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ausstarb. Viele Forscher glauben, die zahlreichen Ressourcen des Homo sapiens seien verantwortlich für seinen Erfolg in den Heimatgebieten anderer Spezies, v. a. angesichts der Klimaveränderungen in der Zeit der letzten Eiszeit. Man nimmt an, dass Menschen sich auf größere soziale Netzwerke stützen konnten als andere Spezies. Das half in mageren Zeiten sowie bei der Besiedlung unbekannter Lebensräume, in die sie u. a. durch das Folgen der Tierherden kamen. image

       Homo sapiens: Der einzige Überlebende der Hominini

      Es gibt keine Hinweise auf Gewalt zwischen Menschen und anderen Spezies. Tatsächlich zeigt die DNA des modernen Menschen Genspuren des Neandertalers und des Denisova-Menschen und legt nahe, dass sich Einzelne, wenn auch selten, mit Vertretern anderer Spezies paarten.

      Neandertaler waren geschickte Steinwerkzeugmacher und Jäger; Vertreter des Homo sapiens werden sich aber schneller angepasst haben und deshalb mit den klimatischen Veränderungen während der Eiszeit besser zurechtgekommen sein. Sie entwarfen neue Steinwerkzeuge und Techniken zur Nutzung von Knochen und Horn. Auch etablierten sie Netzwerke zur gegenseitigen Unterstützung, bündelten ihre Ressourcen und vergrößerten so ihre Überlebenschancen. Ihre kulturelle Anpassungsfähigkeit wird es den modernen Menschen erlaubt haben, ihre Verwandten im Zugriff auf immer weniger vorhersehbare Nahrungsmittel zunehmend auszustechen.

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      ALLES WAR SO WUNDERSCHÖN, SO FRISCH

      HÖHLENMALEREIEN IN ALTAMIRA (VOR 40 000 JAHREN)

       IM KONTEXT

      FOKUS

       Paläolithische Kulturen

      FRÜHER

      vor 45 000 Jahren Der moderne Mensch taucht in Europa auf

      vor 40 000 Jahren Die frühesten derzeit bekannten Kunstwerke in Europa entstehen – z. B. die Skulptur des Löwenmenschen vom Hohlenstein-Stadel (Baden-Württemberg)

      SPÄTER

      vor 26 000 Jahren In Dolní Věstonice (Tschechien) entsteht das Dreifachgrab von drei jungen Menschen

      vor 23 500 Jahren Der ligurische »Prinz« der Arene Candide (Italien) wird, reich mit Dentalium-Muscheln geschmückt, beerdigt

      vor 18 000 Jahren Die letzte Eiszeit erreicht ihren Höhepunkt (Letzteiszeitliches Maximum)

      Der Höhlenkomplex von Altamira in der Nähe der nordspanischen Küstenstadt Santander besteht aus einer Reihe Kammern und Gänge von rund 300 m und zeigt einige der beeindruckendsten Beispiele steinzeitlicher Kunst, die bisher gefunden wurden. Als die Höhle 1880 entdeckt wurde, hielt man die Malereien zunächst für Fälschungen – erst knapp 20 Jahre später wurden sie als Werke der Jäger- und Sammlerkultur anerkannt. Einige der frühesten prähistorischen Schaffensperioden datieren aus der Zeit vor rund 35 000 Jahren, auch wenn die meisten der berühmten Höhlengemälde wohl erst viel später, vor rund 22 000 Jahren, geschaffen wurden – z. B. die Bilder der berühmten Bisonkammer: Die niedrige Decke ist übersät mit Tierbildern, darunter farbenprächtige, lebendige Bisondarstellungen, die sich so perfekt in die natürlichen sanften Wölbungen der Felswände einfügen, dass beinahe ein dreidimensionaler Eindruck entsteht.

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       Artistischer Impetus

      Weitere atemberaubende Höhlenmalereien finden sich in Südwestfrankreich sowie in Nordspanien – darunter nicht nur äußerst detailreiche Tierbilder, sondern auch in den Fels eingravierte Zeichen und Symbole sowie Handabdrücke. Über die Bedeutung und Funktion dieser Kunst rätseln Archäologen noch. Manche meinen, die Steinzeitmenschen hätten, nicht anders als ihre Nachfahren heute, die ästhetische Qualität der Kunst einfach geschätzt. Andere glauben, in den detailreichen Bildern, die etwa das Geschlecht eines Tieres zeigen oder die Jahreszeit, in der es beobachtet wurde, ließen wichtige Informationen zum Überleben erkennen, z. B. wann und wo die Tiere gejagt werden konnten.

       Jagdrituale

      Aber auch Glaubens- und Weltanschauungen der Menschen im Paläolithikum können die Höhlenkunstwerke zum Ausdruck gebracht haben. Bis heute folgen Gemeinschaften, die vorwiegend vom Jagen und Sammeln leben, animistischen Glaubensvorstellungen, d. h., sie schreiben Tieren, Pflanzen und Teilen der Landschaft Geister zu, mit denen der Mensch im alltäglichen Leben interagiert. Viele Religionsexperten dieser Gesellschaften – Schamanen – glauben, mit diesen Geistern kommunizieren zu können, um Kranken oder Verletzten zu helfen. Im Lauf der Geschichte haben Schamanen häufig während einer Trance (einem veränderten Bewusstseinszustand) solche Felsmalereien als Mittel der Kommunikation mit diesen Geistern eingesetzt. Einige Forscher glauben daher, dass die Gesellschaften der Altsteinzeit ähnlichen Glaubensvorstellungen anhingen. Schamanen sagte man vielfach auch nach, sie könnten sich selbst in Tiere verwandeln, um diese dazu zu bringen, sich den Jägern zu ergeben; das könnte eine Reihe von Bildern erklären, die menschliche und tierische Merkmale kombiniert zeigen, z. B. den Löwenmenschen vom Hohlenstein-Stadel in Baden-Württemberg oder den Zauberer in der Grotte des Trois-Frères in Frankreich: eine menschliche Figur mit Geweih.

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      Die sanften Wölbungen auf den Felswänden von Altamira heben, statt von ihr abzulenken, die Kunst noch hervor – und verleihen dem Bild des Bisons beinahe eine Dreidimensionalität

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      Die Handabdrücke in der Höhle von Fuente del Salín (Spanien) stammen wohl von Kindern und lassen vermuten, dass der Höhlenbesuch einem Ritual des Erwachsenwerdens diente

      Tierbilder können auch Teil »magischer« Rituale gewesen sein – zur Sicherung der Erfolgschancen bei der Jagd. In Gesellschaften, deren Ernährung in erheblichem Maße von Tieren abhing, waren solche Rituale gewiss von großer Bedeutung.

       Initiationszeremonien

      Andere Forscher haben darauf hingewiesen, dass viele der Hand- und Fußabdrücke, die neben Höhlengemälden entdeckt wurden, Kindern gehört haben müssen. Der Gang hinab in dunkle, feuchte und möglicherweise gefährliche Höhlen – mit nur einer Öllampe bewehrt – kann daher auch eine Initiationszeremonie, ein Art Mutprobe für Jugendliche gewesen sein.

       Begräbnisse und das Jenseits

      Weitere Hinweise auf religiöse und rituelle Praktiken der Menschen in der Altsteinzeit liefern Begräbnisse. In Dolní Věstonice (Tschechien) etwa wurden drei Körper, eine Frau zwischen zwei Männern, in sexueller Pose begraben: Des einen Hand lag auf ihrem Becken, der andere mit dem Kopf nach unten. Ihre Köpfe und das Becken der Frau waren mit roten Farbpigmenten (Ocker) besprenkelt. Interessanterweise weisen alle drei Körper dieselbe seltene Skelettdeformation auf; möglicherweise waren sie miteinander verwandt. Obwohl die Gründe für diese außergewöhnliche Anordnung wohl ein Rätsel bleiben werden, ist offensichtlich, dass es bei dieser Bestattung um mehr als nur das Begräbnis menschlicher Überreste ging.

      »Menschen sind überall und zu jeder Zeit dem ursprünglichen Instinkt gefolgt, sich und ihre Welt in Bildern und Symbolen darzustellen.«

      Jill Cook Ice Age Art (2013)

      An

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