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Unsere Liebe auf deiner Haut. E.M. Lindsey
Читать онлайн.Название Unsere Liebe auf deiner Haut
Год выпуска 0
isbn 9783958238480
Автор произведения E.M. Lindsey
Жанр Языкознание
Серия Irons and Works
Издательство Bookwire
Sam wirkte nicht vollkommen überzeugt und ließ die Hand auf Dereks Oberschenkel sinken. »Eine Panikattacke?«
Derek zuckte mit den Schultern und wandte den Blick ab, aber er wusste, dass er Sam nicht anlügen konnte. Er war noch nie ein guter Lügner gewesen und Sam war praktisch ein menschlicher Lügendetektor. »Ja, eine heftige, aber das war schon okay.« Als Sam ihn skeptisch betrachtete, winkte Derek ab. »Ernsthaft. Da war noch ein Typ und der hat mir geholfen, sie wegzuatmen. Nachdem ich mich beruhigt hatte, haben wir uns hingesetzt und er hat meinen Kopf abgelenkt, damit ich nicht zu viel Gelegenheit hatte, darüber nachzudenken, dass ich festsitze.«
Da musste Sam grinsen und er senkte die Stimme, damit Maisy nicht mithören konnte. »Ich hoffe wirklich, dass du damit nicht deinen Schwanz meinst, Mann. Da gibt es Kameras. Die am Notstrom angeschlossen sind. Das Letzte, was du brauchst, ist, dass ein Sexvideo mit einem tätowierten, perversen Deppen die Runde macht.«
Derek verpasste ihm einen Schlag an den Arm. »Mein Gehirn, vielen Dank auch. Kommunizieren war ein wenig schwierig, also war es… wie zum Beispiel, wenn du Socke einen dieser Puzzle-Bälle gibst, damit er sich nicht aufregt oder langweilt.«
»Vergleichst du dich gerade mit meinem Hund?«, fragte Sam mit einem breiten Grinsen.
»Ach, weißt du, was du…«, setzte Derek an, aber Sam drückte seinen Oberschenkel, um ihn zu beruhigen.
»Ich verstehe schon. Also, wie war er so?«
Total heiß, lieb, toll, und ich trete mir in den Arsch, weil ich ihn habe gehen lassen, dachte er. »Ähm, er war echt nett und hilfsbereit. Außerdem war er taub, deshalb mussten wir auf seinem Handy schreiben. Das hat mich abgelenkt. Ich habe ihm meine Galerie gezeigt.«
Sams Grinsen wurde noch breiter. »Ja, darauf wette ich.«
»Großer Gott«, murmelte Derek. »Ich gehe, bevor es noch absurder wird.« Er wollte aufstehen, aber Sam hielt sein Handgelenk fest und zog ihn zurück. Er runzelte die Stirn. »Soll ich denn nicht verschwinden?«
»Doch, schon«, erwiderte Sam, »aber ich muss mir auch sicher sein können, dass es dir gut geht.«
Derek leckte sich die Lippen, aber er war froh, dass er ehrlich antworten konnte. »Ich bin fix und alle und habe letzte Nacht nur ein paar Stunden geschlafen, aber ich fühle mich viel besser als nach meinem letzten Zusammenbruch. Ernsthaft, der Typ hat mir echt geholfen.«
»Okay«, sagte Sam nach einem Moment des Schweigens, dann ließ er ihn los. Er packte Maisys Tasche fertig, bevor er sie ihm reichte, dann zog er seinen Rollstuhl heran und hievte sich mithilfe seiner Arme hinein. »Komm her, Zwerg«, rief er sie.
Maisy ließ auf der Stelle ihre Puppe fallen und warf sich in Sams Arme. In diesem Moment, wo er die beiden so dicht beieinander sah, konnte Derek die familiäre Ähnlichkeit zwischen ihnen erkennen. Maisy hatte das gleiche braune Haar wie Sam, dieselben hohen Wangenknochen ‒ wenn ihre auch unter einer weichen Schicht Babyspeck versteckt waren ‒, denselben herzförmigen Mund. Ein Außenstehender mochte sie für seine leibliche Tochter halten.
Und weil Sam sie so sehr liebte, war sie das im Grunde auch.
»Du musst bei Onkel DeDe brav sein, okay?«, sagte Sam zu ihr und strich ihre ein paar verirrte Strähnen aus der Stirn. »Ich hole dich ab, wenn ich fertig bin.«
Maisy schien nachzudenken und schaute dabei zwischen Derek und Sam hin und her, dann nickte sie. »Ja. Ich kann lieb sein.«
Sam gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Das weiß ich, Zuckerschnute. Wir sehen uns nachher.«
Maisy rutschte von Sams Schoß, marschierte zu Derek und reckte ihm beide Arme entgegen, weil sie hochgenommen werden wollte. Derek gehorchte ‒ er konnte ihr nie etwas abschlagen, was wahrscheinlich der Grund war, warum sie ihn am liebsten mochte ‒, hob sie hoch und hielt sie an seiner Seite. »Fahren wir in deinem Pikap?«, wollte sie wissen.
Er schüttelte den Kopf. »Onkel Sage hat heute den Pick-up, deshalb nehmen wir das Zoom-Auto.« Er fuhr einen Mini, den sie einfach toll fand ‒ wie ein altes Cartoon-Auto aus Roger Rabbit, von dem die Kinder nicht genug bekommen konnten. »Ist das in Ordnung?«
Sie dachte kurz nach, dann nickte sie. »Okay. Kann ich meinen E'efant mitnehmen?«
Derek zuckte mit den Schultern und ließ sie zu Boden gleiten, damit sie in ihr Zimmer rennen und den Elefanten holen konnte, ohne den sie nicht leben konnte. Er sah, dass Sam ihn angrinste, und widerstand dem Drang, ihm den Mittelfinger zu zeigen. »Wenigstens kann ich sie wieder zurückgeben«, ätzte er.
Sam hob die Schultern. »Hey, ich will mich nicht beschweren. Ich wüsste nicht, was ich tun sollte, wenn ich euch nicht hätte.«
»Aber du hast uns, also mach dir deshalb keinen Kopf«, rief Derek ihm in Erinnerung. »Wir schaffen das schon. Wir alle zusammen.«
Sam entspannte sich ein wenig und brachte sogar ein Lächeln zustande, als Maisy aus ihrem Zimmer kam, die Arme voller Puppen und Stofftiere. Mit einem Seufzen löste er die Bremsen seines Rollstuhls und rollte auf sie zu. »Eins«, sagte er mit festem Tonfall.
Sie schob die Unterlippe vor und blickte dabei so traurig drein, dass Derek sich beinahe zu ihren Gunsten eingemischt hätte. »Aber…«
Sam schüttelte den Kopf. »Du bist nicht lange weg, May. Eine Puppe. Darüber haben wir doch schon gesprochen.«
Sie sah rasend vor Wut aus und warf in typischer Kleinkind-Manier alles auf den Boden. »Na schön!« Dann drehte sie sich auf dem Absatz herum und rannte zur Vordertür. Es war Sams Mitdenken und einer Menge Erfahrung zu verdanken, dass er an allen Türen kindersichere Schlösser angebracht hatte, deshalb brauchte keiner der Männer hinter ihr her zu hasten.
»Soll ich dir beim Aufräumen helfen, bevor ich gehe?«, bot Derek an.
Sam verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. »Nein. Dann habe ich wenigstens etwas zu tun, bis Beth hier ist.«
Derek nickte und beugte sich vor, um ihn mit einem Arm kurz zu umarmen. Er konnte hören, wie Maisy an der Tür mit dem Fuß stampfte und versuchte, sie zu öffnen, deshalb packte er ihren Rucksack und ihren Elefanten, dann eilte er zu ihr, um ihren Wutausbruch zu besänftigen. Sie weinte nicht, als er mit ihr hinausging und sie im Kindersitz anschnallte, und als er mit ihr auf die Straße auffuhr, hatte sie sich beinahe ganz beruhigt.
Zwar hätte Derek am liebsten den ganzen Tag geschlafen, aber er war froh über Sams Anruf. Nicht nur, weil es ein weiterer Schritt für ihn war, die Adoption endlich abzuschließen, sondern auch, weil ihm allmählich bewusst wurde, dass er jedes Mal an Basil denken musste, wenn er nichts zu tun hatte. Er konnte immer noch den Blumenduft riechen, das warme Gewicht seiner Hand spüren, die sich an Dereks Brust drückte. Er konnte sein Lachen hören und seine tiefgründigen, bedeutungsvollen Augen vor sich sehen, die ihn angestarrt hatten, als das Licht wieder angegangen war.
Derek hatte sich schon viel zu lange nicht mehr so gefühlt ‒ eigentlich war er sich nicht sicher, ob er sich überhaupt jemals so gefühlt hatte ‒ und das machte ihm zu schaffen. Sie waren sich nur zufällig über den Weg gelaufen, nichts Besonderes, kein Schicksal. Es wäre ein Wunder, wenn er den Mann jemals wiedersehen würde.
Als sie bei ihm zu Hause ankamen, war Maisy schläfrig und ließ sich von Derek ins Haus tragen, wo er sie auf das Sofa setzte und auf Netflix eine Sendung mit irgendeiner Prinzessin anschaltete. Sie wollte keine Waffeln, deshalb legte er sie ins Gefrierfach, dann nahm er seine weichste Decke und hüllte sie beide darin ein. Sie kuschelte sich an seine Brust, ihr Gewicht war warm und beruhigend, und er döste allmählich ein.
Später schreckte Derek aus dem Schlaf hoch. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, und es dauerte einen Moment, bis er erkannte, was ihn geweckt hatte. Sein Handy. Er versuchte, es aus seiner Hosentasche zu holen, ohne die immer noch schlafende Maisy zu stören,