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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan
Читать онлайн.Название Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1)
Год выпуска 0
isbn 9783845333458
Автор произведения Perry Rhodan
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Paket
Издательство Bookwire
Andreas Eschbach ist aber ein solcher Mensch. Auf mich, der ihn aus der Ferne bewundert, wirkt er schüchtern, fast unscheinbar. Trotzdem ist er keiner, den man als »kleines Licht« einfach anspricht und in ein Gespräch über Gott und die Welt verwickelt. Eine gewisse Ehrfurcht ist angebracht.
Eschbach hat den Erfolg, den viele von uns sich wünschen. Und immerhin unterrichtete er als Schreiblehrer und Seminarleiter schon andere Autoren im Schreibhandwerk und half ihnen, ihre eigenen Karrieren voranzutreiben. Auf seiner Internet-Seite und per E-Mail gab er hoffnungsvollen Jungautoren immer wieder Schreibtipps und gewährte Einblicke in sein Schriftstellerdasein.
Der Autor dieser Zeilen hat sich davon inspirieren lassen. Die Idee, auf meinem privaten YouTube-Kanal Schreibtipps rauszuhauen, ist in direkter Linie auf eine Lektüre von Eschbachs Internet-Seite zurückzuführen.
Dem Perryversum lange verbunden
Seinen ersten Beitrag zur PERRY RHODAN-Serie leistete Andreas Eschbach schon 1998 – einige Jahre, bevor ihm der Durchbruch beim Mainstream-Publikum gelang. Damals hatte er schon zwei Romane veröffentlicht (»Die Haarteppichknüpfer«, 1995, und »Solarstation«, 1996), den meisten Deutschen war er aber noch vergleichsweise unbekannt.
Auf seiner Homepage bezeichnet Eschbach die Chance, einen PERRY RHODAN-Roman nach einem Exposé von Robert Feldhoff schreiben zu dürfen, als einen in Erfüllung gegangenen Jugendtraum: »Als Dreizehnjähriger habe ich mit glühenden Ohren PERRY RHODAN-Hefte verschlungen – und dann durfte ich selber eines schreiben! Das war fast so, als hätte Paul McCartney angerufen und mich aufgefordert, mit ihm zusammen eine neue Platte aufzunehmen ...«
PERRY RHODAN-Band 1935 mit dem Titel »Gesang der Stille« war seinerzeit der erste »Gastroman« der Hauptserie und begründete damit eine kleine Tradition. Viele andere bekannte Schriftsteller schrieben seither vereinzelt Romane für PERRY RHODAN. Eschbachs Erstling rangiert heute in Aufzählungen der beliebtesten Bände regelmäßig weit oben.
Mit dem Bestseller »Das Jesus-Video« (erschienen 1998) wurde Eschbach wenig später einem großen Publikum bekannt. Der Roman wurde sogar verfilmt und machte seinen Schöpfer zum neuen Star der deutschsprachigen Phantastik. Seither folgten mehr als 25 Romane aus seiner Feder.
Dennoch blieb er dem Helden seiner Kindheit treu. Insgesamt verfasste er bis 2018 sechs Heftromane und mehrere Kurzgeschichten, die sich um den unsterblichen Terraner oder seine Mitstreiter ranken.
Nun steuert Andreas Eschbach seinen bislang größten und vielleicht wichtigsten Beitrag zu unserem Epos bei: Unter dem Titel »PERRY RHODAN – Das größte Abenteuer« erscheint am 27. Februar 2019 ein Einzelroman als Hardcover und E-Book im Verlag Fischer Tor. Der fast 850 Seiten starke Wälzer gehört zu einer Reihe von Geschenken, die die PERRY RHODAN-Redaktion den Fans zur Feier von Band 3000 macht.
Inhaltlich geht das Werk einen ungewohnten Weg: zurück zu den Anfängen des Mythos. Endlich erfährt der Leser die Vorgeschichte des größten Weltraumhelden; von seiner Zeit als Testpilot und von seinen politischen Eskapaden, die ihm den Weg zu den Sternen ebneten.
Ein Teil der Familie
Andreas Eschbach ist nahezu seit Beginn seiner Schriftstellerlaufbahn ein Teil des erweiterten PERRY RHODAN-Autorenteams. Als hoffnungsvoller (Nicht-mehr-ganz-so-)Jungautor bin ich stolz, mich zur selben Gruppe zählen zu dürfen.
Meine bislang einzige persönliche Begegnung mit dem Star, die über freundliches Zulächeln auf Lesungen und Veranstaltungen hinausging, ist mir übrigens in denkenswerter Erinnerung geblieben.
In Wien war das, bei der Abreise vom AustriaCon 2016. Einen Tag zuvor hatte Andreas Eschbach seinen Auftritt beim Con krankheitsbedingt absagen müssen – eine üble 24-Stunden-Grippe hatte ihn hingerafft. Nun saßen wir beide neben unseren gepackten Koffern im Foyer des Hotels, auf benachbarten Stühlen. Ich wartete auf meine damalige Reisebegleitung, er auf seine Gemahlin.
Irgendwann fasste ich mir ein Herz, sprach ihn an und wünschte ihm eine angenehme Heimfahrt sowie eine gute Besserung. Er bedankte sich artig und schüttelte meine Hand. Ich wusch sie bis zum kommenden Abend nicht. Zwei Tage später erwischte auch mich die Erkrankung.
Nie zuvor war ich so stolz, mit Fieber im Bett zu liegen. Eine echte Promi-Grippe! Und die Viren kamen von niemand Geringerem als Andreas Eschbach. Es war, als hätte Paul McCartney mich bei einem Konzert mit Masern angesteckt. Näher kann man sich einem Idol kaum fühlen.
Perry Rhodan – Das größte Abenteuer
Autor: Andreas Eschbach
Verlag: FISCHER Tor
ISBN: 978-3-596-70145-2
Preis: 25 Euro
Erscheinungsdatum: 27.02.2019
Im anderen Hosenbein der Zeit
Über »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer«
von JOHANNES RÜSTER
Copyright: Michael Schober
Dreitausend Wochen PERRY RHODAN, fünfzig Jahre Mondlandung: Diese Konjunktion der Jubiläen hat Andreas Eschbach zu einem Roman inspiriert, der es in sich hat. In den Worten des Autors:
»[Erst] kam mir die Idee, dass es nach 3000 Heften doch an der Zeit wäre, die Kindheits- und Jugendjahre unseres Helden mal eingehender zu beleuchten, und dann [...] dachte ich: Hmm – wie kam es in der anderen Zeitlinie eigentlich dazu, dass nicht ein Apollo-Raumschiff auf dem Mond landet, sondern die STARDUST?« (Aus meinem Interview mit dem Autor, das in der Zeitschrift phantastisch! 73 erschienen ist.)
Die Geschichte muss stimmen
Allein das wäre schon eine Arbeit, die Andreas Eschbach detektivisch und kreativ gefordert hätte: All die kleinen Schlaglichter, die über die Jahrzehnte auf Perrys »Vorgeschichte« geworfen worden sind, mussten erst zusammengetragen und dann harmonisiert werden. Schließlich sind sie wild über alle Produktlinien des Perryversums verstreut und nicht ohne Widersprüche. Man denke hier etwa an das Kneifelsche Zeitabenteuer »Palast der Legenden« (TB 337 von 1991), in dem der Autor Perry die Studentenunruhen in Paris 1968 erleben lässt (was Eschbach selbstverständlich aufgreift), aber auch Perry erst nach den Apollo-Missionen auf den Mond schickt. Damit verbiegt er die Kausalitäten derart gründlich, dass Rainer Castor als Bearbeiter des entsprechenden Blaubands quasi aufgab und das ganze kurzerhand zum Blick in eine Parallelwelt erklärte.
Mehr zu den unterschiedlichen Variationen der ersten Mondlandung als Gründungsmythos der PERRY RHODAN-Serie findet sich in der ausgesprochen lesenswerten Zusammenstellung von Olaf Brill: »Variationen von Sternenstaub – Teil 2: Variationen« (PERRY RHODAN-Report 479, veröffentlicht in PERRY RHODAN 2764).
Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn in »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer« hat Andreas Eschbach für sich selbst den Schwierigkeitsgrad noch einmal um 50 Prozent erhöht – und das sehr zum Gewinn für uns Serienkenner unter den Lesern. Wir können nämlich nicht nur langsam und genüsslich entdecken, wie meisterhaft er zunächst alles zusammengetragen hat, was über Perrys frühe Jahre bisher geschrieben wurde, sondern auch, wie er diese Flicken zu einem bunten Quilt verarbeitet, in dem viele kleine