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China der Han-Dynastie, und etwa die gleiche Zahl wurde vom Römischen Reich regiert. Die Großreiche verdankten ihren Erfolg vor allem effizienten Kommunikationswegen über Land und Wasser und dem rücksichtslosen Einsatz militärischer Macht. Fernhandelsrouten verbanden Europa mit Indien und China, und die Städte waren bedeutend gewachsen – in Rom lebten wahrscheinlich bis zu 1 Mio. Menschen.

       Der Niedergang der Hochkulturen

      Die Historiker streiten seit Langem über die Gründe für den Niedergang dieser mächtigen antiken Großreiche ab dem 3. Jh. n. Chr. Seuchen, die in den überfüllten Städten entstanden und entlang der Handelswege übertragen wurden, spielten sicher eine Rolle, genau wie interne Machtkämpfe, die zu politischer Zersplitterung und schlechterer Regierung führten. Aber vielleicht am entscheidendsten war die räumliche Begrenzung der Herrschaftsgebiete. Sowohl das Römische als auch das Han-Reich hatten Mauern gebaut, um ihre Grenzen gegenüber meist nomadischen oder halbnomadischen »Barbarenstämmen« zu sichern. Die Großreiche hatten kaum einen militärischen Vorteil gegen diese Völker. Der östliche Teil des christianisierten Römischen Reichs überdauerte bis 1453, und die chinesische Hochkultur kam ab 618 unter der Tang-Dynastie wieder zu voller Blüte, aber Westeuropa sollte Jahrhunderte brauchen, um wieder die Bevölkerungszahlen und den Organisationsgrad zu Zeiten Roms zu erreichen. image

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      UM DEM LAND WAHRES HEIL UND EINE GUTE REGIERUNG ZU SCHAFFEN

      DER GESETZESKODEX DES HAMMURABI (UM 1780 V. CHR.)

       IM KONTEXT

      FOKUS Ursprünge der Hochkulturen

      FRÜHER

      um 5000 v. Chr. In Mesopotamien und darüber hinaus werden Gold und Kupfer verhüttet

      um 4500 v. Chr. Uruk in Mesopotamien ist als erste Siedlung so groß, dass sie als Stadt betrachtet werden kann

      um 3800 v. Chr. Im Niltal bil den sich das oberägyptische und das unterägyptische Reich

      um 3500 v. Chr. Entwicklung der Hochkulturen im Industal

      um 3350 v. Chr. Im Westen und Norden Europas werden Steinkreise errichtet

      um 2000 v. Chr. Unter der Shang-Dynastie entstehen die ersten Städte in China

      SPÄTER

      um 1500 v. Chr. Aufstieg der Olmekenkultur in Mittelamerika

      um 600 v. Chr. Entstehung der Hochkultur der Maya

      Im Jahr 1901 wurde in den Ruinen der Stadt Susa eine 2 m hohe schwarze Steinsäule gefunden, wo 280 »Rechtssprüche« oder Gesetze eingraviert war – die älteste bekannte schriftliche Rechtssammlung. Die Säule wurde um 1750 v. Chr. in Babylon von Hammurabi, einem der größten Könige des antiken Mesopotamiens, errichtet.

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       Umwälzungen in der Bronzezeit

      Mesopotamien, das »Zweistromland«, lag zwischen Euphrat und Tigris und wird als erste Hochkultur der Menschheit betrachtet. Es besaß die ersten bekannten Beispiele von Schrift, Mathematik und Astronomie und die ersten Städte der Welt. Bevölkerungswachstum und zunehmender Wohlstand führten zur Bildung einer gesellschaftlichen Hierarchie von Herrschern, Höflingen, Priestern, Händlern, Handwerkern, Dienern und Arbeitern. Dies wird oft als »Spezialisierung« bezeichnet: Einzelne hatten unterschiedliche Aufgaben und waren anders als in den Subsistenzgesellschaften nicht mehr alle mit der Nahrungsproduktion beschäftigt.

      Die Mesopotamier koordinierten ihre Arbeitskräfte, um große Bauten wie Verteidigungsmauern und Tempel zu errichten und Armeen zu mobilisieren. Sie betrieben Wasserbau zur Umleitung von Flüssen und zur Bewässerung der Schwemmlandebenen. Verwaltungsaufgaben, etwa die Buchhaltung, führten zur Entwicklung der Keilschrift, der ersten bekannten Schrift, und komplexer Mathematik wie Bruchrechnung, Gleichungen und Geometrie. Zum Zweck der Kalenderführung entstand eine anspruchsvolle Astronomie. Dieser große Fortschritt wird manchmal als bronzezeitliche Revolution bezeichnet und kann als wichtigste Veränderung der Menschheit vor der industriellen Revolution gesehen werden.

       Vereinigung Mesopotamiens

      Vom 4. bis 2. Jt. v. Chr. war Mesopotamien lange ein Mosaik aus konkurrierenden Königreichen und Stadtstaaten wie Uruk, Isin, Lagasch, Ur, Nippur und Larsa. Hammurabi, der amoritische König Babylons, vereinigte die Region durch einen Mix aus List, Diplomatie, Opportunismus, militärischer Stärke und Langlebigkeit. Auch Hammurabi nahm frühere Erlasse als Grundlage für seine Gesetze, aber sie unterschieden sich durch die Größe seines Reichs und den Fakt, dass sie auf Stelen niedergeschrieben und für immer festgehalten wurden.

      »Als Marduk (…) mich entbot, habe ich Recht und Gesetze in der Landessprache geschaffen, den Leuten Wohlbehagen geschaffen.«

       Hammurabi

      Hammurabis Gesetze und ihr ausführlicher Prolog verraten viel über das Leben in der sog. altbabylonischen Zeit. Die Urteile reichen von Besitzstreitigkeiten, Körperverletzung, entlaufenen Sklaven bis hin zu Hexerei.

       Hammurabis Erbe

      Obwohl Hammurabis Gesetze selten befolgt wurden und sein Reich bald nach seinem Tod zerfiel, war seine Herrschaft ein Wendepunkt: Es festigte den Staat als Einheit mit Babylon als Zentrum, und seine Gesetze wurden von mesopotamischen Schreibern mindestens bis ins 6. Jh. v. Chr. kopiert. Sie könnten die Gesetze der hebräischen Bibel beeinflusst haben, mit denen sie viele Ähnlichkeiten aufweisen und die wiederum die Gesetze vieler heutiger Gesellschaften mitprägten. image

       Hammurabi, der Gesetzgeber

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      Um 2000 v. Chr. drangen die Amoriter (»Westländer«), ein halbnomadisches Volk aus Syrien, in Mesopotamien ein und ersetzten die örtlichen Fürsten in vielen Stadtstaaten durch amoritische Herrscherdynastien. Im frühen 18. Jh. v. Chr. waren die drei mächtigsten Amoriterkönige der bedeutende Schamschi-Adad im Norden, Rim-Sin im südlichen Larsa und Hammurabi im Zentrum in Babylon. Während seiner langen Regierungszeit brachte Hammurabi ganz Südmesopotamien unter seine Herrschaft und dehnte seine Macht schließlich den Tigris hinauf bis Ninive und den Euphrat hinauf bis nach Tuttul am Zusammenfluss mit dem Belich aus. Er überwachte persönlich den Bau vieler Tempel und anderer Gebäude. Im Prolog des Kodex, der Hammurabi huldigt und seine vielen Eroberungen aufzählt, heißt es, seine Herrschaft sei von den Göttern selbst gewollt, die die Leitung der Menschheit Marduk (dem Gott Babylons) und damit seinem König überlassen hätten. Er zeigt auch, dass Hammurabi sich als Garant einer gerechten und geordneten Gesellschaft sah.

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      ALLE LÄNDER LIEGEN EWIGLICH UNTER SEINEN SOHLEN

      DIE TEMPEL VON ABU SIMBEL (UM 1264 V. CHR.)

       IM KONTEXT

      FOKUS Das Ägypten der Pharaonen

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