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Würde Jesus bei IKEA einkaufen?. Tobias Faix
Читать онлайн.Название Würde Jesus bei IKEA einkaufen?
Год выпуска 0
isbn 9783862567003
Автор произведения Tobias Faix
Жанр Религия: прочее
Издательство Bookwire
Nächste Szene: Eine Familie bleibt mit ihrem Auto stehen, Panne. Auch hier schüttet es wie aus Kübeln, der Mann macht sich auf den Weg zum nächsten Dorf und betet inständig, dass es doch endlich aufhören solle, zu regnen.
Letzte Szene: Der alljährliche Open-Air-Gottesdienst findet statt, die Stühle stehen, die Verstärkeranlage ist aufgebaut, die ersten Gäste kommen, da fängt es an zu regnen. Die Regenschirme gehen auf und die Veranstalter treffen sich spontan zum Gebet für schöneres Wetter.
Darf ich als Christ solche Gebete sprechen? Ist es legitim, meine subjektive Situation und mein Empfinden so in den Mittelpunkt zu stellen, als wenn Gott nichts anderes zu tun hätte, als sich um mich zu kümmern? – Hat Jesus etwa nicht gesagt, dass wir ihn um alles bitten können, also auch ums Wetter?
Wir sollten aufpassen, dass wir nicht nur den »Tanz ums eigene Ich« betreiben, auch und gerade in unseren Gebeten. Wir beten für schönes Wetter, als gäbe es kein Morgen, nur weil wir vielleicht etwas nass werden. Na und? Warum beten wir nicht für Regen im Sudan oder in Tansania, wo es seit Jahren nicht mehr geregnet hat und Tausende Menschen hungern oder sogar verhungern? Warum sollte Gott ausgerechnet bei uns den Regen anhalten und anderswo Menschen leiden lassen? Was für eine Vorstellung von Gott steht dahinter? Wer ist Gott für uns? Der Gott, der meine Bedürfnisse zu befriedigen hat? Ist das tatsächlich seine Aufgabe? Ist Gott ein liebender Vater, der uns hinterher rennt und schaut, ob es uns auch ja gut geht?
Gott lässt sich von uns nicht zum persönlichen Wetterfrosch degradieren. Nein, er ist souverän und heilig, genauso, wie er gnädig und liebevoll ist. Ohne Frage kann er den Regen anhalten. Die Frage ist, ob ich ihn darum bitten will. Oder sollte ich meine Gebetszeit nicht vielleicht auch mal für die Geschwister nutzen, die wirklich unter den klimatischen Bedingungen ihrer Region leiden? Sind wir schon so borniert, dass wir nur noch uns selbst, unsere Jugend und unsere Gemeinde sehen?
Ich merke, wie egoistisch meine Gebete geworden sind, und das nicht nur beim Wetter. Im letzten Herbst wurde ich wieder neu herausgefordert, meinen Kopf über die aktuelle »Gutwetterlage« zu heben und die Menschen nicht zu vergessen, die verfolgt werden um Christi willen, die hungern und dürsten. Gleichzeitig werde ich dankbar für den Segen, den ich von Gott in Deutschland empfange, mit so vielen Gemeinden und Christen, mit so viel materiellem Reichtum, so guten Strukturen und schier unendlichen Ressourcen. Wenn ich daran denke, ist es mir plötzlich egal, ob ich nass werde oder nicht.
Zum Weiterdenken:
• Shane Claiborne, Ich muss verrückt sein, so zu leben – Kompromisslose Experimente in Sachen Nächstenliebe, Brunnen, Gießen
• Mutter Teresa/Frére Roger, Gebet – Quelle der Liebe, Herder, Freiburg
Revolte gegen das Zuviel
Bildhandy von Siemens, Panasonic oder Nokia? Dazu die aktuellsten Klingeltöne runterladen. MP3-Player oder Midi-Files, CD- oder DVD-Brenner? Playstation oder X-Box? Wieviel Megahertz muss mein neuer Computer haben, damit er morgen nicht schon als überholt gilt? Was soll ich heute anziehen? Was ist morgen noch »in«? Fragen über Fragen, die täglich auf uns einprasseln und uns das eigentlich schöne Leben schwer machen können.
Leben in der Optionsgesellschaft
Wir wachsen in einer Umgebung der Optionen auf. Wir haben mehr Wahlmöglichkeiten als irgendeine Generation vor uns. Niemals zuvor in der Geschichte gab es so viele verschiedene Trends, eine so große Vielfalt an Angeboten, aus denen wir auswählen können, ja müssen. Nie gab es so viele Subkulturen und einen so unbeständigen »Mainstream« wie heute. Weder in den 1980er noch in den 1990er Jahren gab es eine solche Flut von verschiedenen Strömungen und nie zuvor waren diese Strömungen so schnelllebig und unbeständig wie heute. Es wird uns nichts mehr vorgegeben, es ergeben sich selten Dinge zwangsläufig wie beispielsweise Schule oder Arbeit. Fast überall haben wir die Freiheit, unter vielen verschiedenen Möglichkeiten auszuwählen. Die Medien werben mit schillernden Bildern und ansprechenden Texten für die besten Lebenserleichterungen und unterstützen jeden Trend, der nur annähernd verspricht, Profit abzuwerfen. Gab es früher drei Fernsehprogramme, gibt es heute bis zu 48. Gab es früher zwei oder drei Jugendmagazine, so gibt es heute für jede Subkultur gleich mehrere. Was soll ich anziehen? Eine banale Frage, die beim heutigen »Markenkult« für viele zur Identitätsfrage wird. Was ist gerade im Trend? Welches Computerspiel ist im Moment »in«? Welche CDs sind in den Charts? Welche Berufe haben Zukunft? Wie kann ich in all diesen verschiedenen Trends, Strömungen und Angeboten meine eigene Identität finden?
Zuviel ist zuviel
Uns ist klar, dass das Leben nicht mehr einfach ist und wir in dieser Auswahl Entscheidungen treffen müssen. Aber irgendwie haben wir damit ein Problem. Es fällt uns schwer, Entscheidungen zu treffen. Vielleicht entscheiden wir uns für das Falsche und verpassen das Richtige! Das Leben ist kurz und wir wollen es genießen, alles mitnehmen und doch nichts verloren geben im Rausch von Angebot und Nachfrage. Dabei ist uns klar geworden, dass »bigger, better, faster, more« nicht alles ist und wir unsere Seelen nicht an den erstbesten »Unterhändler« verkaufen wollen. Aber wie soll das alles funktionieren? Wie können wir in unserer schnelllebigen Gesellschaft die Kontrolle über unser Leben behalten und dabei noch glücklich und zufrieden sein? Die Antwort hat Smart vor ein paar Jahren mit »reduce to the max« eingeläutet und seitdem ist eine regelrechte Hysterie von Lebenshilfen über uns eingebrochen. Hausfrauenbuddhismus und Manageryoga, Wellness und Feng Shui (Wohnen und Arbeiten im Einklang), »Besser leben mit wenig Geld« oder »Gut ist besser als perfekt« und »Die Kunst, sich das Leben leichter zu machen«. Um nur einige zu nennen.
Holzspielzeug statt High-Tech-Handy
Das Rezept klingt so einfach wie unglaublich: Nimm den Leuten einiges von ihrem unnötigen Ballast und lass sie wieder mit »Holzspielzeug« spielen, um es mal mit einem kindlichen Vergleich zu sagen. Mach dir wieder die grundlegenden und scheinbar banalen Dinge des Lebens wichtig! Einfachste Lebensweisheiten aus Großmutters Zeiten, angereichert mit Managementerkenntnissen der erfolgreichen Elite. So haben auch Christen die Zeichen der Zeit erkannt, Bianka Bleier und Birgit Schilling mit ihrem »Haushalts-Survival-Buch« Besser einfach – einfach besser (R. Brockhaus, Witten; 2007 in der siebten Auflage erschienen) oder Werner Tiki Küstenmacher, Ex-Pfarrer und Cartoonist, der 2001 zusammen mit Zeitmanagement-Guru Lothar J. Seiwert einen Bestseller mit Simplify your life landete (Campus, Frankfurt am Main; 2007 in der 16. »Diamant«-Auflage erschienen, weltweit zwei Millionen verkaufte Exemplare). Herzlichen Glückwunsch – und jeder, der Simplify your life liest und konsequent anwendet (das ist der Haken an der Sache ...), wird sicherlich eine verbesserte Lebensqualität spüren.
Vom Schreibtisch zum Herzen
So weit so gut, jedem sei ein ordentlicher Schreibtisch und ein glückliches Leben gegönnt. Und doch frage ich mich, ob das auf diese Weise gefundene Lebensglück auf Dauer auch wirklich hält. Sicher ist es gut, sich auf die wichtigsten Dinge des Lebens zu konzentrieren, nicht jedem Trend hinterherzuhecheln und Ordnung und Zufriedenheit in sein Leben zu bekommen. Biblische Prinzipien aus dem Alten wie Neuen Testament zeigen, dass Gott sich für die innere und die äußere Gestaltung unseres Lebens interessiert.
Wir kümmern uns oft um alles Mögliche, gehen in der frommen Szene ein und aus und wollen keinen geistlichen Trend verpassen. Wir können die Zeichen der Zeit deuten, haben immer einen Blick auf Israel, diskutieren, wer und was bibeltreu ist, und erhoffen uns von der nächsten Konferenz endlich das ersehnte geistliche Feuer, das den Tretmühlen