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Sinner City. Kate Dark
Читать онлайн.Название Sinner City
Год выпуска 0
isbn 9783960001430
Автор произведения Kate Dark
Жанр Языкознание
Серия Sinner City
Издательство Bookwire
Geschockt und gleichzeitig emotional erschöpft, schüttelte sie den Kopf. »Also das war völlig daneben. Am besten gehst du jetzt und reagierst dich ab.«
Damian fluchte unterdrückt. »Sorry, ich wollte das nicht sagen.«
»Doch wolltest du. Du wolltest mich verletzen, damit ich mich schlecht fühle. Glückwunsch, das hast du geschafft. Geh jetzt bitte.«
»Abby«, flehte er leise.
Stumm deutete sie mit dem Zeigefinger auf die Tür und schaltete absichtlich den Fernseher lauter.
»Bis dann, Abby.«
Eine Minute später hörte sie den Motor seiner Harley aufheulen. Erleichtert atmete sie auf und lief die Treppe hinunter, schloss die Vordertür hinter ihm ab und kontrollierte noch einmal den Hintereingang. Seit ihr Dad wieder unterwegs war, prüfte sie alles doppelt und dreifach. Zumal die verschollenen Raiders weiterhin frei herumliefen. Schon eine ganze Weile fragte sie sich, wo sie nach ihrer Mutter suchen sollte und wer ihr dabei behilflich sein könnte. War sie verschwunden und kam nicht wieder oder wollte sie alle in Sicherheit wiegen und mit einem Paukenschlag zurückkehren? Zuzutrauen wäre es ihr. Abby glaubte auch nicht, dass Francine sich den Überfall auf das Raiders Gelände kommentarlos gefallen ließ.
Ein energisches Klopfen an der Vordertür erklang. Abby zuckte zusammen und schlich nach vorne. Hoffentlich war Damian nicht zurückgekehrt!
Vorsichtig drückte sie zwei Lamellen auseinander und wagte einen Blick durch die ansonsten geschlossenen Jalousien. Dann drehte sie irritiert den Schlüssel herum und ließ ihre Freundin herein. »Hailey, was ist los?«
»Kann ich heute hierbleiben?« Die junge Frau mit den rosa Haaren hatte glasige Augen und einen verkniffenen Zug um den Mund.
»Natürlich. Was ist passiert?«
»Thug ist ein Idiot, das ist passiert.« Hailey schniefte leise.
Abby schloss die Tür ab und deutete auf die Treppe. »Geh schon mal in mein Zimmer, ich komme gleich nach.«
In der Küche schnappte sie sich eine zweite Chipstüte, Colaflaschen und Schokolade.
Hailey saß am Schreibtisch und drehte sich mit dem Bürostuhl im Kreis. »Du erwartest keinen Besuch, richtig?«
»Nein, wieso?« Abby warf ihre Mitbringsel auf das Bett.
»Das Bett ist nicht gemacht und du hast einen Schlafanzug an.« Hailey hob amüsiert die Augenbrauen.
»Keine Sorge, wir sind ungestört. Also, dann leg mal los und erzähl mir, was geschehen ist.« Aufmunternd klopfte sie neben sich auf das Bett. Den Fernseher schaltete sie aus.
Hailey schnappte sich die Chipstüte und griff beherzt hinein. »Ich habe immer geglaubt, Cassy würde sich zwischen Thug und mich stellen, wenn sie zurück ist, aber das Problem ist nicht sie, sondern er. Er ist ein Arschloch.« Hailey lachte sarkastisch auf. »Cutter wird sich wahnsinnig freuen, dass seine Prognose eingetroffen ist.«
»Was hat Thug angestellt?«, wollte Abby wissen.
»Er hat mit BigTits gevögelt, die mir das brühwarm unter die Nase gerieben hat.«
Abby verzog das Gesicht. Sie konnte sich vorstellen, wie Hailey sich fühlen musste. Nur der Gedanke an diese Frau machte sie wütend und – zugegeben – auch wahnsinnig eifersüchtig. Sie hatte eine Bindung zu Savior, wie Abby sie niemals haben würde. Irgendwas kettete die beiden aneinander, was ein Außenstehender nicht begreifen konnte. Noch ein Rätsel, welches sie gerne lösen würde – obwohl … wollte sie die Antwort überhaupt wissen?
»Autsch«, kommentierte Abby. »Wie kann er mit ihr schlafen, wenn er dich hat? Ich meine, sieh sie dir doch an mit ihren gemachten Titten, den Schlauchbootlippen und diesem billigen Auftreten!«
»Oh, Thug schläft nicht mit Frauen, er fickt sie.« Auf Abbys ratlosen Blick hin, erklärte Hailey: »Seine Worte, nicht meine. Er fickt Frauen, Punkt. Für alles andere braucht er Gefühle und die hat er nicht.«
Abby schnaubte. »Nett. Hoffentlich hat er sich eine fiese Krankheit eingefangen.« Was bei Ginas ausschweifendem Sexleben nicht mal ausgeschlossen wäre.
»Verhütung ist das »A« und »O« bei den Jungs.« Haileys Telefon klingelte. Sie zog es aus der Hosentasche und drückte den Anrufer weg. »Thug – schon wieder.«
»Wie oft hat er versucht anzurufen?«
»Achtmal. Dom dreimal, genau wie Savior. Ich war schon eine Weile unterwegs, ehe ich zu dir gekommen bin.«
»Lass ihn noch etwas schmoren. Das hat er mehr als verdient. Was hast du jetzt vor?«
»Keine Ahnung. Ich schätze mal, wie gewohnt weitermachen, nur dass ich Thug links liegen lasse. Seine Spielchen nerven mich und ich habe keine Lust, noch tiefer in den Abgrund zu stürzen.« Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. »Gott, als hätte ich beim ersten Mal nicht draus gelernt!«
»Verständlich. Das hast du auch gar nicht nötig, du bist süß und sexy. Männer wie Thug wissen das gar nicht zu schätzen.«
Hailey lächelte traurig. »Ich wünschte, er wäre anders. Treu, verliebt. Oder überhaupt in der Lage zu lieben.«
Abby drückte ihre Freundin fest an sich. »Wenn er sich arschig verhält, ist er noch nicht so weit. Das klingt blöd, aber ich glaube, er will sich noch nicht festlegen. Im Club gibt es viele tolle Männer, die den Boden unter deinen Füßen küssen. Halt dich an diese Sorte.«
»Aber diese Sorte ist nun mal nicht Thug.«
Abby seufzte leise. Sie glaubte nicht, dass er mit Hailey spielte und sie absichtlich verletzen wollte. Er war blind, was Frauen anging und nahm an, dass sie genauso emotionslos waren wie er. Oder ihm war es schlichtweg egal, wenn er jemandem weh tat. Doch eigentlich schätzte sie ihn so nicht ein.
Hailey klatschte in die Hände. »Genug getrauert. Lass uns über etwas anderes reden.« Auffordernd sah sie Abby an.
»Wie ist denn sonst die Stimmung im Clubhaus?«, fragte diese möglichst unbeteiligt. Die Frage brannte ihr schon seit Haileys Eintreffen auf der Zunge.
Hailey kicherte mädchenhaft. »Du willst wissen, wie es Savior geht und was er macht?«
»Ich möchte auch wissen, wie es den anderen geht«, redete sich Abby heraus.
»Cutter meidet mich. Dom geht es soweit gut, genau wie Grind, Mac und den anderen. Missy hat sich seit Teddys Tod zurückgezogen. Savior hingegen hat viel um die Ohren. Es macht ihm zu schaffen, was mit Teddy passiert ist und er fragt sich, wer ihm geholfen hat. Es ist auch immer noch nicht geklärt, wer das Geld geklaut hat. Das Führungsregime der Raiders ist unauffindbar. In den meisten unserer Geschäfte gab es Hausdurchsuchungen. Polizei und Staatsanwaltschaft haben zwar nichts gefunden, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns die Scheiße um die Ohren fliegt. All das hält Savior wach.«
Abby nickte verstehend. »Was will die Staatsanwaltschaft ständig von euch?«
Hailey hob die Schultern hoch. »Die suchen doch immer nach Gründen, uns zu verbieten oder in den Knast zu verfrachten. Bislang sind wir dank Lion gut davongekommen.«
»Klingt irgendwie persönlich mit den Hausdurchsuchungen.«
»Weißt du was?«, rief Hailey plötzlich aus und überging damit ihren Kommentar. »Geh duschen, zieh dir was Hübsches an und dann fahren wir in das Temple of Sins, unserem neuesten Laufhaus.«
»O bitte«, Abby verzog angewidert das Gesicht. »Verschon mich mit solchen Etablissements.«
»Stell dich nicht so blöd an. Ich bin dort die Chefin, heute ist Dienstag und Dienstag ist Ladys Night – strippende Männer und Getränke zum halben Preis. Das haben wir uns verdient.« Sie lachte leise. »Hat den Mädels gar nicht gefallen, dass ich ihnen einen Tag geraubt