ТОП просматриваемых книг сайта:
Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge. Rachel Hauck
Читать онлайн.Название Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge
Год выпуска 0
isbn 9783765574740
Автор произведения Rachel Hauck
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Ich habe den Mund bereits voller Pommes, die ich mit einem großen Schluck Cola hinunterspüle.
„Das Zeug bringt dich noch mal um, Becca.“ Lucy rümpft die Nase und streckt angewidert die Zunge heraus. „Wie du und Chris diesen Müll essen könnt, geht über meinen Horizont.“
„Das hier bringt mich nicht um. Veronica Karpinski bringt mich um.“ Ich halte ihr einen langen salzigen Pommesstreifen vor die Nase.
Lucy schiebt meine Hand weg und ihr Gesicht spricht Bände. „Igitt.“
Ich stopfe mir die Fritte in den Mund. „Du weißt nicht, was du verpasst, meine Liebe.“
„Veronica Karpinski kann dich nur ,umbringen‘, wenn du sie lässt.“ Lucy malt mit den Fingern Anführungszeichen um das Wort umbringen in die Luft, als ob ich es tatsächlich wörtlich verstehen könnte.
„Jedenfalls stellt sie sich überaus geschickt an, meine Karriere bei Casper abzuwürgen.“
Lucy legt ihre Hand auf meine. „Das kommt schon wieder in Ordnung, Becca. Die ganze Sache wird sich von selbst regeln. Weißt du was? Ich wette, nächstes Jahr um diese Zeit bist du Veronicas Chefin.“
„Spinnst du? Das würde sie nie zulassen. Die Firma ist ihr Lebenselixier. Vermutlich schläft sie sogar da. Sie hat ihre dritte Verlobung platzen lassen, weil der Kerl verlangt hat, dass sie ein Wochenende im Monat frei macht.“
Ich halte meinen Colabecher hoch, damit Elizabeth ihn nachfüllt.
„Und was sagt Chris zu dem Ganzen?“, fragt Lucy und bestellt einen Kräutertee, als Elizabeth mir die neue Cola bringt.
Gute Frage. „Ich hab versucht, ihn anzurufen, aber er geht nicht dran. Vielleicht geh ich nachher kurz bei ihm im Büro vorbei …“
Lucys haselnussbraune Augen weiten sich plötzlich und sie starrt wie gebannt auf irgendetwas hinter mir. „O nein. Schau besser nicht hin.“
Natürlich schaue ich hin und sehe, wie Chris gerade ins Restaurant stürmt, endlich. Die Sonne geht auf. Ich hebe die Hand, um ihm zuzuwinken, als ich bemerke, dass er nicht allein ist. Eine schlanke lächelnde Blondine in knielangem Rock und Plateauschuhen begleitet ihn. Die beiden sind tropfnass und lachen.
„Wer ist das?“, überlege ich laut.
„Jedenfalls nicht seine Schwester“, murmelt Lucy zwischen missbilligend verzogenen Lippen und weist mich darauf hin, wie selbstverständlich er den Arm um ihre Taille gelegt hat.
„Vielleicht eine Bekannte?“ Ich rede mir ein, der stechende Schmerz in meiner Brust sei eine Folge der übergroßen Pommesportion. Sooo selbstverständlich liegt sein Arm gar nicht um ihre Taille. Wirklich nicht.
„O zum Kuckuck, Becca, wach auf! Ich hab dich vor diesem Junkfood gewarnt. Es führt zu Hirnerweichung.“ Lucy schubst mich von meinem Stuhl. „Geh hin und finde raus, was für ein Spiel er spielt.“
„Chris?“, belle ich, ohne zu überlegen, wohin das führen könnte.
„Becca.“ Er zuckt von der Blondine zurück, als hätte ihn ein Hund gebissen – und der Hund bin vermutlich ich.
„Was machst du denn hier?“, fragt er.
„Bin früher zum Lunch gegangen.“ Die Arme verschränkt, funkele ich ihn an und mustere seine Begleitung von oben bis unten.
Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck fragt er: „Waren wir für heute verabredet?“
Offensichtlich ist unsere Beziehung eine, der wir beide nicht viel Aufmerksamkeit schenken. „Ich hab versucht, dich anzurufen“, sage ich, die Arme noch immer verschränkt, den Blick noch immer auf dieses idyllische Pärchen geheftet.
„Ich war den ganzen Vormittag unterwegs.“
„Ja, das sehe ich.“ Ich strahle die Blondine an.
Chris tastet sich vor. „Das ist Kate Winters. Kate, ähm, das ist … ähm …“
„Rebecca Moore.“ Der Witzbold hat tatsächlich meinen Namen vergessen. Wenn wir unter uns wären, würde ich ihm von hinten ins Knie treten. Und dann noch ins andere.
„Freut mich.“ Kate bietet mir die Hand an.
Sie scheint erstaunlich unbefangen. Meine Intuition sagt mir: Wenn ich herausfinden will, was diese Situation bedeutet, dann muss ich auf sie setzen.
Mit einem gespielten Lächeln beginne ich meine Ermittlungen. „Ihr seid Kollegen?“
Kate lacht. „O nein. Ich bin gerade in meine neue Wohnung gezogen und Chris hilft mir, ein paar Möbel zu besorgen.“ Sie lächelt ein wenig zu innig. „Er liebt doppelte Cheeseburger, deshalb sind wir zum Lunch hergekommen.“
Natürlich liebt er doppelte Cheeseburger. Woher sie das wohl weiß? „Und woher kennt ihr euch?“
Kate von Wolke sieben platzt mit einer Erklärung heraus. „Ich bin Masterstudentin am Florida Tech. Im letzten Trimester war Chris mein Dozent in Betriebswirtschaft.“
„Ach ja?“ Ich werfe Chris einen Blick zu.
Aber Kate redet bereits glückstrahlend weiter. „Ich hatte heute keine Vorlesungen und Chris hat sich einen Tag frei genommen, damit wir was unternehmen können.“
Aha, jetzt wird mir die Sache klar. Sonnenklar. Chris betrügt mich. Oder er betrügt Kate. Wen auch immer. Ich beschließe ihn zu outen.
„Kate, seit einem halben Jahr bin ich Chris’ Freundin. Jedenfalls war ich das bis vor fünf Minuten.“
„Chris?“ Kate starrt ihn an.
Ach du Schande, gleich bricht sie in Tränen aus.
Chris schaltet um auf Besänftigungsmodus. „Kate, Becca, ich …“
Plötzlich steht Lucy neben mir und schiebt mich entschlossen Richtung Ausgang. „Komm, Becca. Der Kerl ist die Mühe nicht wert.“ Sie reicht mir meinen nachgefüllten Colabecher, hängt mir den Mantel um die Schultern und streift mir die Handtasche über den Arm.
„Sechs Monate, Chris. Verschwendet.“ So ein mieser, falscher, doppelzüngiger Mistkerl. An der Tür bleibe ich stehen und gebe Kate noch einen guten Rat. „Sieh zu, dass du Land gewinnst.“
Lucy schiebt mich hinaus in den kühlen Februarnieselregen.
„Was soll das bedeuten?“ Ich richte den Blick zum Himmel und breite die Arme aus. Der feine Regen benetzt mein Gesicht. „Hallo, Gott. Ich bin’s, Rebecca Moore. Deine Freundin. Was machst du mit mir?“
Lucy legt mir die Hand auf den Mund. „Die Leute gucken schon.“
„Sollen sie gucken.“ Ich lasse die Arme kreisen, dass die Cola aus dem Becher schwappt.
„Becca, wirklich.“ Entrüstet packt Lucy mich an der Schulter.
„Was wollte ich sagen, Lucy? Chris Wright. Ha! Besser wohl Chris Wrong“, rufe ich in Richtung Restaurant und hoffe, dass er mich hört. „Hast du sie gesehen? Ihn mit ihr?“
„Ja, mit eigenen Augen.“
Wieso hatte ich so etwas nicht kommen sehen? Masterstudentin! Also wirklich.
„Das hab ich nun davon, dass ich mich mit einem Mann eingelassen habe, der gern mit dem Geld anderer Leute zockt. Dem ist nichts heilig.“ Ganz die selbstbeherrschte Frau, die ich bin, trete ich gegen einen Zeitungsständer und ruiniere meine neuen Stiefel.
„Becca, reiß dich zusammen.“
„Mich zusammenreißen? Lucy, meine Karriere ist im Eimer, mein Freund ist … ich weiß nicht … mit einer anderen Frau zusammen und dieses … Zeug … ist total klebrig.“ Ich strebe zu meinem Auto, werfe den