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DU BIEST BRINGST MICH UM. Klaus Rose
Читать онлайн.Название DU BIEST BRINGST MICH UM
Год выпуска 0
isbn 9783749792016
Автор произведения Klaus Rose
Жанр Контркультура
Издательство Readbox publishing GmbH
Ich meldete den ungewöhnlichen Wunsch, mir ein Bier genehmigen zu wollen, zaghaft an: „Ich verschwinde nach unten in die Kneipe auf ein Bierchen“, säuselte ich liebevoll. „Bis gleich, Liebste.“
Ich strich ihr zärtlich über die Locken und hoffte auf einen Minimalfunken an Verständnis, aber Karla reagierte fassungslos. Barsch zog sie die Bettdecke über den Kopf. So trollte ich mich, ohne weitere Worte zu verlieren.
Als ich im Parterrebereich ankam, hatte ich unverdientes Glück. Die Tür zum Lokal stand sperrangelweit offen. Ich ging hinein, bestellte ein Bier und setzte mich an einen Tisch. Die an der Theke herumlungernden schrägen Vögel beachteten mich nicht. Sie erinnerten mich an Zuhälter, denn sie trugen ihre Haare vorn kurz gestutzt und hinten bis weit über die Schultern herabhängend.
Ohne Verzögerung brachte mir der Barkeeper das bestellte Bier. Und schon der erste Schluck und der sternenklare Himmel, der mir durch das Fenster in tiefster Verbundenheit zublinzelte, versetzten mich in Trance. Dazu passte ein Jimmy Hendrix Stück in Hintergrund.
„Hey Joe“, schmalzte der unwiderstehliche Jimmy so einfühlsam, dass ich mich mit offenen Augen in Vergangenheitsträumen verfing. Wie lange war ich jetzt mit Karla zusammen? Wo hatten sich damals unsere Wege gekreuzt?
Meine Liebesgeschichte mit Karla hatte in einer stinknormalen Supermarktkette begonnen. Aber das Merkwürdige daran war, dass der Laden nur wenige Meter von dem Haus mit meiner Wohngemeinschaft entfernt lag, und sich bis dato nie der Kontakt zu der tollen Frau ergeben hatte.
Jedenfalls stand ich mit einem Einkaufswagen an der Kasse, besser gesagt, es war eine lange Schlange zur Kasse. Und Karla stand wie ein Schönheitsmonument mit ihrem Einkaufswagen vor mir. Sie trug eine hellblaue und figurbetonte Jeans, dazu eine zu ihr passende Jeansjacke. Unter der Jacke lugte ein mit einem Aufdruck versehenes T-Shirt hervor. Sie sah toll aus in dieser Montur, außerdem lag sie mit ihrer Aufmachung auf meiner alternativen Linie.
Ich konnte mir einen bewundernden Pfiff durch die Zähne nicht verkneifen, wegen dem ich mich schämte, dann hatte ich Karla wie vernarrt angestiert.
Und auch die hatte mich registriert, das hatte mir ihre verlegene Röte verraten, sobald sich unsere Blicke trafen. Was für Augen, hatte ich mich gewundert, von ihrem sanften Augenaufschlag fasziniert. Solch dunkle Pupillen und unergründliche Augenhöhlen hatte ich noch nie bewundert, dazu Karlas volle Lippen und ihr feuriger Blick. Alles an ihrer wunderschönen Gestalt verwirrte mein Innenleben.
„Entschuldige bitte. Darf ich dich was fragen?“
Verwegen hatte ich meine Hemmschwelle überwunden und die Frau mit der sympathischen Ausstrahlung angesprochen.
„Nur zu“, hatte Karla freundlich geantwortet und mich geknufft.
„Wohnst du hier in der Nähe?“
„Ja, ein paar Häuser weiter.“
Der Anfang war geschafft. Aber es ging weiter, denn bei jenem weltbewegenden Zusammentreffen stand mir der Zufall Pate, denn der Inhalt unserer Einkaufswagen war fast identisch. Bis auf die Katzendosen der gleiche Kram. Aus Karla platzte ein verwunderter Aufschrei lauthals heraus: „Wagentausch!“
„Dann übernimmst du meine Raubtiere“, antwortete ich cool.
Wir lachten hemmungslos über die mehr zufällige Gemeinsamkeit.
„Ich bin der Georg. Wartest du bitte draußen auf mich?“ Fluchs war mir diese verwegene Frage über die Lippen gekommen, wobei ich mich noch geschüttelt hatte vom herzhaften Lachen.
Daraufhin stellte sich das Fabelwesen als Karla vor und nickte mir freundlich zu, wobei sie die leicht untermalten Samtaugen senkte.
Mein Draufgängertum war belohnt worden, denn vor dem Geschäft hatten wir uns zu einem Abendessen im griechischen Szenelokal Labyrinth verabredet und uns danach verabschiedet.
Alles war easy, denn das Treffen im Labyrinth fand statt. Beim fragwürdigen Genießen einer üppigen Grillplatte, plauderten wir über unsere positiven, sowie negativen Lebenserfahrungen, wobei mich Karlas Offenheit in Erstaunen versetzte. Mir war keinerlei Misstrauen entgegengeschlagen. Karla hatte mich mit ihrer liebenswerten Aufgeschlossenheit endgültig für sich gewonnen.
Ich erzählte Karla einige Storys über meine Frau, dann über die Kinder und über meine politische Tätigkeit, aber auch meine Sterilisation hatte ich nicht verschwiegen. Mit meinem Geschwafel hatte ich das Gespräch dominiert und somit wenig über Karlas Vergangenheit erfahren.
Daher war es unbegreiflich, dass ich hinterher vergessen hatte, mich auf ein weiteres Treffen mit der Traumfrau zu verabreden. Es war kurz nach Zwölf, als wir uns mit einer innigen Umarmung getrennt hatten.
„Ach, Georg. Du bist ein Volltrottel. Dein Missgeschick hat die Höchststrafe verdient.“
Mit dem Vorwurf überwarf mich mein von Karla restlos begeisterter Alfred.
Dennoch war sie weg, aber ich Vollidiot wollte diese Frau unbedingt wiedersehen. Immerhin war mir ihr Nachname nicht entfallen und auch das Haus, in dem sie wohnte, das hatte ich mir gemerkt.
Am nächsten Tag packte ich kurzentschlossen meine Chance beim Schopf, und stand zwiespältig gestimmt vor Karlas Tür.
Ich klingelte.
Würde sie mir öffnen?
Ich hörte eine Person die Treppe heruntereilen.
War es Karla?
Es war tatsächlich meine Traumfrau, die im Türrahmen vor mir stand, und ich registrierte es mit großer Freude, dass sie mich in ihre Wohnung bat.
In der öffnete ich die Knöpfe meiner Jacke und zog sie aus, dann warf ich sie lässig über eine Stuhllehne. Als ich mich hingesetzt hatte, lud ich sie sofort ein, mit mir auf eine Geburtstagsfete zu gehen.
„Hm“, sagte sie, den Kopf hin und herwiegend, dann lachte sie. „Wann holst du mich ab? Ich habe nichts anderes vor.“
Ich klatschte vor Begeisterung in die Hände. „Acht Uhr stehe ich vor deiner Tür“, sagte ich mit einem Jauchzen in der Stimme.
Die Fabelfrau hatte meine Bestrebungen unterstützt und meine Einladung mit Kusshand angenommen, ja ich hatte mir sogar eingebildet, sie hatte sich mein Kommen gewünscht.
Als wir auf der Fete erschienen, schwappte die Begeisterung über.
„Mensch, Georg. Wo um alles in der Welt hast du diesen Kracher aufgetrieben?“
Das war der Wortlaut der mir am häufigsten gestellten Frage. Karla, immerzu Karla. Mein Freundeskreis war von der Ausstrahlung meiner Begleiterin überwältigt. Sie war der Mittelpunkt aller Spekulationen.
Ich jedoch hatte genießerisch von uns abgelenkt. Wir kannten uns eben, das musste genügen, das Wie sollte unser Privatgeheimnis bleiben.
Meine Gedanken schwelgten in Bilderbuchträumen. Schemenhaft fühlte ich mich in ein Liebesuniversum zurückversetzt, doch Karla knuffte mich unverhofft und verfrachtete mich in die raue Gegenwart.
Ich sprang auf und kuschelte mich mit der Sehnsucht eines Süchtigen an sie, dabei glotzte Karla verlegen aus der Wäsche. Doch da sich nur wenige Gäste im Lokal befanden, wie erwähnt lauter Zuhälter, war mein Überfall in Ordnung gegangen.
Fragend hielt ich ihr mein leeres Glas entgegen. „Bitte trink mit mir noch ein Schlückchen?“
Mit Karlas Einverständnis rief ich den Kellner an den Tisch und bestellte zwei Gläser Heineken. Als die vor uns standen, trank ich einem großen Schluck, dann küsste ich Karla begehrend auf ihren Mund, was mich in prickelnde Erregung schaukelte. Mein Körper vibrierte durch Karlas Berührungen. Sie erfühlte an der Ausbuchtung in meiner Hose, dass sich mein Schwellkörper ständig vergrößerte.
Und um den zu befriedigen, forderte ich Karla zu einem weiteren Schäferstündchen auf, dabei kniff ich sie schalkhaft in die rechte