herankam, desto stärker wurden die Störgeräusche der unzähligen Hyperimpulse in den Empfängern des Diskusschiffes. Es wurde immer schwieriger, den markanten Punkt, den Redhorse anfliegen sollte, in diesem Durcheinander festzuhalten.

      Das war Olivier Doutrevals Arbeit. Der kleine Funker saß schweigend vor seinen Geräten und nahm ab und zu einige Einstellungen vor. Manchmal blickte er auf und lächelte Redhorse zu – ein Zeichen, dass sie die Spur noch nicht verloren hatten. Der Einsatzpunkt der SJ-4C lag vom Standpunkt der Männer aus gesehen über dem Zentrumskern des Betanebels.

      Redhorse saß bequem im Pilotensitz. Im Augenblick konnte er der Steuerautomatik die Führung der Jet überlassen.

      »Das ist ein Flug, von dem ich meinen Kindern erzählen werde«, ereiferte sich Brazos Surfat. »Ohne mich von den überall lauernden Gefahren abhalten zu lassen, stürze ich mich in das Abenteuer meines Lebens.« Er schnalzte genießerisch mit der Zunge.

      »Die einzige Gefahr besteht im Augenblick darin, dass wir Sie aus der Schleuse werfen, Brazos«, meinte Redhorse gedehnt.

      »Dazu benötigen wir allerdings einen Kran«, bemerkte Chard Bradon.

      »Sie sind ein mageres, unerfahrenes Jüngelchen«, sagte Surfat milde. Er streckte Bradon seine fleischigen Hände entgegen. »Damit habe ich schon Ungeheuer erledigt. Ich würde Sie wie eine Mücke zerdrücken, bevor Sie nur Hand an mich gelegt hätten.«

      »Schließen Sie Ihren Gürtel, Korporal!«, befahl Redhorse mit einem Seitenblick auf Surfats Hemd, das im Begriff war, über den Hosenbund zu rutschen.

      »Diese vermaledeite Hose ist zu eng, Captain«, beschwichtigte Surfat den Offizier. »Im Sitzen muss ich den Gürtel öffnen, sonst kracht sie in allen Nähten.«

      Chard

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