ТОП просматриваемых книг сайта:
Sinner City. Kate Dark
Читать онлайн.Название Sinner City
Год выпуска 0
isbn 9783960001430
Автор произведения Kate Dark
Жанр Языкознание
Серия Sinner City
Издательство Bookwire
Gegen Hailey würde sie ohnehin nicht ankommen, also fügte sich Abby in ihr Schicksal. Außerdem – bei einem Männerstripabend brauchte sie nicht mit Saviors Anwesenheit rechnen.
»Du bist ein Stalker.«
Savior warf einen genervten Blick zu Cutter, der auf einmal neben ihm auftauchte. Er hatte angenommen, niemand würde bemerken, wenn er sich aus dem Clubhaus schlich.
»Bin ich nicht.«
»Du beobachtest Abby seit über einer Woche, stehst vor ihrer Tür und verschwindest erst wieder, wenn es hell wird. Wie würdest du das nennen?«
Savior drückte seine Zigarette an der Hauswand aus und steckte den Stummel in die Zigarettenschachtel. Seit Abby ihm deswegen einen Vortrag gehalten hatte, warf er seinen Zigarettenstummel nicht mehr achtlos auf den Boden. »Ich sehe mich eher als eine Art Beschützer an.«
Cutter lachte. »Mhm, ist klar. Ich nenne es Stalker, oder weiß sie, dass du wie ein trauriger Hundewelpe hier stehst? Pass bloß auf, dass die Nachbarn dir nicht die Cops auf den Hals hetzen.«
»Selbst wenn. Ich mache doch gar nichts. Stehe lediglich hier herum und warte.« Vernichtend funkelte er seinen Freund an. »Aber nicht wie ein trauriger Hundewelpe.«
»Worauf wartest du denn noch, Boss? Sieh mal, ich weiß ja, dass du wütend auf Abby bist, weil sie einfach abgehauen ist. Es ist …«
»Sei still«, befahl Savior barsch.
»Die Wahrheit ist schwer zu verkr-« Savior hielt ihm den Mund zu und zog Cutter mit sich in die Schatten der Gasse.
»Sei leise«, warnte Savior noch einmal eindringlich und nahm die Hand weg. Dröhnende Motoren erklangen nicht weit entfernt in der Dunkelheit. Vorsichtig spähte Savior um die Ecke, erkannte Lichter von Motorrädern am Ende der Straße. Im Laufe der Woche hatte er erfahren, dass Abby sich regelmäßig mit Damian – Fiend – traf. Darüber war er nicht glücklich und wahrscheinlich würde er Damian dafür doch noch den Schwanz abschießen. Zumindest wusste Savior jetzt, dass Abby in Sicherheit war, wenn er nicht in ihrer Nähe sein konnte. Momentan war sie alleine zu Hause, es konnte gut möglich sein, dass Damian gerade mit seiner Harley kam. Wieso sollte er mit Verstärkung anrücken? Außer natürlich er hatte Savior bemerkt und wollte ihn jetzt loswerden.
Cutter und Savior tauschten einen Blick. Cutter war noch immer von der Folter durch die Raiders angeschlagen und konnte nicht kämpfen. Savior zeigte mit dem Kinn zum Auto am Ende der Gasse. Sein Freund presste die Lippen zusammen und schüttelte entschieden den Kopf.
Er schnaubte spöttisch. Ausgerechnet jetzt musste Cutter seine verloren geglaubten Eier wiederfinden und den harten Mann markieren.
Savior zog seine Waffe und entsicherte sie. Cutter zog sein Messer. Sein Name kam schließlich nicht von ungefähr. Erneut spähte er um die Ecke. Die Bikes hielten mit laufenden Motoren vor dem Haus. Lediglich einer schaltete seine Maschine aus und nahm den Helm ab. Fiend. Er lachte über etwas, was einer seiner Kumpane gesagt hatte, klopfte ihm auf die Schulter und hängte den Helm an den Lenker. Die anderen fuhren langsam weiter, blickten suchend in beide Richtungen der Straße.
Hielten sie nach Savior Ausschau oder nach jemand anderem? Ihren verschwundenen Verbündeten, den Raiders?
Er und Cutter blieben unentdeckt. Sie atmeten erleichtert aus. Auf zusätzlichen Ärger mit dem Death Heart MC konnten sie verzichten.
»Ich hasse den Kerl«, brummte Savior, während Damian in Abbys Haus trat. Die ganze Zeit schon fragte er sich, ob sie Savior für diesen Typen verlassen hatte. Wie lange ging das mit den beiden? War es etwas Ernstes?
»Ich wette, du hast gerade Mordgedanken.«
Savior hob gleichgültig die Schultern hoch. Natürlich hatte er die. Kein Grund, das offen zuzugeben. Dann müsste er sich eingestehen, dass er trotz allem etwas für Abby empfand und sie vermisste. Sobald er es laut aussprach, wurde es zur Realität und die wollte er so lange wie möglich von sich fernhalten.
»Los geht’s, Cutter, ich spendiere uns einen Drink im Temple of Sins.«
»Mir wäre es lieber, du würdest mir eine Frau spendieren.«
Savior lachte. »Als hättest du Probleme damit, eine Frau für die Nacht zu finden.«
»Manchmal ist eine Nacht nicht alles«, antwortete Cutter kryptisch.
Savior fragte sich, ob er Cutter nicht lieber hinter Hailey hätte herschicken sollen. Es war doch offensichtlich, dass er etwas für sie empfand. Und jetzt war der Weg frei, wo Thug es wieder mal vermasselt hatte.
KAPITEL 3
»Ich hatte vergessen, dass es heute hier nur so von wollüstigen Frauen wimmelt«, brummte Savior etwas später, als er mit Cutter das Laufhaus betrat.
Cutter grinste. »Sieh es mal von der Seite, wenn eine heiße Schnitte dabei ist, sparst du das Geld für eine Frau für mich.«
Zufrieden sah Savior sich um. Aus der ehemaligen Bruchbude war ein ansehnlicher Ort geworden. Eine Firma hatte die Böden und Wände erneuert. Die Sinners hatten die Räume stilvoll hergerichtet und neue Möbel gekauft, die Bar war mit vernünftigem Alkohol ausgestattet worden.
Außerdem hatte Hailey mit ihrem Konzept ein gutes Händchen bewiesen, genau wie bei den anderen Etablissements. Es hatte sich ausgezahlt, sie als Chefin für diese Läden einzusetzen. Sein Instinkt hatte ihn nicht getäuscht und er war verdammt stolz auf seine Freundin.
Hauptsächlich waren es Frauen ab vierzig, die sich an Abenden wie diesen hier versammelten, um den Männern Geld in die winzigen Slips zu stecken. »Ist Hailey hier?«
»Gut möglich. Seit der Sache mit Thug heute Mittag habe ich sie nicht mehr gesehen.«
Cutter atmete laut aus. »Dom hat mir schon erzählt, was passiert ist. Ich habe sie noch gewarnt, aber wollte sie auf mich hören? Nein. Jetzt hat er sie zum zweiten Mal verarscht und garantiert würde er das auch noch ein drittes und viertes Mal machen. So blöd kann sie gar nicht sein.«
»Du klingst verbittert. Eifersüchtig?«
Cutter warf ihm einen bösen Blick zu. »Ich mache mir nur Sorgen, das ist alles.«
Savior lachte. »Natürlich.«
»Klappe, Boss, lass lieber einen Wodka springen.«
Sie gingen an die Bar, wo Tessa heute Dienst hatte. Die Frau hatte sich als nützlich erwiesen und die Vermittlerin gespielt, als Savior die anderen Bordelle der Raiders aufgesucht hatte. Sie hatte mit den Frauen dort gesprochen und ihnen versichert, dass er kein Vergewaltiger und Schläger war, dass sie ihm glauben konnten und er keine Hintergedanken in Bezug auf die vielen Frauen hatte. Das war ein hartes Stück Arbeit gewesen. Von insgesamt sechs Bordellen würde Savior drei umfunktionieren in Diskothek, Restaurant und Jugendzentrum, zwei wurden von einem Bordell zu einem Laufhaus und das letzte Gebäude stand weiterhin leer. Er hatte zwar schon eine ungefähre Vorstellung, was er damit anfangen wollte, würde das aber noch mit Thug oder jemand anderem vom Rat besprechen.
Mit einem strahlenden Lächeln kam Tessa um die Theke herum, küsste Savior auf die Wange und begrüßte ihn überschwänglich. »Ich hatte heute gar nicht mit dir gerechnet. Was möchtest du trinken?«
»Einen Wodka mit Cola und einen Gin«, antwortete er kurz angebunden und setzte sich auf den Barhocker.
»Die steht auf dich«, kommentierte Cutter feixend.
Savior ignorierte ihn und verschaffte sich einen Überblick. Es waren noch mehr Frauen zum Dienst eingeteilt, doch überwiegend arbeiteten heute die Männer. Die Stripper bedienten die Frauen, bis sie später auf der Bühne